Sonntag, 13. April 2008

Umfragen und Wahlverhalten der Schweizer

Obschon in der Presse heute folgende Resultate die Runde machten:

Ich zitiere 20 Min- online:

Schweizer einig: SVP gefährdet Demokratie

Eine überwältigende Mehrheit von Zwei Dritteln der Schweizerinnen und Schweizer sehen das Vorgehen der SVP gegen Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf als Gefährung der Demokratie.

68 Prozent der Befragen sprachen sich für einen Verbleib Widmer- Schlumpfs im Bundesrat aus. Kategorisch «Nein» sagten 11 Prozent. Auch fanden 60 Prozent, die Bundesrätin solle in der SVP bleiben. Gegen eine weitere Parteizugehörigkeit votierten 19 Prozent.

65 Prozent hielten das Vorgehen der SVP für eine Gefahr für die Demokratie; bei der Anhängerschaft der FDP waren es sogar 85 Prozent. Die SVP als demokratische Partei bezeichneten 14 Prozent, 21 Prozent äusserten sich nicht.

Die Umfrage wurde vom Meinungsforschungsinstitut Demoscope vom 8. bis 10. April telefonisch unter 609 in der Schweiz wohnhaften Personen zwischen 15 und 74 durchgeführt. Die Fehlerquote wird mit &/- 4 Prozent angegeben.

Kommentar: Trotz dieser Umfrageresultate ist es erstaunlich, dass heute in Nidwalden wiederum die SVP als Sieger da stand und vor einer Woche die SVP in zwei Kantonen ebenfalls überraschend zulegte. Die Politologen sind gefordert, den Unterschied zwischen Umfrage und Verhalten auszudeutschen. Die Begründung würde mich interessieren. Als Kommunikationsberater habe ich bis anhin lediglich feststellen können, dass jene Parteien zulegten, die eine glaubwürdige Botschaft hatten. Mit einer konsequenten Botschaft - ohne Widersprüche und mit einer Botschaft, die das Volk beschäftigt und versteht.

Tagi-online:

amstad

SVP erstmals in Nidwaldner Regierung

Erstmals ist in Nidwalden mit Ueli Amstad ein Vertreter der SVP in die Regierung gewählt worden. Damit verliert die CVP einen ihrer drei Sitze in der Exekutive.

Nachdem ich heute im Radio von einem Innerschweizer Korrespondenten gehört habe, dass der SVP Sieg in Nidwalden auf das fragwürdige Verhalten der CVP bei der Blocherabwahl eine Rolle gespielt habe, kann man sich gut vorstellen, dass die raffinierte geheimgehaltene, gelungene aber fragwürdige Blocheraktion, bei der Darbellay (CVP) und Wyss (SP) eine zentrale Rolle gespielt hatten, ein Phyrrussieg gewesen sein könnte. Der Triumph über die gelungene Abwahl könnte allmählich zum Bumerang werden.

Es wäre aufschlussreich, zu erfahren (auch in einer Umfrage) wie die Bevölkerung die der Art und Weise des Vorgehens, die zur überraschenden Abwahl Blochers (Geheimplan) geführt hat, beurteilt. So wie heute der Kommunikationsstil der SVP verurteilt wird, waren bestimmt zahlreichen Bürger mit der Nacht und Nebelaktion auch nicht einverstanden.