Freitag, 5. Juli 2013

Verhalten bei Ueberraschungen

Radio DRS 1 Querfeldein - Team im Stress

Ich war zufällig mit dabei, als am Freitag kurz vor der Mittagspause in Unterstammheim die Radioequipe überraschend ins Schwitzen kam. Als die Equipe in den Uebertragungswagen eingestiegen war, um zur nächsten Station zu fahren, machte der Anlasser keinen Wank mehr. In dieser Situation zeigte sich, was echte Teamarbeit heisst. Reto Scherrer fackelte nicht lange und wollte sich mit dem Elektrofahrrad unverzüglich auf den Weg begeben. Ein Teammitglied der Equipe rief jedoch : "Ich habe einen Vorschlag". Schnell steckten die Medienprofis die Köpfe zusammen und befolgten den cleveren Rat ihres Kollegen. Aus der Panne wurde eine Geschichte gezimmert. SUPER! Diese Live - Situation nehme ich für meine Beratertätigkeit als weiteres gutes Beispiel (Anschauungsmaterial), um Managern zu zeigen, wie man unter Stress in "Alltagskrisensituationen" handeln sollte:

1. Situation analysieren


2. Ruhe bewahren (trotz Zeitdruck nach der Devise: Taxifahrer fahre langsam, es eilt!)

3. Lösungvorschläge entgegennehmen

4. Entscheiden

5. Handeln

FAZIT:

Das Rad muss nicht neu erfunden werden. Was sich bei der Polizei, bei der Feuerwehr, bei Rettungsdiensten und bei Live-Sendungen bewährt hat, sollten wir auch im Alltag auch beherzigen!

Ich zitiere:

Retter in Not 

Retter in Not

  • Heute, 12:15 Uhr
Schreckminute in Unterstammheim für die «Querfeldeins»-Equipe: Der Übertragungswagen macht schlapp, rührt sich nicht mehr von der Stelle. Reto Scherrer sendet sofort einen Hilferuf aus. Der schallt durchs Land und die Retter in Not stehen Schlange.

Lohnt sich die Business Sprache?

Entscheidet tatsächlich die Wortwahl im Job?

Aus DIE ZEIT:


Friedrich Hebbel sagt: Sprache ist der Papagei des Gedankens und ein schwer gelehriger, nichts weiter.
Wer sich in einem Land bewegt, wird am besten verstanden, wenn er die Landessprache spricht. Beim Reisen ist das klar, nicht aber in der Geschäftswelt. Immer noch benennen viele Mitarbeiter Eigenschaften von sich, ohne sie in die Business-Sprache zu übertragen. Zum Beispiel antwortet eine Bewerberin auf die Frage nach ihrer besten Eigenschaft: "Ich bin kontaktfreudig." Offenbar ist ihr nicht klar, wie ihre Aussage übersetzt werden kann: als Geständnis einer Plaudertasche, die mit ihrer Kaffeetasse von Schreibtisch zu Schreibtisch wandert, statt konzentriert zu arbeiten.
Besser hätte sie gesagt: "Es fällt mir leicht, neue Kunden zu akquirieren und Entscheidungsträger für mein Netzwerk zu gewinnen." Diese Argumentation betont den Vorteil für die Firma und verwendet Schlüsselwörter aus dem Geschäftsleben wie "akquirieren", "Entscheidungsträger" und "Netzwerk". Auf einmal erscheint die Bewerberin nicht mehr als Tratschtante, sondern als effektive und aufgeschlossene Arbeitskraft.


Wenn die Sprache der Papagei des Gedankens ist, wie Friedrich Hebbel schreibt, dann sollten Sie Ihre Gedanken vor dem Aussprechen gründlich prüfen: Wie kommt die Aussage beim Empfänger an? Durch welche Wortwahl ließe sie sich in seine Sprache übersetzen?
Martin Wehrle
Martin Wehrle
Der Coach Martin Wehrle ist Autor mehrerer Karrierebücher und gibt jede Woche Karrieretipps in der Kolumne "Das Zitat und Ihr Gewinn".
Wer sich "viel Ausdauer" nachsagt, kann verdächtigt werden, eine Arbeitsschnecke zu sein, die sogar für Mini-Aufgaben eine Ewigkeit benötigt. Dabei hätte er oder sie auch sagen können: "Ich halte bei Projekten hartnäckig die Deadlines ein, auch wenn die Ressourcen knapp sind und das Marktumfeld ungünstig."

Wer sich als "einfühlsam" bezeichnet, kann wahlweise als Weichei oder als Frauenheld verkannt werden. Klüger wäre: "Ich habe einen analytischen Riecher dafür, wohin sich der Markt und die Bedürfnisse der Kunden entwickeln."
So bringen Sie Ihre Eigenschaften zum Glänzen und werden als Profi wahrgenommen. Eine gute Übung: Nehmen Sie ein DIN-A4-Blatt quer, ziehen Sie in der Mitte einen Strich und schreiben Sie links Ihre allgemeinen Eigenschaften auf, zum Beispiel: "habe Humor", während Sie auf der rechten Seite die Übersetzung mit Bezug auf Ihre Stelle hinzufügen, zum Beispiel: "Mein Führungsstil motiviert das Team und sorgt für ein gutes Arbeitsklima."
Wer die Landessprache beherrscht, dem öffnen sich die Türen schneller – auch zu einem neuen Job oder zu einer Beförderung.





Kommentar: Wenn ich mich für adressatengerechtes Sprechen stark mache, will dies heissen: Ich sollte zwar das Vokabular des Publikums kennen. Doch darf ich nicht über den Köpfen hinweg sprechen, nur damit die Zuhörer das Gefühl haben, ich sei ein Fachexperte. Nach wie vor plädiere ich für ein verständliches Sprechen. EINFACHHEIT ist und bleibt einer der wichtigsten Verständlichkeitshelfer! Was nicht heissen will, dass ich mich nicht mit  der Business Wortwahl auseinandersetzen darf.