Boni und kein Ende: Gelingt der jüngste Trick?
Mit einer raffinierten Wortakrobatik versuchte Kurer die UBS Boni (von denen er immer geredet hatte) plötzlich in variable Lohnkomponenten umzutaufen. Diese raffinierte verbale Beschönigung übernahm sogar unser Finanzminister. Nun folgt bereits der zweite Trick.
Wir reden von der UBS-Spitze. Und von deren Erfüllungsgehilfen: der Finanzmarktaufsicht, an erster Stelle von Chef Eugen Haltiner, und leider auch von unserem obersten Säckelmeister, Bundespräsident Hans-Rudolf Merz.
Die Notbedürftigen, der Retter mit den Steuergeldern und der eidgenössische Kontrolleur: Sie alle haben sich nicht nur auf eine gemeinsame beschönigende Wortwahl verständigt («variable Lohnbestandteile» statt «Boni»), nein,
sie ergänzen sich auch prima im Verwedeln.
Der neuste Bonus-Trick geht so:
Der aufgebrachten Öffentlichkeit wird fürs UBS-Katastrophenjahr 2008 eine Bonus-Summe von 2,2 Milliarden Schweizer Franken angekündigt. Das ist nicht ganz gelogen, aber auch nicht die ganze Wahrheit! Denn die UBS zahlt ihren Mitarbeitern fürs historische Minusjahr 2008 bis zu 3,8 Milliarden Boni. Der Trick: Das Bonus-Total wird in zwei Tranchen aufgeteilt.
Die erste Tranche von 2,2 Milliarden wird sofort ausgerichtet, die zweite von zusätzlich bis zu 1,6 Milliarden erst später und über drei Jahre gestaffelt. Dieser aufgeschobene Bonus wird von der UBS als «CVCP 2010–2012, Conditional Variable Compensation Plan» betitelt und die Auszahlung an Bedingungen geknüpft.
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