Dienstag, 31. Juli 2012

Schneider Ammann hält keine 1. Augustrede.



Ein Magistrat kann nicht zu einer Rede gezwungen werden. Im Grunde genommen, spricht es für einen Bundesrat, wenn er nicht mediengeil ist. Wir haben genügend Beispiele von Politikern, die alles tun, nur um sich vor Mikofon und Kamera pofilieren zu können (Calmy- Rey, Blocher und dieses Jahr  Ueli Maurer.)
Anderseits ist die Präsenz am 1. August eine Chance, der Bevölkerung eine Kernbotschaft zu vermitteln.
Ein Journalist interessierte sich für meine Meinung zur Redeenthaltsamkeit von  Bundesrat Schneider-Ammann.


Der Text ist für TAGI online vorgesehen:


Ein Bundesrat sei zwar nicht verpflichtet, am 1. August Reden zu halten, sagt Kommunikationsberater Marcus Knill, der als Experte immer wieder die öffentlichen Auftritten von Politikern analysiert. «Die Leute erwarten das allerdings von einem Bundesrat. Und sie freuen sich, wenn ein Bundesrat zu ihnen kommt.» Viele Politiker nutzten deshalb die Chance, als 1.-August-Redner auftreten zu können, um ihr Image aufzupolieren. In der Regel seien Politiker, nicht zuletzt auch Bundesräte erstaunlich mediengeil.
Sie machen alles, um sich in der Oeffentlichkeit positiv in Szene  setzen zu können.

Nach Ansicht von Knill hat Schneider-Ammann inzwischen das Pech, dass er praktisch immer kritisiert werde – egal was er tue und lasse. «Er steckt in einem blöden Rank.» Wäre Schneider-Ammann an einer 1.-August-Feier aufgetreten, wäre er laut Knill vielleicht wieder einmal in ein Fettnäpfchen getreten. Mit seinem Entscheid, nicht als Redner aufzutreten, hat er leider eine Chance verpasst, obschon jeder Politiker das Recht hat, Nein zu sagen.
Zurückhaltung und Bescheidenheit kommt auch gut an. «Ich hätte ihm dennoch empfohlen, nur eine 1.-August-Rede zu halten. Ein guter Grundgedanke über die Schweiz - mit Bezug zur Lage der Wirtschaft - hätte genügt, meint Knill.
Immer wenn Schneider-Ammann vom Blatt abliest, hatte er rhetorisch kaum Probleme. «Bezüglich Image hätte sich eine solche Rede für Schneider-Ammann positiv ausgewirkt.»



Zum online Beitrag im TAGI:


Der Volksferne

Von Vincenzo Capodici
Der 1. August ist für Bundesräte eine Gelegenheit, Volksnähe zu markieren. Volkswirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann macht aber lieber Ferien.

1/7 Johann Schneider-Ammann: Ferien statt 1.-August-Auftritte.
Bild: Keystone

   
Bundesrat Auftritte
Ueli Maurer Hinwil, St. Margrethen, Uetikon, Uster, Siblingen, Linden, Münsingen
Alain Berset Middes, Altdorf, Locarno
Eveline Widmer-Schlumpf Graubünden, Märstetten sowie die Fernsehansprache
Doris Leuthard Jungfraujoch
Simonetta Sommaruga Huttwil
Didier Burkhalter London
Johann Schneider-Amman -

Als Johann Schneider-Ammann vor zwei Jahren in den Bundesrat gewählt wurde, galt der allseits respektierte Berner Nationalrat und erfolgreiche Unternehmer als Hoffnungsträger. Dieser Nimbus war allerdings schnell dahin. Es häufen sich Zweifel an seinem politischen Gespür, seine öffentlichen Auftritte wirken oft ungelenk, seine Kommunikation missachtet einfachste Regeln.
Allzu oft war der Volkswirtschaftsminister in der öffentlichen Debatte kaum wahrnehmbar. So erstaunt es wenig, dass eine vom «SonntagsBlick» veröffentlichte Umfrage des Meinungsforschungs-Instituts Isopublic ergeben hat, dass nur etwa die Hälfte der Schweizerinnen und Schweizer überhaupt weiss, wer Schneider-Ammann ist.
Der 60-jährige Bundesrat aus Langenthal wird auch an diesem 1. August nicht sichtbar sein – im Gegensatz zu seinen sechs Bundesratskollegen, die mindestens eine Rede am Nationalfeiertag halten werden. Ueli Maurer hat gar sieben Auftritte in seinem Programm. Schneider-Ammann mache Ferien, «in der Schweiz», sagt auf Anfrage Simone Hug, Mediensprecherin im Volkswirtschaftdepartement. Er habe während des ganzen Jahres viele öffentliche Auftritte. Aufgrund der zahlreichen Termine biete sich die Sommerzeit ohne Bundesratssitzungen am besten an, um Ferien zu machen.


«Die Leute erwarten das»


Ein Bundesrat sei zwar keinesfalls verpflichtet, am 1. August Reden zu halten, sagt Kommunikationsberater Marcus Knill, der als Experte immer wieder die öffentlichen Auftritten von Politikern analysiert. «Die Leute erwarten das allerdings von einem Bundesrat. Und sie freuen sich, wenn ein Bundesrat zu ihnen kommt.» Viele Politiker nutzten deshalb die Chance, als 1.-August-Redner auftreten zu können, um ihr Image aufzupolieren. In der Regel seien Politiker, nicht zuletzt auch Bundesräte, erstaunlich «mediengeil». «Sie machen alles, um sich in der Öffentlichkeit positiv in Szene setzen zu können.»
Nach Ansicht von Knill hat Schneider-Ammann inzwischen das Pech, dass er praktisch immer kritisiert werde, egal was er tue und lasse. «Er steckt in einem blöden Rank.» Wäre Schneider-Ammann an einer 1.-August-Feier aufgetreten, wäre er laut Knill vielleicht wieder in ein Fettnäpfchen getreten. Mit seinem Entscheid, nicht als Redner aufzutreten, «hat er leider eine Chance verpasst, obschon jeder Politiker das Recht hat, Nein zu sagen». Zurückhaltung und Bescheidenheit kämen zwar auch gut an. «Ich hätte ihm dennoch empfohlen, eine 1.-August-Rede zu halten. Ein guter Grundgedanke über die Schweiz – mit Bezug zur Lage der Wirtschaft – hätte genügt», meint Knill. Immer wenn Schneider-Ammann vom Blatt ablesen könne, habe er rhetorisch kaum Probleme. «Bezüglich Image hätte sich eine solche Rede für Schneider-Ammann positiv ausgewirkt


«Deshalb sollte man auch Verständnis aufbringen»


Verständnis für Schneider-Ammann äussert der Berner Politikberater Mark Balsiger. Unter Berücksichtigung der vielen Termine eines Bundesrats während des Jahres sei die Sommerzeit eben die beste Phase, um Ferien zu machen. «Deshalb sollte man auch Verständnis aufbringen.» Ausserdem erinnert Balsiger daran, dass der Volkswirtschaftsminister am Nationalfeiertag im letzten Jahr zwei Reden gehalten habe.
Laut Balsiger hat sich Schneider-Ammann punkto Auftrittskompetenz verbessert. Er stufe inzwischen die zentrale Bedeutung der Kommunikation in der Politik richtig ein und habe mit Ruedi Christen einen Vertrauensmann an die Spitze der Kommunikationsabteilung seines Departements geholt. Allerdings, so Balsiger, habe sich nichts daran geändert, «dass Schneider-Ammann öffentliche Auftritte als Bundesrat nicht sonderlich mag». (Tagesanzeiger.ch/Newsnet)
Erstellt: 31.07.2012, 13:58 Uhr




 



LINKS:


25. Mai 2012 ... Bundesrat Schneider-Ammanns Auftritte sind bisher unterschiedlich gewesen. Wenn er Reden ablesen konnte, überzeugte er in der Regel.
www.rhetorik.ch/Aktuell/12/05_25/index.html
17. Sept. 2010 ... Das folgende Interview mit Johan Schneider-Ammann stammt aus dem Tagesanzeiger vom 3. September, 2010. Es ist hier mit Kommentaren ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/10/09_17/index.html


14. Juli 2011 ... Bundesrat Schneider Ammann hat sich in einem Interview für das Einkauffen im Ausland ausgesprochen. Allerdings ist diese Aussage etwas ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/11/07_14a/index.html


Dateiformat: PDF/Adobe Acrobat
15. Juni 2011 ... Johann Schneider-Ammann. Als Patron und ... bezeichnet. Schneider-Ammann muss ... so viel aus wie Schneider-Ammann, sein Image ist ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/11/06_15a/sn.pdf
18. Sept. 2010 ... Auch Johann Schneider-Ammann von der FDP und Jacquline Fehr von der SP haben noch Chancen. Auch der SVP Kandidat Jean-Francois ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/10/09_18/index.html
15. Juni 2011 ... Zu Wirtschaftminister Johann Schneider-Ammann: Als Patron und ... Schneider- Ammann muss aufpassen, dass er im Bundesrat nicht als ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/11/06_15a/index.html


Vor Jahren wurde ich regelmässig am 1. August von Journalisten gefragt, was eine gute 1. Augustrede ist. Ich musste Reden analysieren:




6. Aug. 2004 ... "Für einmal spricht kein Politiker zu Ihnen, sondern ein Richter. Sie werden daher ... 1. August Rede 2004. Neue Helvetische Gesellschaft des Kantons Schaffhausen ... Wir dürfen nicht nur die guten Seiten ins Blickfeld setzen.
www.rhetorik.ch/Aktuell/Aktuell_Aug_06_2004.html
3. Aug. 2007 ... Der Bundesrat sträubte sich zwar gegen eine nationale Feier, und die Schweizerische ... "Dies fände ich keine gute Entwicklung. ... Am 1. August starrten alle aufs Rütli. Die Medien waren präsent und es zeigte sich, dass ... Augustrede in Schaffhausen war zu hören, dass in Deutschland heute bereits 84 % ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/07/08_03/index.html
Dateiformat: PDF/Adobe Acrobat
1. August-Rede: Die neue Bundesrätin Doris Leuthard trat mit einer 1. ... die Technik, zu laute Lautsprecher und zu hohes Rednerpult, machten ihr einen Strich ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/06/08_06/08_2006.pdf
1. Aug. 2011 ... August Reden von Maurer und Sommaruga ... die Rede eines Mannes waren ein spannendes rhetorisches Duell. ... Analyse I: DRS 3 vom 2.
www.rhetorik.ch/Aktuell/11/08_01/index.html
1. Sept. 2007 ... "Das ist eine total neue Qualität in der Schweizer Politik", ... Gute "Hofnarren" arbeiten stets im Hintergrund. ... Nachdem Silvia Blocher jetzt nicht nur eigene Referate zu Politik hält und mit einer eigenen 1. Augustrede geglänzt hatte, wird sie sich auch noch ab Mitte September in der Sonntagausgabe der ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/07/09_01/index.html
2. Aug. 2006 ... Beobachtungen "live" am 1. August in Eischoll VS. Bei der Zusage als 1. ... Obwohl ich auf eine ausführliche Analyse der Augustrede ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/06/08_02.html
2. Okt. 2006 ... November eine Absicherungstransaktion für seine eigenen ... Nicht nur bei seinem grossmütigen Einsatz für die Asylanten und die 1.
www.rhetorik.ch/Aktuell/06/10_02.html

Das BILD des Tages 


 (aus Tagesanzeiger-online)


Montag, 30. Juli 2012

Mehr Leistungsdenken an unseren Schulen


Ich zitiere den Rektor der ETH in 20 Min:


ETH-Rektor beklagt tiefes Schulniveau

Die Matura-Prüfungen seien in der Schweiz viel zu einfach, meint ETH-Rektor Lino Guzzella. Die Gymnasien müssen sich als Elite-Schulen verstehen.

storybild

Der neue Rektor der ETH Zürich, Lino Guzzella, fordert Gymnasien, die wie Elite-Schulen funktionieren. Rechts eine Physikstunde am Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Gymnasium Rämibühl in Zürich.

Der neue Rektor der ETH Zürich, Lino Guzzella, hält das Niveau an den Schweizer Schulen für zu tief. Namentlich die Gymnasien müssten mehr fordern.


«Man kann heute relativ einfach zu einer Maturität kommen», 


  sagt Guzzella im Interview mit der «NZZ am Sonntag». Er fordert eine härtere Maturitätsprüfung, vor allem in den Fächern Mathematik, Physik, Deutsch und Englisch. Die ungenügenden Leistungen von Maturanden in Mathematik seien spürbar an der ETH. Auch die Sprachkenntnisse von Ingenieuren seien zum Teil ungenügend. «Die Gymnasien müssen sich als Elite-Schulen verstehen», sagt Guzzella. Er kritisiert die Leitbilder einiger Gymnasien. Man wolle an der Schule eine angenehme Atmosphäre, ein partnerschaftliches Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler. An letzter Stelle aufgelistet sei dann noch der Leistungsauftrag der Bildungsdirektion. Das seien falsche Prioritäten. Zuoberst müsste stehen: «Wir wollen an dieser Schule hervorragende Ausbildung und Leistung erbringen», so Guzzella im Interview.

 

Kommentar: Auch an den Volksschulen mangelt es nach Guzzella am Leistungsdenken. Die Volksschule müsse immer mehr Erziehungsaufgaben übernehmen und könne den eigentlichen Auftrag, Jugendliche zu fördern, nicht mehr gerecht werden. Vor allem Begabte kommen zu kurz. Schüler fühlen sich schon bei den kleinsten Belastungen gefrustet und überfordert.  

Schüler mit ungenügender Leistung könnten bis zuletzt in den Schulen verbleiben. Im Gymnasium gestatte man Schülerinnen und Schülern, welche zu schlecht sind oder überhaupt kein Interesse an der Schule zeigen, "spicken zu lassen". In der Volksschule verderben jedoch diese das Klassenklima und hindern die gesamte Klasse am weiterkommen...

Der Rektor der ETH hat  den Finger tatsächlich auf einen wunden Punkt gehalten. In der Bildung müssten die Lehrkräfte  die Begriffe  Foerderung und Forderung tatsächlich  vermehrt unter einen Hut bringen.

Leistungsdenken, Disziplin sind  ebenso wichtig wie das Einfühlungsvermögen und die Empathie. Wir können lustvoll lernen und dennoch geforderte Ziele erreichen. Sich wohl fühlen beim Lernen darf so wenig Selbstzweck sein wie Lernen als  qualvoller Drillprozess.
Wir können Limiten setzen, ohne dass Lernen schmerzvoll sein muss. Der neue Rektor der ETH wehrt sich lediglich gegen die einseitige "Wohlfühlkultur" in der Ausbildung. Schulen sind für ihn nicht in erster Linie "Wohlfühlvereine".




LINK:


7. Nov. 2010 ... Fragen der Disziplin, der Umgang mit Störungen wurden schon vor Jahren mitunter ausgeklammert, weil nicht sein darf, was nicht sein soll.
www.rhetorik.ch/Aktuell/10/11_07/index.html

Einmaliger Schnappschuss beim TENNIS


Ihre Frisur hat schon gewonnen: US-Tennisspielerin Venus Williams beim Service. Bild: Stefan Wermuth, Reuters, 26. Juli 2012

Ihre Frisur hat schon gewonnen: US-Tennisspielerin 
Venus Williams beim Service.

Bild: Stefan Wermuth, Reuters, 26. Juli 2012

Sonntag, 29. Juli 2012


War die Ueberreaktion Andy Tschümperlins Taktik oder wird sie für die SP zum Bumerang?


SP-Fraktionschef Andy Tschümperlin greift die SVP an. Zoom

SP-Fraktionschef Andy Tschümperlin greift die SVP an. (Bild aus TAGBLATT: Reuters/ Thomas Hodel)




SP-Fraktionschef Andy Tschümperlin wollte nach der Sonntagspresse (am letzten  Wochenende) die Wahl Ueli Maurers zum Bundespräsidenten verhindern. Der Beitrag fand in allen Medien grosse Beachtung. Hätte nämlich diese Wahlverhinderung der SP Erfolg, wäre dies der Coup des Jahres

 Andy Tschümperlin vertrat  die Meinung: «Wir können uns einen Bundespräsidenten auf Kollisionskurs nicht leisten.» 








Andy Tschümperlin  ist ein  Politiker, der noch  vor seiner überraschenden Wahl zum Fraktionschef der SP im Radio DRS gesagt hatte, er sei kein Softi Politiker.
Mit dem brisanten Appell zur Verhinderung der Wahl Maurers zum Bundespräsidenten bewies  nun Tschümperlin, dass er tatsächlich kein Softi Politiker ist.

Er denkt mit seiner Forderung  weit voraus – bis zum Dezember. Dann nämlich wählt die Bundesversammlung   den neuen Bundespräsidenten. Mit der vorschnellen Verlautbarung wollte er vielleicht nur zeigen: Ich bin der neue Fraktionspräsident! Ich mache Nägel mit Köpfen.

 

 Der  Plan des SP Fraktionschefs ist deshalb so brisant, weil er   mit der bisherigen Tradition bricht.

 «Ueli Maurer, so wie er sich bis jetzt verhält, ist nicht die richtige Besetzung für das Bundespräsidium», sagte er im Gespräch mit SonntagsBlick an seinem Wohnort Rickenbach. «Die SP muss deshalb gut überlegen, ob Maurer 2013 die Regierung   leiten soll. Ich finde nein – und werde mich dafür einsetzen.»

Parteiinterne Gespräche liefen bereits, behauptete Tschümperlin. Es suche nur noch Verbündete bei den  Mitteparteien. Allein könnten die Genossen den Verteidigungsminister nicht bodigen.

Der SP Politiker führte in der Begründung verschiedene Argumente an, weshalb der Tabubruch bei Maurer nicht nur angemessen, sondern notwendig sei. Maurer habe seine Rolle als Bundesrat   auch nach mehreren Jahren im Amt nicht gefunden: «Maurer führt sich wie ein Parteipräsident auf und hat keine Achtung vor den politischen Gegnern.» So habe er kurz nach der Widerwahl von Eveline Widmer-Schlumpf im Dezember 2011 das Bundesratszimmer verlassen – um seinen Frust darüber mit Parteikollegen kundzutun. «Unwürdig» für einen Bundespräsidenten, fand der neue SP Fraktionschef.

Ebenso unwürdig sind - nach Auffassung des ehemaligen Lehrers - diverse Interview-Aussagen Maurers – wie kürzlich erst im deutschen Meinungsblatt «Die Zeit». Dem sagte der SVP-Magistrat: «Heute will ja niemand, der noch alle Tassen im Schrank hat, in die EU.» Die SP protestierte gegen die Unterstellung, EU-Befürworter hätte nicht alle Tassen im Schrank.



War Tschümperlins Vorprellen lediglich bewusste Taktik, damit man von der SP spricht – oder nur eine billige Retourkutsche, um Micheline Calmy-Rey zu rächen, die 2010 von der SVP kaum eine Stimme bekam? «Wir haben keine Verpflichtung, Ueli Maurer zu wählen», sagte er trocken. Die Presse ging davon aus, dass der angekündigte Plan des Fraktionschefs selbstverständlich als SP - Plan geplant ist. Es gab nirgends eine Klärung; die Verlautbarung sei lediglich eine persönliche Gedankenskizze.  

Nach dem  Paukenschlag am letzten Wochenende wurden allmählich auch kritischen Stimmen verschiedender SP Politikern bekannt gegeben. Es zeigte sich:  Tschümperlins Plan war von der Parteispitze angeblich nicht abgesegnet. Es wurde nun deutlich, dass Tschümperlin keine Rückendeckung in der eigenen Partei hatte.

Erst nach ein paar Tagen liess  die Geschäftsstelle der SP Bern  gegenüber der Aargauer Zeitung verlauten: Alles sei nur ein persönlicher Gedanke Tschümperlins gewesen. "Die Aussagen im SonntagBlick hätten alleine Tschümperlins Meinung weiderspiegelt.

Die brisante Verlautbarung des Fraktionschefs nach ein paar Tagen plötzlich als persönliche Meinung zurückzustufen, machte Medien und Oeffentlichkeit stutzig.  Die Partei will nun offensichtlich den Schaden begrenzen.  Wohl wissend, dass Tschümperlins Plan kaum gelingen kann.

Der SP Fraktionspräsident versuchte  seinerseits, nachträglich, dem SonntagsBlick den Schwarzen Peter in die Schuhe zu schieben. Im Gespräch mit dem Journalisten habe er nur seine persönliche Meinung gesagt, betonte er ebenfalls  viel zu spät.

Die SP machte aus meiner Sicht  einen kapitalen Fehler



Bei so einer brisanten Geschichte darf keine Institution  so lange zu warten mit einer Berichtigung.

Man hätte schon am Montag die Sache richtig stellen müssen. Die rechtzeitige Klärung wurde verpasst.

Nach der überraschend gewonnen Wahl attestierte damals Tschümperlins Vorgängerin Wyss, der neue Fraktionschef habe ein politisches Gespür, er sei befähigt, die Fraktion geeint zu führen. Beim jüngsten Eklat scheint nun der  neue Fraktionschef weder das politische Gespür zu haben, noch fähig zu sein,  die Fraktion geeint zu führen.

Wir können davon ausgehen, dass der verspätete Rückzieher der SP Geschäftsstelle in Bern der Partei imagemässig schaden wird. Wenn Tschümperlin nach der Publikation eindeutig geklärt  hätte, seine Idee sei nur als Diskussionsgrundlage für die Partei gedacht, so wäre der Medienwirbel versandet.



 Der publizierte Coup mit dem zu späten Rückzieher, ist insoweit auch kontraproduktiv, als das Lavieren bei Kommunikationsprozessen die Glaubwürdigkeit immer  beeinträchtigt. Zudem könnte es bei der Wahl des Bundespräsidenten auch noch zu einem Mitleideffekt für Maurer kommen. Wir dürfen  nicht vergessen: Die erfolgreiche - aber hinterhältige Nacht- und Nebelaktion vor der Abwahl Blochers - steckt  immer noch viele Volksvertretern in den Knochen.

Zur Rhetorik Tschümperlins







Meist überzeugt Tschümperlin durch  einfache, verständliche Formulierungen. Wenn er auftritt, ist immer gut geerdet. In der Arena sprach er  mediengerecht, oft recht bildhaft z. Bsp: "Damit lassen wir den Wirtschaftmotor brummen".
Seine erkennbare  Pausentechnik signalisiert Sicherheit.
Als Person wirkt der Politiker bei der freien Rede  natürlich und  glaubwürdig. Gestik und Inhalt stimmen dann überein.


Andy Tschümperlin


















Im Parlament hingegen liest er seine Voten zu oft ab. Es fehlt dann jedoch der echte Blickkontakt, die "Brücke zum Du". Man fühlt sich jedenfalls nicht angesprochen.
Ich habe Auftritte gesehen (z.Bsp. beim Auftritt anlässlich der Initiative für 6 Wochen Ferien). Da stimmt der rhythmische Akzent nicht. Die Betonungen sind aufgesetzt. Es wirkt so, als würde Tschümperlin den Text eines Ghostwriters rezitieren.
Vor der Wahl - während der Wahl und nach der Wahl wiederholte  Tschümperlin bei allen Interviews seine Dachbotschaften  vorbildlich: "Ich nehme die Leute ernst und will eine Partei für ALLE vertreten, nicht nur für EINZELNE." Dies in Anlehnung an die treffende Parteibotschaft: "Für ALLE, statt für WENIGE!".




Nationalrat Andy Tschümperlin


Stimme als Lügendetektor?


Es fällt auf, dass Andy Tschümperlins Stimme in der jüngsten Phase der Rechtfertigung angespannter und damit auch höher klingt. Dies reduziert die Glaubwürdigkeit der Aussagen..



Fazit: Nach dem Vorprellen mit der unbedachten Forderung, Maurer nicht zum Bundespräsidenten zu wählen, müsste Andy Tschümperlin den wichtigen  Grundsatz besser beherzigen: DENKEN - UEBERLEGEN - KLAEREN - ERST DANN REDEN.

Jemand, der überreagiert und seine publizierten Aussagen zu spät korrigiert, muss sich nicht wundern, wenn ihm auch die Korrektur der angeblichen Aeusserung "Blocher muss man den Grind umdrehen"  nicht geglaubt wird, obschon  Tschümperlin   diese Aussage vehement bestreitet.

Der SP Fraktionschef muss sich deshalb  nicht wundern, wenn ein Journalist die leide Geschichte wie folgt titelt:
"Tschümperlin oder Stümperlin?"




Nachtrag baz:

Andy Tschümperlin: Der Softie
Der 50-Jährige sitzt bereits seit 2007 im Nationalrat. Stricke hat er hier keine grossen zerrissen. Bis letzte Woche: Nur gut vier Monate nach seinem Amtsantritt als SP-Fraktionschef hat sich der vierfache Vater aus Rickenbach (SZ) mit seinem Angriff auf Bundesrat Ueli Maurer gehörig die Finger verbrannt. Er sei kein Softie, betonte der passionierte Fasnächtler und Bassist in einem Interview, er habe «auch eine schärfere Seite». Diese hat er nun gezeigt. Das Problem: Die Schärfe brennt im eigenen Gaumen nach.
  • Auftritt: Er sieht aus wie ein Lehrer (ist er ja auch) und wirkt bei seinen Auftritten wie ein typischer Gutmensch. Er ist «leichtfüssig» unterwegs, meint Balsiger. Andere nennen es unscheinbar. In der neuen Rolle ist er (noch) nicht angekommen. Die Zeit dafür drängt. Was ihn auszeichnet, ist seine einfache und verständliche Sprache. Bei Auftritten erlebt ihn Kommunikationsberater Marcus Knill als «natürlich und glaubwürdig».

  • Erscheinung: Er kommt sportlich ­korrekt, aber auch etwas bieder daher. Das Outfit «scheint ihm nicht sonderlich wichtig zu sein», glaubt Balsiger.

  • Inhalt: In der Fraktion war Tschümperlin bislang ein Hinterbänkler. Er hat sich auf seine thematischen Steckenpferde konzentriert.

  • Wirkung: Für die neue Position hat er (noch) deutlich zu wenig Statur. «Als Fraktionschef ist er ein Irrtum», urteilt Stöhlker. Er sei weder ein kämpferischer Sozialdemokrat, noch könne er die divergierenden Parteiflügel verbinden. Etwas Gutes könne er, so Stöhlker, für die Partei noch tun: «Mithelfen, einen guten Nachfolger für Partei­präsident Christian Levrat zu finden.»

  • Fettnäpfchenanfälligkeit: Immens. Bereits bei seinem ersten grösseren Auftritt als Fraktionschef ist er mit ­beiden Füssen voll hineingetreten. Seine Aussage zu Maurer wird wahlweise als naiv oder als Versuch der Selbstprofilierung gewertet. Beides ist nicht schmeichelhaft.
(Basler Zeitung)




Nachtrag aus NZZ:












SP-Angriff auf Ueli Maurer

«Tschümperlin hat sich verrannt»


Andy Tschümperlin, Chef der SP-Bundeshausfraktion, will verhindern, dass Ueli Maurer 2013 Vizepräsident des Bundesrats wird. «Diese Attacke nehme ich nicht ernst», sagt SVP-Präsident Toni Brunner.
rz. Am letzten Wochenende wirbelte der Schwyzer Nationalrat Andy Tschümperlin Staub auf. Er werde sich persönlich dafür engagieren, dass Verteidigungsminister Ueli Maurer im Dezember nicht zum Vizepräsidenten des Bundesrats gewählt werde. Der SVP-Magistrat sei dieses Amtes nicht würdig, verkündete Tschümperlin via «Sonntags-Blick».

Ungeschickt

Was meint Toni Brunner dazu? «Ich kann Andy Tschümperlin nicht ernst nehmen», sagte der Präsident der SVP am Freitag am Rande eines Pressegesprächs. Wenn der SP-Fraktionschef tatsächlich plane, Ueli Maurer zu diskreditieren, dann müsste er schon geschickter vorgehen. Eine solche Attacke lanciere man sicher nicht via Boulevardpresse, schon gar nicht Monate vor dem Wahltermin, wenn man erfolgreich sein wolle.
Toni Brunner seinerseits dreht den Spiess um: «Ich gehe davon aus, dass sich die SP im Dezember an die usanzmässigen Gepflogenheiten hält und Ueli Maurer zum Vizepräsidenten wählt.» Zudem erwarte er, so Brunner, dass die Sozialdemokraten der SVP bei nächster Gelegenheit endlich einen zweiten Sitz in der Regierung zubilligten. «Sonst wüsste ich nicht, was die SVP noch im Bundesrat verloren hat."

Erledigt

Andy Tschümperlin habe sich mit seiner sommerlichen Aktion schlicht verrant, lautet das Urteil des SVP-Präsidenten. Diese Einschätzung hat einiges für sich. In den letzten Tagen haben mehrere SP-Fraktionskollegen auf Tschümperlins Offensive sehr reserviert reagiert. Ob sich der Schwyzer Nationalrat innerhalb seiner eigenen Fraktion isoliert hat, wie Toni Brunner zu glauben weiss, bleibt abzuwarten.
Der SVP-Präsident jedenfalls ist nicht gewillt, den Fehdehandschuh aufzugreifen. «Für mich ist die Sache erledigt.»

Samstag, 28. Juli 2012

GEWITTER (zum Teil mit Hagel) haben die Hitze gestoppt














Wut richtig beantworten - aber wie?


Wie wir  Wutausbrüche professionell entstauen können




frau kraft gefaehrlich wut schreien gewalt Maria Vaorin photocase kreative stockfotos





 




















Ein unbedachtes Wort an einem Meeting und schon kocht in uns die Wut  hoch.
Alle kennen die körperlichen Reaktionen nach einer Wutattacke: Der Blutdruck steigt. Wir kontern mit Worten, die wir in einer halben Stunde bereits bereuen.
Der Druck führt in der Regel zu dieser Ueberreaktion, die zusätzlichen Aerger auslöst.



Wer hingegen gelernt hat, die Wut im Bauch positiv zu nutzen, kann jeden Wutanfall gut überstehen. Doch dies muss geübt werden.
Ich habe bewährte Verhaltensmuster gesammelt, die alltagstauglich sind:

Es geht immer um das Prinzip: STOP - Sich vom Vorfall distanzieren (dissozieren)


Wahrnehmen, was sich abspielt und die Wut analysieren (Welcher Antrieb steckt dahinter?)


Tief Luft holen (Vollatmung).


Evt. den Raum verlassen.


Jede Verschnaufpause führt dazu, dass man  sich beruhigt und dadurch  aussprechen können, was uns stört.


Wichtig ist, dass man sich stets an Fakten hält und diese beschreibt. Beispielsweise:


"Sie haben vorhin gesagt,...... Haben Sie das so gemeint?"


Es kann sich rächen, die Wut langfristig zu unterdrücken.


Jedenfalls dürfen wir  die Fassung nie verlieren. Auch wenn wir den Vorfall später unter vier Augen ansprechen.


Wenn uns der Kragen zu platzen droht, können die Trainierten - dank der Distanz - von der emotionalen Ebene auf die Sachebene schalten. Das ist aber ein langfristiger Prozess.


Falsch ist es auch, die Emotionen völlig zu ignorieren. Ich darf sagen, was mich geärgert hat (Emotionen nicht völlig ausklammeren).


In jedem Fall ist es gesünder, den aufgestauten Aerger dosiert zu entstauen, als ihn in sich hineinzufressen.


Es ist lernbar, die Wut im Bauch gesteuert abzulassen.


Es kann wissenschaftlich nachgewiesen werden, dass unterdrückte Wut Krankheiten hervorrufen können.


Der Volksmund sagt schon: "Das hat ihm auf den Magen geschlagen"


Das Institut für klinische Psychologie in PISA hat bei einer Langzeitstudie bei Herzinfarktpatienten festgestellt, dass negative Emotionen wie beispielsweise Angst oder Wut schädlich fürs Herz sind.



Wut kann anderseits auch Kräfte freisetzen und Aenderungsprozesse in Gang bringen. Wut kann zudem kreative Ideenbringerin sein und bei Problemen zu anderen Lösungen führen. Hindernisse sind oft kreativitätsfördernd, wenn Menschen bei Hindernissen eine distanzierte Perspektive einnehmen. Sie achten dann mehr auf das Grenze als auf Details.


Es gilt zu bedenken, das Wutausbrüche unterschiedlich wahrgenommen werden.



Es spielt eine Rolle, WER aus der Haut fährt. Bei einem Kleinkind, das sich brüllend auf den Boden wirft und schreit, kann akzeptiert werden. Wutausbrüche gehören zur Persönlichkeitsentwicklung der Menschen.


 Emotionale Wutausbrüche von Erwachsenen werden hingegen negativ beurteilt. Erstaunlicherweise bei Männern eher toleriert. Frauen ziehen sich nach emotionalen Ausbrüchen gerne zurück und verleugnen die negativen Gefühle. Sie sagen nichts oder äussern sich sehr vorsichtig und zurückhaltender. Sie werden beispielsweise immer stiller oder beginnen zu "nörgeln". Dadurch werden sie oft übergangen. Es besteht dann die Gefahr, Schaden zu nehmen. Ein kurzer Gewitter wäre oft heilsamer. Zu sagen, was einem stört zu sagen ist immer besser. Aber auch in diesem Fall gilt die Regel:

Erst nach einer kurzen BEDENKPAUSE ruhig den Dampf ablassen!


FAZIT:


Wenn die Wut hoch kocht, vergessen wir leider alle guten Vorsätze.


Damit wir nicht überreagieren müssen wir lernen:


Distanz schaffen - sich bewegen!


Eine Nacht darüber schlafen. Mit einem gewissen Abstand sieht alles anders aus. Verhindert unbeherrschte Ausbrüche!


Wutauslöser zu Papier bringen.


Aerger nicht runterschlucken.


In einem Vieraugengespräch den Sachverhalt dem Verursacher konkret beschreiben!


Sich in die Situation des Streitpartners versetzen (Wie sieht es der Andere?).




Ich habe gute Erfahrungen gemacht, mit dem Abrufen eines beruhigenden BILDES (Wir können so konditionierte werden, um uns so automatisch in eine postitive Stimmung zu versetzen).


LINKS:


Das "in die Gegenrichtung gehen" heisst Dissozieren. Dissoziationstechniken befähigen, Konflikte und Angriffe nicht persönlich zu nehmen, Abstand zu nehmen ...
www.rhetorik.ch/Dissoziation/Dissoziation.html


Kritikgespräche führen gerne zu langwierigen Konflikten. Beim Kontrollieren - Beurteilen - Kritisieren ist das "Wie geredet wird" ausschlaggebend. Links: ...
www.rhetorik.ch/Kritik/Kritik.html
30. Apr. 2004 ... Bei Kritikgespräche mit dem Chef ist der richtige Ton entscheidend. ... Das Kritikgespräch soll immer unter 4 Augen und wenn möglich im Büro ...
www.rhetorik.ch/Kritik/Chef.html
15. Juni 2002 ... Bei Kritikgesprächen, Beanstandungen, Reklamationen, ist das Gespräch unter ... Bei Kritikgesprächen, Schlechtnachrichtengesprächen oder ...
www.rhetorik.ch/EKommunikation/EKommunikation.html
4. Nov. 2005 ... Deshalb sind bei Kritikgesprächen das Wie (Körpersprache) und unsere Stimme enorm wichtig. Sachverhalte müssen möglichst rasch konkret ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/05/11_04.html


10. Febr. 2007 ... Verhaltensverbesserungsgespräche, Kritikgespräche, Streitgespräche oder Beanstandungen eskalieren oft. Besonders in Stresssituationen ...
www.rhetorik.ch/Deeskalation/Deeskalation.html

Nachtrag:



Ratgeber Wut abbauen -Tief durchatmen

Anzahl, Entspannung, Fahrverhalten, Reflexion, Stau, TÜV Süd, Unwissenheit, Urlaub, Verkehrsteilnehmer
DVR Tief durchatmen
 
Aggressive Autofahrer gibt es immer wieder. Dabei ist es ganz einfach seinen Frust abzubauen – ohne dabei einen anderen Verkehrsteilnehmer zu provozieren oder zu gefährden.
Hitze, Stau, genommene Vorfahrt. Es gibt viele Situationen, bei denen Autofahrer ausflippen können. Doch aggressives Autofahren kann nicht nur langfristige gesundheitsschädliche Folgen haben, sondern auch sehr gefährlich sein. So ist die Anzahl der Verkehrstoten aufgrund von unangepasstem und aggressivem Fahrverhalten im vergangenen Jahr stark gestiegen.

Der TÜV Süd gibt für nervenaufreibende Situationen ein paar Tipps zur Entspannung:
Tiefes in den Bauch atmen und langsam „bis zehn zählen“ soll den Ärger abbauen. Sich in die Lage des anderen Verkehrsteilnehmers zu versetzten, baut Druck ab, weil man vielleicht erkennt, dass die Aktion unbeabsichtigt war oder aus reiner Unwissenheit entstanden. Auch positive Gedanken an Familie, Urlaub, Sport oder andere schöne Erinnerungen können den Frust abbauen helfen. Wichtig ist auch eine Reflexion des Geschehens: War das alles so wichtig? Muss man sich über alles aufregen? Viele Situationen sind schnell vergessen. Und damit auch Ärger und Wut.
SP-X
...
Ratgeber Wut abbauen: Tief durchatmen - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/auto/news/ratgeber-wut-abbauen-tief-durchatmen_aid_726838.html

Freitag, 27. Juli 2012

Geniessen wir die  herrlichen Sommertage!



Junge Frau im Sommer-Hut, die Natur genießen  Stockfoto - 7279694


Heute haben wir schon den zweiten Hitzetag`

Dauersurfer


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2,2, Millionen Schweizer sind rund um die Uhr online


Ergebnisse der Internetstudie NET-Metrix-Base haben gezeigt, dass der Anteil der Internetnutzer von Jahr zu Jahr stark steigt. Auf dem Arbeitsweg, in Bahnhöfen, zu Hause  aber auch am Arbeitsplatz ist jeder dritte Schweizer gleichsam rund um die Uhr online. Sogar in der Freizeit, in der Badeanstalt. Die Dauersurfer haben in einem Jahr um 36 % zugenommen. Von 85 % aller Personen, die das Internet nutzen haben angeblich 42%  fast dauernd Zugang zum Internet!

Donnerstag, 26. Juli 2012

Club als Werbeplattform für Botox?


Obschon in der Gesprächsrunde des CLUBS Kritiker und Befürworter von Schönheitseingriffen die Waage hielten, wurden in der Sendung die heiklen kritischen Fragen gleichsam ausgeblendet. Wer  die Sendung mitverfolgte, hatte am Schluss den Eindruck: Botox spritzen ist etwas Normales, wie Haare färben oder Fingernägel pflegen. Die Sendung wurde nach meinem Dafürhalten zu einer Werbeplattform, d.h. zu einer Verniedlichung des Eingriffes mit einem Nervengift. Die negativen, gefährlichen Aspekte wurden  zu wenig thematisiert.





LINKS:


27 Jan. 2010
Gute Schauspieler zeichnen sich dadurch aus, dass ihre Mimik lebt und die Gesichtsmuskulatur ein möglichst grosses Ausdrucksrepertoire hat. Wenn eine Schauspielerin jedoch zum Nervengift BOTOX greift, nur um jünger ...
31 Jan. 2012
Jene Frauen, die Ihre Falten mit dem Nervengift BOTOX glätten, sind sich nicht bewusst, dass sie ihren Gesichtsausdruck zu einer künstlichen Maske verkommen lassen. Dieses Gesicht spricht für sich: Es ist eine Landkarte ...
22 Feb. 2008
Eines muss dennoch gesagt sein: Unser Gesicht ist gleichsam die Landkarte unseres Lebens und unserer Persönlichkeit. Wer diese Spuren (beispielsweise die Lachfalten) mit Botox glättet oder sein Gesicht entstellen lässt, ...


2. Okt. 2004 ... Sicherlich ist es Sabine Christiansens Privatsache, wenn sie sich von einem Schönheitschirurgen hat liften lassen. Doch müssen sich ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/Aktuell_Oct_02_2004.html
30. Mai 2009 ... Stritt er doch schon früher seine Haartransplation und Schönheitsoperationen vehement ab, obschon die äussere Veränderung offensichtlich ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/09/05_30/index.html
27. Okt. 2009... fragt sich, ob vielleicht auch bald gefordert wird, dass Modells angeben müssen, ob sie einer Schönheitsoperationen unterzogen haben.
www.rhetorik.ch/Aktuell/09/10_27/index.html
24. Juli 2004 ... Schönheitsoperationen -eingebettet in Reality-Shows erobern das deutsche Privatfernsehen. Doch Ärzte und Politiker protestieren gegen ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/Aktuell_Jul_24_2004.html
14. Juni 2007 ... Schönheitsoperationen sind Privatsache · Unwichtiges wird wichtig · Berlusconis Liftingsgeschichte · Haare Schröders · Artikel über Clinton ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/07/06_14/index.html

Mittwoch, 25. Juli 2012

Männerbeauftragter stolpert über eine  Medienaussage


Im Grunde genommen würden in den Kantonen Gleichstellungsbeauftragte genügen, wenn Geschlechterdiskriminierungen festgestellt werden mit nur einer  Stelle, die sich für beide - für benachteiligt Männer oder Frauen - einsetzt.  Da sich jedoch diese Stellen meist  nur gegen die Frauendiskriminierung engagierten, wehrten sich gewisse Männer. Sie setzten sich für besondere Männerbeauftragte ein. Es wurde eine Stelle geschaffen. Nach wenigen Wochen  tritt nun dieser Männerbeauftragten im Kanton Zürich zurück. Der Grund: Er stolperte über eine fragwürdige Forderung in den Medien. Er liess verlauten: In den Schulen müssten Jugendlichen auch Pornofilme gezeigt werden.


Ich zitiere 20 min:


Erster Männer-Beauftragter gibt Amt auf

Kaum im Amt, tritt der erste Männerbeauftragte des Kantons Zürich, Markus Theunert, zurück. Grund waren die Schlagzeilen um die Forderung seines Vereins, Pornos in Schulen zu zeigen.

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Der Kanton Zürich findet seine Doppelrolle problematisch: Der Züricher Männerbeauftragte Markus Theunert tritt von seinem Amt zurück, um Präsident von Männer.ch bleiben zu können. (Bild: Keystone)

Als Schweizer Premiere schaffte der Kanton Zürich auf den 1. Juli die Stelle eines Männerbeauftragten. Für die Funktion auserkoren wurde Markus Theunert, der 39-jähriger Gründer der Schweizer Männerzeitung und Präsident des Vereins Männer.ch. Genau diese Doppelfunktion wurde ihm nur drei Wochen nach seinem Amtsantritt zum Verhängnis. Theunert hat am Dienstag seinen Rücktritt bekanntgegeben.

Auslöser für seinen Rücktritt ist ein Artikel der «NZZ am Sonntag», der am 15. Juli erschien - zwei Wochen nach Theunerts Amtsantritt. Darin zitierte die Zeitung aus einer acht Monate alten Stellungnahme von Männer.ch zur Revision des Strafgesetzbuchs, in der eine Lockerung der Bestimmungen zum Zeigen von pornografischen Darstellungen gewünscht wurde. Eltern und geschulte Fachleute sollen solche Darstellungen Jugendlichen unter 16 Jahren zugänglich machen könnnen. Heute ist dies strafbar.


Eine solche Änderung würde insbesondere auch den Sexualunterricht an Schulen betreffen und es ermöglichen, beispielsweise Ausschnitte aus Pornos im Klassenzimmer zu zeigen. Man dürfe die Jugendlichen mit dem Thema nicht alleine lassen, begründete der Verein seine Idee.


«Glaubwürdigkeit beschädigt»


Die Medienberichterstattung darüber habe inner- und ausserhalb der Verwaltung hohe Wellen geworfen und empörte Reaktionen provoziert, schreibt Theunert in einer Stellungnahme. Die kantonale Fachstelle sei der Ansicht gewesen, dass seine Doppelrolle den Ruf der Fachstelle und die Glaubwürdigkeit des Männerbeauftragten beschädigt habe.
Die kantonale Verwaltung habe von ihm verlangt, aus dem Vorstand von Männer.ch zurückzutreten, schreibt Theunert weiter. Dazu sei er nicht bereit, weshalb er sein Amt als Männerbeauftragter niederlege. Er wäre nur dazu bereit gewesen, sich nicht mehr öffentlich für Männer.ch zu engagieren, jedoch nicht das Engagement völlig zu beenden. Die kantonale Fachstelle schreibt in einer Mitteilung, dass sie Theunerts Schritt begrüsse.


Männerverband kritisiert Kanton


Enttäuscht über das Verhalten des Kantons Zürich ist der Verein Männer.ch. «Wir bedauern, dass der Kanton Zürich sich nicht überzeugt hinter seinen Männerbeauftragten zu stellen vermochte», schreiben der Vorstand in einer Mitteilung. Bereits bei der ersten Belastungsprobe sei Theunert entgegen früheren Abmachungen vor ein für ihn inakzeptables Ultimatum gestellt worden.
Männer.ch sei froh, weiterhin auf das Engagement seines Präsidenten bauen zu können. Man hoffe aber auch, dass der Kanton Zürich an seiner Strategie festhalte und die aktive Beteiligung der Männer am Gleichstellungsprozess weiter fördere.
Kommentar:
Erstaunlich, dass exponierte Persönlichkeiten noch nicht gelernt haben, mit Medien umzugehen. Sie sind sich nicht bewusst, was ein falsches Worte zur falschen Zeit an den Medien auslösen kann. Nicht die Doppelrolle führte zum Rücktritt des Männerbeauftragten. Es war seine unbedachte Aussage.
Bei meinen Beratungen stelle ich immer wieder fest: Wer den Umgang mit Medien gelernt hat, erspart sich viel Aerger. 


20 Min hat eine andere These: