Mittwoch, 18. November 2015

Zur Kriegsrhetorik nach den Anschlägen in Paris

Der IS spricht vom heiligen Krieg
Hollande spricht von einen Kriegsakt

Die Anschläge auf ein russisches Flugzeug und die gezielten Attentate in  Europa werden vom IS als Vergeltung der Angriffe in Syrien bezeichnet.
Der Tagesanzeiger findet dennoch, Kriegsrhetorik sei fehl am Platz. Sind die Angriffe des IS tatsächlich nur ein politisches Problem?

Die Kriegsrhetorik ist verfehlt

Der Terrorismus des IS ist in Westeuropa kein militärisches, sondern ein politisches Problem. Der IS wird seine Ziele nicht erreichen, wenn wir besonnen bleiben.

Einschussloch im Schaufenster des Café La Belle Equipe in der Rue de Charonne in Paris. Foto: Laurentvu, Sipa, Dukas
Einschussloch im Schaufenster des Café La Belle Equipe
 in der Rue de Charonne in Paris. Foto: Laurentvu, Sipa, Dukas
Drei Tage nach der Schreckensnacht von Paris dominieren weit über den Kreis der Opfer und ihrer Angehörigen hinaus Trauer und Betroffenheit. Sie sind nur vereinzelt zu Wut geworden, vorab am rechten Rand der Gesellschaft. Und auch dort nur scheint man nicht davor gefeit, eine ganze Religionsgruppe mit der Tat in Zusammenhang zu bringen. Die Spitzenpolitiker haben das vermieden, aber einige von ihnen bedienen sich inzwischen allzu leichtfertig der Kriegsrhetorik. Staatspräsident François Hollande war der Erste, der von einem «kriegerischen Akt» gegen Frankreich sprach, um den Ausnahmezustand und verstärkte Grenzkontrollen zu rechtfertigen. Gestern taten es ihm zahlreiche Staatschefs am G-20-Gipfel nach, selbst der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck sprach von einem Krieg.
Diese Begrifflichkeit stimmt für Syrien und den Irak, in Westeuropa ist sie verfehlt. Hier gibt es keinen Krieg, sondern im religiösen Wahn exportierte Gräueltaten von Kommandos mit automatischen Waffen und Bombengürteln. Die IS-Terroristen sind angesichts der schwachen Unterstützung selbst in den Banlieues keine reale Gefahr für die politische Stabilität Frankreichs.

Aus:(Tagesanzeiger.ch/Newsnet)

KOMMENTAR:
Nach Wikipedia  haben Kriege folgende Ursachen:
Beim Krieg sind die vordergründigen Kriegsanlässe von den tieferen Kriegsursachen zu unterscheiden. Die meisten Kriege lassen sich auf einige Hauptursachen zurückführen. Dazu gehören vor allem:

Die Zurückhaltung bei Kriegsbegriff ist meist politisch bedingt. So wie je nach Position einmal  von Freiheitskämpfern oder  von Terroristen gesprochen wird. Einmal ist von Konflikt dann von Krieg die Rede.
Im Fall der ATTACKE in Paris geht es beim IS  um  einen weiteren gezielten Angriff auf die westliche Freiheit, gegen die Meinungsäusserungsfreiheit und um die Vernichtung einer dekadenten Gesellschaft.
Kulturelle Schätze anderer Kulturen werden systematisch vernichtet. Ungläubige geköpft.
Auch Hitler wollte die Menscheit vom Uebel des Zionismus befreien und  hatte
Bücher,  dekadente Kunst aber auch Menschen (Juden) verbrennen lassen.
Die Attentate aus der Zentrale des IS sind somit ein neues kriegerisches Mittel,  eine Weltmacht aufzubauen. Die blutigen Anschläge sollen dem Westen Angst einjagen und demokratische Staaten verunsichern oder destabilisieren.
Aus meiner Sicht ist somit die Kriegsrhetorik  nicht deplaziert.

Ich zitiere die NZZ:
Die neusten islamistischen Terrorattacken in Paris werden mit ihrer blutigen Grausamkeit das Gefühl der französischen Bevölkerung verstärken, dass ihr Land sich im Krieg befindet. Präsident Hollande traf diese Stimmungslage, als er von einem «Kriegsakt» einer «Armee von Terroristen» sprach. Das Gefühl der Bedrohung ist schon seit längerem da, es hat sich schleichend ausgebreitet und verstärkt, weil es in den letzten Jahren immer wieder Anschläge gab; besonders diejenigen vom Januar in Paris haben die Öffentlichkeit verstört.