Sonntag, 1. April 2012

100. Todestag von Karl May



Ich zitiere aus Spiegel online:




Karl May

Karl May wurde am 25. Februar 1842 in Hohenstein-Ernstthal geboren und starb am 30. März 1912 in Radebeul bei Dresden.
Sohn eines armen Webers, war bis zum 5. Lebensjahr blind.
Als junger Volksschullehrer wurde er wegen Diebstahls entlassen; er verbrachte im ganzen 7 1/2 Jahre wegen Eigentumsvergehen und Betrügereien aus finanzieller Notlage im Gefängnis.
Erste schriftstellerische Arbeiten sind erzgebirgische Dorfgeschichten und Humoresken für Zeitschriften in Dresden, ferner Kolportageromane, die später gegen seinen Willen unter seinem Namen neu herausgebracht wurden und seinem Ruf sehr schadeten.
Rasch bekannt wurde er durch seine Reiseerzählungen, die hauptsächlich unter den Indianerstämmen Nordamerikas oder im Nahen Orient spielen. Er wählte später die Ich-Form, wodurch der Anschein des Selbsterlebten hervorgerufen wird (Idealgestalt Old Shatterhand, Kara Ben Nemsi).
Möglicherweise hat May schon früh die Reise nach orientalischen Ländern unternommen, kaum aber nach Nordamerika; später mehrere Weltreisen.
Der Einfluß von Mays Abenteuerbüchern auf die Jugend wird verschieden, heute meist gedämpft positiv beurteilt.
Ende Zitat


Am Freitag jährte sich der Todestag von Karl May bereits zum 100. mal. Über 150 Menschen erwiesen dem Buchautor und Erfinder von Winnetou an seinem Grab die Ehre. 



Am Freitag hat sich der Todestag von Karl May zum 100. mal gejährt.Um das Werk von Sachsens erfolgreichsten Autoren zu ehren, pilgerten trotz Regens rund 150 Menschen zu seinem Grab in Radebeul und legten Blumen und Kränze nieder. Unter anderem Sachsens Landtagspräsident Matthias Rößler und der Intendant der Landesbühnen hielten eine Laudatio für den Erfinder von Winnetou und Old Shatterhand.


Auch das Karl-May-Museum in Radebeul ehrte den Autoren, der unter anderem die Romane „Der Schatz im Silbersee“ und „Durch die Wüste“ schrieb. Dabei wurde der besondere Tag als Anlass genommen, um einen weiteren Museumsabschnitt zu eröffnen.


Kommentar: Ich habe als Kind zahlreiche Karl May Bücher verschlungen. Oft las ich verbotenerweise mit der Taschenlampe im Bett, weil die Eltern sonst gemerkt hätten, dass ich nicht schlafe. Obschon Karl May viele Geschichten im Gefängnis geschrieben hatte, verstand er es, mich mit Worten in eine andere Welt zu versetzen. Ich merkte schon damals als Kind, wie mit Worten im Kopf Bilder entstehen können (Phänomen "Kino im Kopf").

Muster:


Unter der wehmütig herabhängenden Krempe eines Filzhutes, dessen Alter, Farbe und Gestalt selbst dem schärfsten Denker einiges Kopfzerbrechen verursacht haben würden, blickte zwischen einem Walde von verworrenen, schwarzen Barthaaren eine Nase hervor, die von fast erschreckenden Dimensionen war und jeder beliebigen Sonnenuhr als Schattenwerfer hätte dienen können. Infolge dieses gewaltigen Bartwuchses waren außer dem so verschwenderisch ausgestatteten Riechorgane von den übrigen Gesichtsteilen nur die zwei kleinen, klugen Äuglein zu bemerken, welche mit einer außerordentlichen Beweglichkeit begabt zu sein schienen und mit einem Ausdrucke von schalkhafter List auf mir ruhten. Der Mann betrachtete mich ebenso aufmerksam wie ich ihn; später erfuhr ich den Grund, warum er sich so für mich interessierte.


LINK:


11. Juni 2008 ... Wer so schreibt oder so redet, dass man das Gesagte mit den äusseren Sinnen wahrnehmen kann, hat den Vorteil: - Die Worte können wir uns ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/08/06_11/index.html