Freitag, 22. Januar 2010

Immer noch kein Ende der Peinlichkeiten im Bundesrat

Von Debakel zu Debakel

Von Panne zu Panne

Das nächste Debakel für Finanzminister Hans-Rudolf Merz und seine Bundesrats-Kollegen. (Keystone)

Das Bundesverwaltungsgericht stoppt mit einem Pilot-Entscheid die Lieferung von Kontendaten amerikanischer UBS-Kunden an die USA.

Mit dem Urteil könnte sich der im August getroffene Vergleich zwischen der Schweiz und den USA weitgehend in Luft auflösen.

Quelle Blick-online

Kommentar: Dass der Bundesrat überlegen muss, bevor er etwas verlauten lässt ist richtig. Er schweigt immer noch. Der Bundesrat könnte aber auch sagen, weshalb er schweigt und wann man voraussichtlich von ihm etwas erfahren kann. Ich gehe davon aus, dass im neuen Jahr die Kommunikation nicht mehr beliebig (und so unterschiedlich wie letztes Jahr), sondern eindeutig geführt wird.

Bruno Ganz ist immun gegen den Virus Mediengeilheit!

Schauen Sie sich die Film-Sequenz an im Tagi online:

Bruno Ganz' beredtes Schweigen auf SF

Im Zeitalter der hemmungslosen Selbstinszenierung wirkt er wie aus einer anderen Welt. Über Bruno Ganz weiss man so gut wie nichts - ausser, dass er ein brillanter Schauspieler ist. Das konnte auch SF nicht ändern.

1/14 Bruno Ganz verweigert sich vor laufender Kamera Auf zu forsches Nachfragen nach seiner Person reagiert er mit Schweigen und dreht verlegen den Kopf weg: Bruno Ganz in der SF-Sendung «Box Office». Foto: SF

Die fast schon peinlichen Stille vor den Zuschauer vor dem TV finde ich wohltuend: Im Zusammenhang mit seinem aktuellen Film «Der grosse Kater» wird Bruno Ganz am Mittwoch für die SF-Kino-Sendung «Box Office» interviewt.

Es ist ihm offensichtlich nicht wohl. Er sitzt auf der äussersten Kante des Sofas und wartet jedesmal lange mit seinen Antworten. Oder er schweigt!

Ich finde dies wohltuend, weil mediengeile Promis meist zu schnell und zu vorlaut reden oder wie Béglé laut denken. Anstatt zuerst zu überlegen - zu denken - und erst dann zu reden.

Ich zitiere Tagi:

Auf die Frage, wie er mit dem Alter umgeht und dann erklärt, er habe keine Meinung dazu, sagt er nichts. Zweimal kratzt die Moderatorin mit ihren Fragen am Privatmann Bruno Ganz. Der schaut dann in die andere Richtung, versucht mit Allgemeinplätzen abzulenken und bleibt schliesslich stumm.

Ganz verweigert sich Ganz der vorherrschenden Selbstinszenierung im Showbusiness völlig. Eine wohltuende Abwechslung zu den meisten seiner Kollegen, die sich um jeden Preis im Gedächtnis der Öffentlichkeit zu halten versuchen. Ganz gibt kaum Interviews und wenn, dann nur zu seiner Arbeit. Mit der Boulevard-Presse spricht er grundsätzlich nicht. Er zeigt sich öffentlich nur an Filmpreis-Verleihungen oder Premieren seiner eigenen Filme und Theaterstücke. Bilder von Ganz gibt es lediglich von offiziellen Anlässen.

Das Persönliche von Ganz , ist in einem Satz erzählt: Er ist Sohn eines Schweizer Fabrikarbeiters und einer Italienerin. Er wohnt in Zürich, ist seit Jahren mit der Fotografin Ruth Walz liiert, hat einen 37-jährigen Sohn, der mit vier Jahren erblindete und rührt keinen Alkohol mehr an, seit er vor rund zehn Jahren nach einigen Gläsern zu viel bei einer Probe schwer stürzte.

Kommentar:

Wenn ein Journalist diese Zurückhaltung beanstanden und dem Schauspieler beipielsweise vorwerfen würde, er sei zu wenig offen, er verstecke sich, so würde mich das an jene Journalisten erinnern, welche den bewussten Verzicht auf Homestorys bei Susanne Wille und Franz Fischlin ebenfalls nicht verstehen wollten.

Die grosse Zurückhaltung im Privaten will nicht heissen, man wolle sich dem Publikum vorenthalten. Es lohnt sich immer, ein bewusste Grenze zu ziehen, zwischen Beruf und Privatem. Bruno Ganz gelingt es jedenfalls, zu trennen, was den meisten Promis leider nicht mehr gelingt:

Die totale Tennung von Privat- und Berufsleben.

Chapeau Bruno Ganz!