Sprachverstümmelung
Der gesunde Menschenverstand ist gefragt
Seit Jahren bemühen sich nicht nur Sprachpolizistinnen um eine geschlechterneutralen Sprache. Viele tun sich aber schwer dabei. Die Bemühungen führten tatsächlich zu groteskesken Formulierungen. Es ist erstaunlich, dass immer noch versucht wird, unlogische und falsche Formulierungen durchzusetzen.
Wir müssen vermeiden, dass sich nicht über die Sprachverstümmelung ein umgekehrter Sexismus etabliert.
Ich zitiere 20 Min
SVP-Nationalrat Maximilian Reimann wehrt sich nun gegen die «Verbastardisierung» der deutschen Sprache. Gemeint ist das sogenannte Binnen-I.
Maximilian Reiman findet, das Binnen-I sei eine «neolinke Sprachvariante»
Für Fabian Molina hingegen sollte die geschlechterneutrale Sprache noch weiter gehen.
Bei
den Germanisten an der Uni Zürich ist man schon weiter. An diese
Vorgaben müssen sich die Autorinnen und Autoren der
Studenten-Zeitschrift «Denkbilder» halten.
Maximilian Reimann, SVP-Nationalrat aus dem
Kanton Aargau, regt sich auf, weil das Eidgenössische Aussendepartement
in einem Positionspapier von «SchweizerInnen» und
«AuslandschweizerInnen» spricht. In einem Vorstoss will er wissen: «Wann
schiebt der Bundesrat dieser Art von Verbastardisierung der deutschen
Sprache endlich und konsequent den Riegel?»
«In ein deutsches Wort gehört kein Grossbuchstabe», betont der Nationalrat. So habe man es bereits Anfang der Neunzigerjahre in einer parlamentarischen Kommission angeordnet, der er selber angehört habe, mit Wirkung auch für die Bundesverwaltung. Wenn eine Formulierung geschlechtergerecht sein solle, dann sei die männliche und die weibliche Form auszuschreiben.
Genderforschung ist schon weiter
Juso-Präsident Fabian Molina findet die Einstellung von Reimann antiquiert. «Man merkt definitiv, dass Reimann schon sehr alt im Kopf ist.» Die Gleichstellung der Geschlechter, auch in der Sprache, sei ein anerkanntes Ziel. «Wenn man sich heutzutage noch über das Binnen-I aufregt, kann ich mir nur an den Kopf fassen.»
Die Juso würde es im Gegenteil begrüssen, wenn die sprachliche Gleichstellung noch weiter ginge. Die Genderforschung hat diesbezüglich bereits verschiedene Vorschläge gemacht. So setzten sich Germanistik-Studenten an der Uni Zürich für geschlechterneutrale Endungen mit Sternchen oder -x ein. Eine andere Möglichkeit ist der Unterstrich, wie zum Beispiel
«Schüler_innen».
Durch solche Endungen sollen auch Menschen berücksichtigt werden, die sich keinem Geschlecht zugehörig fühlen oder sich nicht entscheiden wollen oder können. Bei der Stadt Bern hält man Mitarbeiter dazu an, geschlechtsneutrale Begriffe wie «Das Elter» anstatt «Mutter oder Vater» zu verwenden.
Laut der Bundeskanzlei hat sich das EDA offenbar tatsächlich einen Fauxpas erlaubt – sie hat einen eigenen Leitfaden zum Thema, welcher regelmässig aktualisiert wird. René Lenzin von der Bundeskanzlei sagt: «Das Binnen-I ist in der behördlichen Kommunikation nicht erlaubt.» Laut Leitfaden stören solche Kurzformulierungen den Lesefluss, es sollten darum im Fliesstext männliche und weibliche Formen ausgeschrieben werden.
«In ein deutsches Wort gehört kein Grossbuchstabe», betont der Nationalrat. So habe man es bereits Anfang der Neunzigerjahre in einer parlamentarischen Kommission angeordnet, der er selber angehört habe, mit Wirkung auch für die Bundesverwaltung. Wenn eine Formulierung geschlechtergerecht sein solle, dann sei die männliche und die weibliche Form auszuschreiben.
Genderforschung ist schon weiter
Juso-Präsident Fabian Molina findet die Einstellung von Reimann antiquiert. «Man merkt definitiv, dass Reimann schon sehr alt im Kopf ist.» Die Gleichstellung der Geschlechter, auch in der Sprache, sei ein anerkanntes Ziel. «Wenn man sich heutzutage noch über das Binnen-I aufregt, kann ich mir nur an den Kopf fassen.»
Die Juso würde es im Gegenteil begrüssen, wenn die sprachliche Gleichstellung noch weiter ginge. Die Genderforschung hat diesbezüglich bereits verschiedene Vorschläge gemacht. So setzten sich Germanistik-Studenten an der Uni Zürich für geschlechterneutrale Endungen mit Sternchen oder -x ein. Eine andere Möglichkeit ist der Unterstrich, wie zum Beispiel
«Schüler_innen».
Durch solche Endungen sollen auch Menschen berücksichtigt werden, die sich keinem Geschlecht zugehörig fühlen oder sich nicht entscheiden wollen oder können. Bei der Stadt Bern hält man Mitarbeiter dazu an, geschlechtsneutrale Begriffe wie «Das Elter» anstatt «Mutter oder Vater» zu verwenden.
Laut der Bundeskanzlei hat sich das EDA offenbar tatsächlich einen Fauxpas erlaubt – sie hat einen eigenen Leitfaden zum Thema, welcher regelmässig aktualisiert wird. René Lenzin von der Bundeskanzlei sagt: «Das Binnen-I ist in der behördlichen Kommunikation nicht erlaubt.» Laut Leitfaden stören solche Kurzformulierungen den Lesefluss, es sollten darum im Fliesstext männliche und weibliche Formen ausgeschrieben werden.
(the)
KOMMENTAR:
Erstaunlich: In Frankreich gibt es kein geschlechtsneutrales Französisch. Ich hatte schon vor Jahren gehofft, die abstruse Wortschöpfung wie ELTER werde so verschwinden, wie sie gekommen sind. Doch scheint der Sprachpolizei der gesunde Menschenverstand abhanden gekommen zu sein. Wie lange müssen wir uns noch mit den Versuchen, die Sprache zu verstümmeln, herumschlagen?
Es gibt eine Redaktion, die verlangt tatsächlich von den Journalisten auf die Verwendung des Begriffes Zebrasstreifen zu verzichten, weil das Wort Fussgänger maskulin sei. Sprachwissenschafter sind sich längst einig, dass viele Vorschläge der Genderforscher unsinnig sind.
Ziel der Sprache ist es, verstanden zu werden. VEREINFACHEN ist für mich keine Hohlformel.
Auf alles, was die Sprache erschwert oder verkompliziert, dürfen wir ruhig verzichten.
Den gesunden Menschenverstand sollten wir nicht leichtfertig über Bord werfen.
Den gesunden Menschenverstand sollten wir nicht leichtfertig über Bord werfen.
LINKS:
Seit den Gleichstellungsdiskussionen forderten feministische Linguistinnen zu
Recht, dass zahlreiche Begriffe, die ausschliesslich männlich geprägt waren, ...
www.rhetorik.ch/Feministisch/Feministisch.html
|
1. Jan. 2004 ... Das Sachbuch "Die Sprachpolizei" von Diane Ravitsch analysiert und kritisiert
Fehlentwicklungen und Auswüchse dieser zum Teil grotesken ...
www.rhetorik.ch/Aktuell/Aktuell_Jan_01_2004.html
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