Freitag, 29. Juni 2007

Mütter, bleibt zu Hause! ___________________________________________________________________ "Wenn Mami arbeitet, leidet das Kind" ___________________________________________________________________ Dieser Titel im BLICK vom 28. Juni musste allen beruftstätigen Müttern weh tun. Die Ergebnisse der grössten Wählerbefragung ergaben erstaunlicherweise, dass eine überwältigende Mehrheit die Meinung vertritt: "Kleine Kinder leiden, wenn Mami arbeitet." Diese Umfrage ist explosiv. Denn die Politiker tendieren auf Fremdbetreuung (Krippenplätze, Tagesschulen usw.) Seit Jahrzehnten wird den Müttern eingeredet: Kinder mit arbeitenden Müttern hätten gar keine Nachteile. Schon Eva Herman mit dem Buch "Das Eva-Prinzip" stach in ein Wespennest. Sie wagte es, zu schreiben, dass viele Mütter ihrer Karriere wegen die Kinder opfern. Eva Herman wurde von vielen Medien geschnitten. Auch die Rolle der Eltern bei der Verwahrlosung und Jugendgewalt brachte ein Umdenken: Dass die Eltern die Erziehungsprobleme nicht nur der Schule aufbürden können, leuchtet ein. Doch wie können Eltern Einfluss nehmen, wenn sie gar nicht da sind? Einer Erziehungsaufgabe kann jemand nur dann gerecht werden, wenn er das Kind nicht sich selbst überlässt. Wie können wir persönlich die eigenen Kinder prägen, wenn diese fremdbetreut werden (Verhalten, Essgewohnheiten, Bewegungsmangel usw.)? Bis jetzt wurden Stimmen, die versuchten, für die Präsenz der Eltern zu reden, stets abgewürgt. Sie wurden als erzkonservativ, hinterwäldnerisch, verstaubt etikettiert. Wer versuchte, sich für "Konstanz", "Nestwärme" und Elternpräsenz stark zu machen, wurde gefragt: "Wollen Sie das Rad zurückdrehen?" "Sind Sie von gestern?" "Wollen Sie zurück zur Formel: Kind und Küche? Dass Kind und Karriere vereinbar sind ist doch eine Selbstverständlichkeit!" Wer sich für die Haus- und Erziehungsarbeit von Müttern eingesetzt hat, wurde nicht ernst genommen. Alle Bestrebungen, die Haushalt. und Erziehungsarbeit aufzuwerten und bezahlen, hatte einen schweren Stand. In der Familienpolitik war das Gegenteil der Fall. Auch die Familienministerin in Deutschland machte alles, damit die Frauen ja nicht zu Hause bleiben. Sie werden sogar heute finanziell bestraft. Nur wer arbeitet, profitiert von den Krippenplätzen. Ein Elterngeld wird vehement bekämpft, weil sonst die Frauen zu Hause bleiben könnten, anstatt auswärts zu arbeiten. ___________________________________________________________________ Die Wählerbefragung macht deutlich, dass die Politiker gar nicht auf die Stimme des Volkes hören wollen und die jungen Frauen die Bedeutung der Erziehungsarbeit neu entdecken und jene Frauen progressiv sind, die das Erziehen nicht mehr delegieren wollen. _____________________________________________________________ Nachlese: Ein Schulleiter hat mir heute erzählt, dass Eltern immer mehr die Erziehungsaufgabe der Schule abtreten. Wenn es aber zu Problemen komme oder das eigene Kind beanstandet werden müsse, so werden die Lehrkräfte kritisiert und nicht das eigenen Kind. Dann plötzlich engagieren sich die Eltern vehement - aber gegen das ganze Schulhausteam. So habe jüngst ein Oberstufenschüler auf dem Pausenplatz mir einer Gun-Waffe auf einen Mitschüler geschossen. Die Schulleitung und die Lehrerschaft hatte vorbildlich reagiert - es wurden nicht wie in Zürich die Augen zugedrückt. Es wurde gehandelt. Es folgten Massnahmen und Strafen. Auch die Polizei wurde eingeschaltet. Nach meinem Dafürhalten hat ein Schulhaus endlich richtig und rasch reagiert. Nichts wurde unter den Tisch gewischt. In der Regel wird zu lange zugewartet. Doch diese zeitgemässe Schule hat nicht weggeschaut. Bei gravierenden Vorfällen dürfen wir kein Auge zudrücken. Was war jedoch - nach dem Eingreifen - geschehen? Die Eltern des "Sünders" nahmen das eigene fehlbare Kind in Schutz und griffen Behörde, Lehrer und Polizei an: Man dürfe bei Kindern in diesem Alter nicht so hart vorgehen. Die Schule habe unverhältnismässig reagiert, sagen sie. Die Eltern blieben uneinsichtig.