Montag, 26. Oktober 2015

PERSOENLICH - BLOG:



Tidjane Thiam überzeugte vor Mikrofon und Kamera

Bild des Benutzers Marcus Knill
Marcus Knill
Nicht nur die Journalisten verfolgten mit grossem Interesse den Auftritt des neuen CEO der Credit Suisse an der Medienkonferenz. Auch die Bevölkerung, die Mitarbeiter und Investoren wollten wissen, wie die neue Strategie des Umbaus geplant ist. Sparen und Kapitalbeschaffung war angesagt. Die Gretchenfrage: Wie hart trifft es die Schweiz?
Ich sah mir heute Morgen den Auftritt genau an. Ich fokussierte mich vor allem auf die Fragen: Überzeugt Tidjane Thiam? Wirkt er glaubwürdig?
Es ging mir um die Gesamtwirkung. Auf Interpretationen von einzelnen Verhaltensweisen (Geste, Mimik, Augenbewegungen) verzichte ich bewusst, weil beim Publikum letztlich die Wirkung der Persönlichkeit als Ganzes ausschlaggebend ist. Schon bei älteren Aufzeichnungen bei Interviews dominierte bei mir ein positives Bild des neuen CS-Chefs.
Heute punktete Thiam vor allem:
  • Durch seine Ruhe,
  • Seine sonore, angenehme, entspannte Stimme (ist seine Hauptstärke)
  • Er kann mit Druck umgehen. Trotz hoher Erwartungen verstand er es, sich selbst zu bleiben
  • Er lässt sich Zeit zum reden
  • Bei den wichtigen Aussagen dominierten die Pausen (Pausen sind ein Parameter der Überlegenheit)
  • Für mich strahlt Thiam Charme aus
  • Auch unangenehme Inhalte vermittelt er sicher
  • Seine Freundlichkeit, sein Lachen wirken nicht aufgesetzt
  • Im Mittelteil bildete der intensive Blickkontakt ein Brücke zum Du (Augen sind gleichsam die Nabelschnur der Kommunikation)
  • Er findet die Balance zwischen Freundlichkeit und Härte, zwischen Nähe und Distanz (Person und Inhalt sind synchron)
  • Inhaltlich spricht er Klartext und formuliert verständlich (Struktur der Präsentation und Einfachheit der Formulierung)
Nur wenige Punkte, wie beispielsweise, die 1600 gefährdeten Stellen sind noch nicht präzisiert. Viele Medienberater werden den Einstieg mit seinem holprigen Deutsch kritisieren. Ich finde: Genau dieses Bemühen, Deutsch zu sprechen, hat Thiam emotionale Zusatzpunkte gebracht.

Fazit: Medienrhetorisch gebührt dem CEO der CS eine sehr gute Note. Er vermittelte die wichtigen Aussagen überzeugend und wirkte glaubwürdig. Wenn eine Führungspersönlichkeit das, was sie sagt, selber glaubt, kann sie sich viele rhetorische Unzulänglichkeiten leisten. Die Einstellung eines Redners beeinflusst sein ganze Verhalten (Körpersprache, Stimme, Gestik, Muskeltones usw.). Die Aderessaten spüren: Die Präsentation echt und nicht gespielt. Bei Tidjane Thiam stimmte Stimme und Stimmung mit der Botschaft überein.

Die 180 Grad Wende Darbellays

Er zählte beim Pakt gegen Blocher  zur Kerntruppe
und setzte sich dann jahrelang für Eveline Widmer- Schlumpf ein

Nun die überraschende Pirouette (Quelle SRF)



KOMMENTAR:
Nachdem Darbellay gegen die Macht der Fakten machtlos ist und in seinen Reihen immer mehr CVP Parlamentarier den Weg der Vernunft eingeschlagen haben und der SVP den zweiten Sitz zugestehen möchten,  sah der SVP Chef ein, dass mit er beim einem weiteren Kampf für seine Sprengkandidatin dieses Mal eine  Niederlage einstecken müsste.
NACHTRAG: Link 20 Min:

KOMMENTAR: Im Blätterwald dominiert die Vermutung, dass  der Finanzministerin in wenigen Tagen ihren Rücktritt bekannt geben wird. 
LINK SRF:
BDP irritiert:

Meinungswechsel innert so kurzer Zeit

Über die Aussagen des CVP-Präsidenten irritiert zeigt sich BDP-Vize-Präsident Lorenz Hess. «Ich verstehe nicht, wie man innert so kurzer Zeit die Meinung wechseln kann», sagte er SRF News.
Hess spielt dabei auf die Äusserungen von Christoph Darbellay direkt nach den eidgenössischen Wahlen an. Denn noch am 18. Oktober sagte der CVP-Präsident, ein Bundesrat, der seinen Job gut mache, solle nicht abgewählt werden. Er sprach dabei von BDP-Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf.

Warum kommen Manipulatoren und Narzissten weiter?

Wer manipuliert, hat mehr Erfolg im Job

Welches Verhalten bringt im Job Vorteile?

Das haben Berner Forschende untersucht.

storybild Das Klischee stimmt: Chefs sind tatsächlich häufig Machtmenschen.

(Aus 20 Min)
"Wer egozentrisch ist und andere manipuliert, macht Karriere" – so lautet zumindest das gängige Vorurteil. Dass darin tatsächlich ein Funken Wahrheit steckt, haben nun Arbeitspsychologen der Uni Bern herausgefunden. Sie analysierten die Persönlichkeitsmerkmale von rund 800 deutschen Angestellten zwischen 25 und 34 Jahren. Die Daten wurden mit Gehalt und Position der Befragten verglichen.
So konnten die Forschenden zeigen, dass folgende Persönlichkeitstypen erfolgreich sind:

Die Manipulierer – sie denken strategisch und neigen dazu, andere für ihre Zwecke einzuspannen. Das bringt sie auf der Karriereleiter weiter nach oben: Sie besetzen häufiger eine Führungsposition als andere Mitarbeitende. «Ihnen ist Macht wichtiger als Geld», sagt Studienleiter Daniel Spurk.

Anders die Narzissten – sie haben ein übersteigertes Bild von sich selbst und ihren Fähigkeiten. «Deshalb können sie sich besonders gut verkaufen», sagt Spurk. Personen mit narzisstischen Tendenzen verdienen denn auch mehr als ihre Kollegen, wie die Studie zeigte.
Solche und ähnliche Verhaltensweisen könnten sich auch andere Erfolgshungrige im Job zunutze machen, sagt Arbeitspsychologe Spurk. So könne es von Vorteil sein, strategisch zu denken und nicht in allen Situationen zu nett zu sein.

LINK: Ich habe letzte Woche einer Studentin ein Interview gegeben zu ihrer Abschlussarbeit zum Thema MANIPULATION . Ich machte sie darauf aufmerksam, dass wir Manipulation meist zu negativ sehen. Wir verstehen unter Manipulantion: Einer Person etwas aufzwingen, dass sie gar nicht machen möchte. Ich wies darauf hin, dass es im Grunde genommen bei jeder Beeinflussung Manipulation im Spiel ist.
Eine Lehrerin oder ein Trainer im Sport will die Anvertrauten bewusst  beeinflussen - aber im positiven Sinn.
Wenn die Person, welche  beeinflusst, ein geringes Selbstwertgefühl hat,  wird  sie weniger Erfolg haben, als 
jemand, der sich unterschätzt. Vielleicht hat somit auch ein narzisstisch veranlagter Mensch  mehr Erfolg beim Beeinflussen, als eine Person, die an sich zweifelt.