Dienstag, 31. Mai 2011

Der Fussballkönig verliert die Nerven von 100 Journalisten


100 Journalisten hatten am 30. Mai einen  Sepp Blatter erlebt, der die Medienkonferenz nach 30 Minuten entnervt verlässt.
Wenngleich er von seinen Mitläufern morgen glänzend gewählt werden wird, bot  Blatter an der Medienkonferenz eine Musterlektion, wie man mit Journalisten nicht umgehen kann.
In einer Krise dürfen wichtige Multiplikatoren nicht in dieser Art und Weise vor den Kopf gestossen werden. 100 Journalisten lässt der Fussballkönig einfach warten, lässt Fragen offen und verlässt entnervt die Medienkonferenz.
Ich bin sicher: Wenngleich der FIFA Boss trotz skandalöser Vorwürfe am Schalthebel  der Macht und des Geldes weiterhin selbstherrlich schalten und walten kann: Seine Glaubwürdigkeit ist nach dieser Konferenz auf einem Tiefpunkt. 20 Min macht übrigens diesbezüglich eine Leserumfrage.
Kritische Fragen können nicht so beantwortet werden:
"Ich werde mich nicht auf Einzeldiskussionen mit Personen einlassen, die nur Probleme machen wollen!"
Journalisten haben eine Kontrollfunktion und dürfen heikle Fragen stellen.
Für Blatter sind kritische Fragen eine Respektlosigkeit. Erstaunlich, dass Blatter, der Journalisten selbst respektlos behandelt und sich selbst nicht ans  "Fair play" hält, dies jedoch im Befehlston vom Gegenüber verlangt. Diese Umkehr der Vorzeichen des Fussballkönigs hat nichts mehr mit Fussballrhetorik zu tun, dies ist aus meiner Sicht eine Wahrnehmungsverzerrung.