Montag, 14. Mai 2018

Israel siegt erneut

Favoritin triumphiert - 

Israel gewinnt den «Eurovision Song Contest» 2018

Netta Barzilai (25) hat mit dem Song «Toy» das Rennen gemacht und am meisten Punkte erhalten. Auf dem zweiten Platz mit fast hundert Punkten Rückstand landet Eleni Foureira (31) für Zypern, der Österreicher Cesár Sampson (34) schafft es auf Platz 3.
Der Sieg der israelischen Wuchtbrumme ist alles andere als eine Überraschung. Bei den Buchmachern galt sie neben der zypriotischen Kandidatin Eleni Foureira als klare Favoritin. Es ist der vierte Gewinn für Israel.
Der «Eurovision Song Contest» ging dieses Jahr in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon zum 63. Mal über die Bühne. Zusammen mit den «Big Five» – Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Grossbritannien – und mit dem Austragungsland Portugal standen 26 Nationen im Finale.
«Schau mich an, ich bin ein schönes Wesen», singt Netta. Dann rattert der Song los, über dem synkopierten Rhythmus knallt die Ansage: Jungs, ich bring euch jetzt mal was bei. Und so kompromisslos wie sich der Beat durch diesen Song schüttelt, so geht auch Netta vor: «Ich bin nicht dein Spielzeug, du dummer Junge» heisst es im Refrain. Und kann man sich eine schönere und klarere Klatsche im Jahr eins nach «Me Too» ausdenken, für alle Zweifler und Verächter, auf der grossen Bühne des ESC, verfolgt von Millionen?

Solch eine deutliche Botschaft ruft natürlich Gegenstimmen hervor. Bei Twitter beginnen sie schon kurz nach Nettas Sieg zu poltern und zu hetzen: die Frauenhasser, die Dickenhasser. Man wirft ihr cultural appropriation vor, zu deutsch: kulturelle Aneignung. Dabei wird die Übernahme von Elementen einer Kultur durch Mitglieder einer anderen kulturellen Gruppe als diskriminierend empfunden. In Nettas Fall: ihr kimonoähnliches Bühnengewand, die asiatischen Winkekatzen im Hintergrund, die K-Pop-Anleihen und die musikalischen Arabesken.

KOMMENTAR:  Israel hat wahrscheinlich musikalisch (elektr. Music Producing) als auch emotional (MeToo Thema) den Geist der Zeit getroffen! Aber die Kommentare sind zwiespältig. Zum Beispiel: "Für mich ist das ein äusserst hässlicher Song."Oder: "Anscheinend nur wegen dem beiden Wörtern "Me too" gewann Israel den Contest. Der Song war überhaupt nicht spektakulär. Ich vermute, hätte die Schweiz den Israel Beitrag gesungen, wäre sie sicher ins Final gekommen. Denn das aktuelle "Me Too" hat gefunkt, nicht der Rest."Für mich enthielt der Song zu viel Klamauk.