Montag, 5. März 2007

Thomas Gottschalk:

Aerger nach unbedachtem Hartz-IV-Witz

Mit seinem missratenen Witz über Hartz IV wusste "Wetten, dass?"- Moderator Thomas Gottschalk: Das kann Aerger geben. Deshalb entschuldigte er sich sofort für den Faux-pas (noch während der Sendung!). Trotz dieser öffentlichen Entschuldigung gibt es für das "Erwerbslosen Forum Deutschland" kein Pardon.

Der Moderator bezeichnete während der Sendung bei einer Bierdosenwette die Bierdosen als "Hartz IV-Stelzen".

Das Erwerbslosen Forum Deutschland fordert nun in einem offenen Brief an ZDF-Intendant Markus Schächter eine Entschuldigung für Gottschalks Aussage in seiner jüngsten "Wetten, dass..?"-Sendung, "Bierdosen sind doch Hartz IV-Stelzen". Der Moderator und das ZDF sollten erklären, dass Hartz IV-Empfänger keine Säufer seien und keine Hartz IV-Stelzen" benötigten. Gottschalks erklärte zwar in der Sendung am Samstag vor laufender Kamera, seine Äusserung zu den Bierdosen sei "völlig daneben" gewesen. Dies reiche nicht aus, erklärte das Forum. Die unbedachte Bemerkung zeige, dass das ZDF seinem öffentlich-rechtlichen Auftrag nicht nachkomme. Viele Hartz IV-Empfänger müssten auch Rundfunkgebühren zahlen.

"Wir würden es für gut heissen, wenn Ihr Moderator sich einmal drei bis fünf Monate mit den Realitäten des Hartz IV-Satzes auseinandersetzen würde", hiess es im Schreiben.

Für seine Bezeichnung von Bierdosen als "Hartz-IV-Stelzen" hatte Gottschalk während der Sendung gleich zwei Mal um Verzeihung gebeten und sich den Rest des Abends über seinen gründlich misslungenen Witz geärgert. Er hatte den Begriff bei der Wette eines Soltauers benutzt, der sich auf vier lockeren Getränkedosen-Stapeln halten wollte. Doch daraus wurde nichts.

Fazit:

Einmal mehr sehen wir: Unbedachtes Reden kann sich rächen. Deshalb ist der Grundsatz richtig:

"Gehirn einschalten und dann reden." Nicht umgekehrt.