Donnerstag, 6. Oktober 2011

Wiedehopf gefällt es an den sonnigen Halden im Wallis


Zu meinem Erstaunen sah ich vor wenigen Wochen einige  dieser seltenen Vögel auf dem Zufahrtsweg zu unserem Refugium im Wallis (Salmenfee). Der Wiedhopf liebt wilde Gebüsche an sonnigen Halden.




Dank Schutzprojekten wie hier im Wallis nimmt der Bestand des Wiedehopfs wieder etwas zu.


Quelle Blick

Was ist mit Klaus J. Stöhlker los?


Früher zeichnete sich PR Berater Stöhlker durch seine pointierten, ungeschminkten Kommentare und Analysen aus. Leider lösten einige seiner  jüngsten Aeusserungen in Fachkreisen wieder einmal Kopfschütteln aus. Bedauerlicherweise ist es nicht das erste Mal. Obschon es Stöhlker nicht wahr haben will: Mit solchen Geschichten schadet er seinem Image. Ich zitiere Tagi:


Vor zehn Jahren starben im Zuger Parlament 15 Menschen. Nun schreibt PR-Profi Klaus Stöhlker: «Nicht alle waren damals unglücklich.» Ein Freund in Kampfscheidung habe seine Frau verloren.

«Nicht alle waren unglücklich»: PR-Berater Klaus J. Stöhlker über den Tod der Ehefrau eines Freundes.

«Nicht alle waren unglücklich»: PR-Berater Klaus J. Stöhlker über den Tod der Ehefrau eines Freundes.
Bild: Markus Forte

«Ich bin ein begnadeterer Schreiber als der Durchschnitt», behauptet Klaus Stöhlker von sich. Vorgestern Montag publizierte der PR-Mann aus Zollikon ZH auf seiner Firmenwebsite vier Sätze:


«Der traurige Vorfall vor zehn Jahren in Zug, wo 15 Menschen, darunter der Attentäter, den Tod gefunden haben, wurde zu Recht beweint. Nicht alle waren damals unglücklich. Mein guter Freund, der vor einer Kampfscheidung stand, verlor bei diesem Vorfall seine Frau. Dies erleichterte viel.» 

Darauf angesprochen, bestätigt Stöhlker, diese Zeilen eigenhändig verfasst zu haben. Der aus Lokalfernseh-Diskussionen bekannte 70-Jährige sagt, der beschriebene Sachverhalt sei simpel: «Ein Mann hat Krach mit seiner Frau gehabt, und sie ist erschossen worden.» Dies zu beschreiben, sei «keinesfalls pietätlos».


Beim Attentat im Zuger Kantonsparlament sind vor zehn Jahren 15 Menschen gestorben – 14 Politiker und der Amokläufer, der sich selbst umbrachte. Was sagen Zuger Überlebende zu Stöhlkers Kurztext? Hanspeter Uster, damals Regierungsrat, dessen Lunge durchschossen wurde, fragt sich:


«Das Attentat hatte also auch sein Gutes? Welche Ungeheuerlichkeiten wird uns Stöhlker noch bescheren?»


Gerhard Pfister, vor einem Jahrzehnt Kantonsrat, heute Nationalrat, zeigt sich «überrascht von einem Menschen, den ich bislang für intelligent gehalten habe». Der CVP-Mann sagt: «Es ist für mich völlig unverständlich, dass man so etwas bewusst schreiben kann.»


Der Grüne Jo Lang, einst in Zug und jetzt in Bern Pfisters Ratskollege, findet «eine solche Aussage ungemein verletzend». «Da scheint jemand», sagt er, «völlig von der Rolle zu sein.» 


«Ungeheuerlich und sehr oberflächlich»


Paul Langenegger, damals Zuger Standesweibel und heute Gemeinderat in Baar, hat beim Attentat eine Schwägerin verloren. Er bezeichnet es als «ungeheuerlich und sehr oberflächlich, wenn jemand nach zehn Jahren so etwas in den Raum stellt».


3 der 15 Opfer des Zuger Attentats waren Frauen. Eine von ihnen lebte damals tatsächlich getrennt von ihrem Ehemann. Dieser sagte gestern dem TA, was Stöhlker schreibe, sei «völlig daneben»: «Erstens ist es Privatsache. Zweitens ist es mehrfach falsch: Es gab keine Kampfscheidung, sondern eine Trennung. Ich kenne Herrn Stöhlker auch nicht persönlich und bin kein guter Freund von ihm.»


Klaus Stöhlker – gemäss Firmenwebsite einer «der herausragenden Köpfe der europäischen PR-Branche» – will nicht verraten, weshalb er den Betroffenen als «einen guten Freund» bezeichnet. Vom TA auf den Mann angesprochen, sagt er nur: «Der Name ist mir nicht unbekannt.» Er habe mit seinem Kurztext zeigen wollen, «dass ein Unglück im Einzelfall ein Glück sein kann». Dann sagt er noch: «Die Frau tut mir auch leid. Aber ich schmunzle mit dem Mann, der sich freut.»


Michael Ebinger, vor zehn Jahren FDP-Kantonsrat und heute bei den Grünliberalen, erlitt beim Attentat eine starke Hirnblutung. Nach dem Erwachen aus einem künstlichen Koma von eineinhalb Monaten war er halbseitig gelähmt. Nun sagt der IV beziehende Rechtsanwalt zu Stöhlkers Text:


«Solche Worte sind nur blöd.» Ebinger hat nach dem Attentat etwas ganz anderes erlebt als das, was Stöhlker beschreibt. Er und seine Frau, die sich damals scheiden lassen wollten, blieben zwei weitere Jahre zusammen. Sie unterstützte ihn, weil er nicht fähig war, seinen Haushalt zu führen. Ebinger rät Stöhlker: «Der Herr soll seinen Laden verkaufen, abtreten und sich nicht mehr in der Öffentlichkeit zeigen.»


Leuenberger mit Nero verglichen


Stöhlker senior hat die Geschäftsführung in seiner Firma schon vor Jahren an seine Söhne Fidel und Raoul abgegeben. Er ist aber als Delegierter des Verwaltungsrats sowie als «Strategie-Berater» weiterhin am Hauptsitz gut erreichbar. In Talksendungen von TeleZüri ist er nach wie vor Gast – allerdings weniger oft als früher. Chefredaktor Markus Gilli will sich nicht zur Frage äussern, ob er Stöhlker nun weiterhin einladen werde. 2003 hatte Gilli den PR-Berater bereits einmal zur Persona non grata erklärt. Stöhlker hatte zuvor in einer Sendung Bundesrat Moritz Leuenberger mit dem römischen Schreckensherrscher Nero verglichen. Nachdem sich das Publikum mehrheitlich für eine Rückkehr aussprach, darf Stöhlker wieder mittalken.


Zuletzt war er dadurch aufgefallen, dass er den iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad für glaubwürdiger hält als die amerikanische Regierung. «Es fehlt uns heute eigentlich nur noch der Beweis, dass Ahmadinejad recht hatte, als er vor der UNO sagte, das Attentat auf das World Trade Center in New York sei mit dem Wissen der US-Regierung erfolgt», schrieb Stöhlker. Indizien für diesen Verdacht gebe es genug.


Klaus Stöhlkers Sohn Fidel twittert. Gegen ihn läuft ein Strafverfahren wegen Verstosses gegen die Rassismusstrafnorm. Der 41-Jährige hatte Kosovaren als «Pack» und «niederes Volk» bezeichnet und sich judenfeindlich geäussert. Ende Oktober wird Fidel Stöhlker laut dem Zürcher Staatsanwalt Hans Maurer einvernommen. Ende Zitat


Kommentar:  Stöhlker bloggte schneller als er denkt. Das ist nie gut. Die Kommunikationsregel gilt immer: Zuerst denken -dann sprechen. Das gilt auch beim Schreiben. Mit seinem Blog schockte Stöhlker einmal mehr. Bewusst? Bei Tele Züri wurde er trotz Aechtung später wieder eingeladen. Der Grund: Stöhlkers unbedachte Aeusserungen haben beim Publikum einen gewissen Unterhaltungswert.   In rhetorik.ch entlarvten wir schon vor Jahren  den PR Berater, als er sich  in der Rundschau einer Notlüge bedient hatte:

Analyse von Klaus J. Stoehlker auf dem heissen Stuhl, Rundschau, 2003.
www.rhetorik.ch/Aktuell/stoehlker/persoenlich.html
12. Aug. 2003 ... hatte den Worthelden Klaus J. Stöhlker... mierte darüber, dass Klaus J. Stöhlker aus ... schen PR-Berater Klaus J. Stöhlker sowie ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/stoehlker/08_2003.pdf
16. März 2004 ... Über die medienrhetorischen Fähigkeiten von Klaus J. Stöhlker haben wir schon einmal ausführlich geschrieben. ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/Aktuell_Mar_16_2004.html
... bekannten Worthelden Klaus J. Stöhlker ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/Aktuell_Aug_03_2003.html


07 Sept. 2009
Montag, 7. September 2009. Wer vor Mikrofon und Kamera die Fassung verliert, hat das ZWEI am Rücken. Das hat Pascal Couchein in der ARENA letzte Woche erlebt. Nun gibt es ein aktuelles Beispiel im Radio: Ich zitiere TAGI: ...


Stöhlkers Wahrnehungsstörung macht seine Replik deutlich. Ich zitiere 20 Min:


Keine Distanzierung


Der PR-Profi selbst will sich auf Anfrage von 20 Minuten Online nicht von seinem Eintrag, der auch weiterhin auf der Seite publiziert ist, distanzieren: «Man muss den Blog als literarisches Tagebuch ansehen.» Und Literatur – Stöhlker wird nicht müde, thematische Vergleiche mit Werken von Molière bis Walser herzustellen – könne auch mal makaber sein. «Wer mich kennt, weiss, dass die Aussage nicht bösartig gemeint war. Aber man soll auch mal die Grautöne weglassen dürfen.»
Brisant: Klaus J. Stöhlkers Sohn Fidel – seines Zeichens Geschäftsführer der Stöhlker AG – hatte vor einem guten Monat auf dem gleichen Blog einen Eintrag veröffentlicht, der ihm ein Strafverfahren wegen Rassendiskriminierung eingebrockt hat. Er hatte Kosovaren pauschal als «Pack» und «niederes Volk» bezeichnet. Die Zürcher Staatsanwaltschaft wird ihn gemäss dem «Tages-Anzeiger» Ende Oktober einvernehmen.

«Keine einzige negative Reaktion von den Kunden»



Läuft das Geschäft so schlecht, dass man bei den Stöhlkers zum kommunikativen Zweihänder greifen muss, um Aufmerksamkeit zu erhalten? «Weit gefehlt», winkt Klaus J. ab, «dem Unternehmen geht es hervorragend. Von Kundenseite habe ich bis jetzt keine einzige negative Reaktion erhalten.» Wenn man ein Autorennen gewinnen wolle, müsse man manchmal auch in die Banden fahren. War der Eintrag also doch ein Fehler? «Nein, es war literarisch. Literatur kann kein Fehler sein», wiederholt sich der Unternehmensberater.
Anders sieht man dies beim Schweizerischen Public Relations Verband (SPRV). «Ich bin bestürzt, solche Aussagen von einem PR-Profi lesen zu müssen. Damit schadet er der ganzen Branche, die einem Ehrenkodex verpflichtet ist», sagt Präsidentin Regula Ruetz. Sie kann hinter dem Vorgehen auch keinen PR-Coup erkennen: «Kurzfristig erhalten die beiden vielleicht Aufmerksamkeit. Aber längerfristig wird dies ihnen schaden.»


Bei aller Empörung von Seiten des PR-Verbandes – ausschliessen kann man Klaus J. Stöhlker nicht. Wegen ähnlicher Entgleisungen ist dies bereits in den 1980-Jahren geschehen.



NACHTRAG 20 MIN:


Vier Anlässe mit Stöhlker in Zug abgesagt

Klaus J. Stöhlkers Aussage, das Zuger Attentat habe auch etwas Gutes gehabt, hat Folgen: Vier Anlässe, die der PR-Mann im Hotel Waldheim in Risch hätte leiten sollen, wurden abgesagt.


Im Hotel-Restaurant Waldheim in Risch ZG waren verschiedene sogenannte Feierabendgespräche mit PR-Unternehmer Klaus J. Stöhlker geplant.
Diese sind nun gemäss Medienberichten abgesagt worden. Grund sind Äusserungen zum Zuger Attentat, wegen deren Stöhlker in die Kritik geraten war. Er hatte in seinem Blog erklärt, dass das Attentat, bei dem 14 Menschen getötet wurden, nicht für alle ein ­Unglück gewesen sei: «Ein ­guter Freund, der vor einer Kampfscheidung stand, verlor dabei seine Frau, das erleichterte ­vieles.» Kein Verständnis für diese Aussagen hat Waldheim-Inhaber Sepp Schriber: «Aus Gründen der Pietät gegenüber den betroffenen Personen kam für uns nur die Absage in ­Frage.» Auch für Michel Ebinger, der das Attentat überlebt hat, ist die Absage der Anlässe die «einzig richtige Konsequenz».
Stöhlker ist über die Absage der Anlässe überrascht. «Ich hätte nicht gedacht, dass die Zuger so kleinbürgerlich sind», sagt er. Dass seine Äusserungen negative Auswirkungen auf seine Geschäfte haben werden, glaubt er jedoch nicht: «Ein Grossteil unserer internationalen Kundschaft interessiert sich dafür nicht.»