Wer vor Mikrofon und Kamera die Fassung verliert, hat das ZWEI am Rücken. Das hat Pascal Couchein in der ARENA letzte Woche erlebt. Nun gibt es ein aktuelles Beispiel im Radio:
Ich zitiere TAGI:
Wenn Schawinski und Stoehlker die Fassung verlieren
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Beide dachten ans Abbrechen
Roger Schawinski und Klaus J. Stoehlker waren beide nahe daran, die Sendung abzubrechen, wie sie unabhängig voneinander gegenüber Tagesanzeiger.ch/Newsnetz ausführten. «Ich hatte keine Lust mehr, mit ihm zu sprechen», sagt Schawinski. «Das ist in 40 Jahren das erste Mal, dass meine jouralistische Integrität ohne Beweise dermassen in Frage gestellt wurde.» Ähnlich erging es Stoehlker: «Er hat einfach alle Stoehlker-Klischees hervorgebracht», klagt er. Während der Musikeinspielung habe Schawinski ihm gesagt, es solle niemand wagen, ihn so herauszufordern, auf seinem Niveau könne ohnehin niemand diskutieren. Der Grund, weshalb Stoehlker das Gespräch nicht frühzeitig beendet hat: «Den Gefallen wollte ich Schawinski dann doch nicht machen.»
Vom ersten Satz an war Roger Schawinski gestern auf Angriff aus: «Der Mann, der immer alles besser weiss», stellte der Moderator in seiner Talkshow auf Radio 1 den Gast, Kommunikationsberater Klaus J. Stoehlker, vor. Was folgte, war eine denkwürdige Radiostunde, in der sich zwei äusserst intelligente und mindestens ebenso eitle Menschen mit Vorwürfen und Beleidigungen zu überbieten versuchten.
Stoehlker, auch nicht zurückhaltend, wenns ums Austeilen geht, liess sich rasch in die Defensive drängen. Schawinski warf ihm vor, seine Söhne Fidel und Raoul getauft zu haben, und unterstellte ihm, in seinem Blog unbestätigte Gerüchte und Falschmeldungen zu verbreiten. Schawinski brachte diese zweifellos diskussionswürdigen Themen nicht nur ins Gespräch ein, sondern stellte mit seiner Wortwahl und der Tonalität immer auch den Charakter seines Gegenübers in Zweifel. Die Gemüter erhitzten sich je länger je mehr und so kam es bald auch zu absurden Wortwechseln. Hier ein Beispiel:
Stoehlker unterstellte Schawinski schon mal, über einen «relativ bescheidenem Verstand» zu verfügen. Schawinskis Argumentation stand zuweilen tatsächlich auf einem wackligen Fundament. Er berief sich bei seinem Vorwurf, Stoehlkers Blog-Eintrag über Ted Kennedy sei falsch, einzig auf einen Wikipedia-Eintrag - eine solche Recherche-Methode würde Schawinski wohl nicht einmal bei seinem Praktikanten akzeptieren.
Schawinski schaffte es, Stoehlker mit dauernden Sticheleien und subtilen Beleidigungen dermassen in Rage zu bringen, dass sich dieser zu einer mehr als fragwürdigen Aussage verleiten liess: Stoehlker warf Schawinski vor, Moslems und Araber zu beleidigen, was mit seiner Herkunft zu erklären sei.
Eine Entgleisung, die einerseits Schawinskis Angriffslust nur noch anstachelte, andererseits dafür sorgte, dass der Kommunikationsprofi Stoehlker - der wohl gemerkt hatte, dass er hier eine Grenze überschritten hatte - für eine Weile erstaunlich wortkarg wurde.
Die beiden waren dermassen aufgebracht, dass jeder noch so kleine Versprecher gegenseitige Beleidigungen auslösen konnte:
Zuweilen stritten sich die beiden Vielredner noch darüber, wer wohl weniger spricht:
Die Sendung beendete Schawinski, ohne sich wie sonst üblich bei seinem Gast zu bedanken – eine weitere Ohrfeige. So unterhaltsam der Schlagabtausch war, beim Zuhörer bleibt ein schaler Nachgeschmack. Da sind zwei Menschen, die eigentlich niemandem mehr etwas beweisen müssten und nicht fähig sind, einen verbalen Schlagabtausch durchzuführen, ohne dass es zum Eklat kommt. (Tagesanzeiger.ch/Newsnetz)
Kommentar: Bitte urteilen Sie selbst. Beantworten Sie folgende Fragen:
- Wer punktet mehr?
- Wer ist glaubwürdiger?
- Wie hätten Sie reagiert auf die Provokationen Stöhlkers? Vor allem wenn man persönlich angegriffen und ohne Belege beleidigt wird?
- Weshalb kam Roger Schawinsky in Rage?
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