Samstag, 31. Mai 2014

Erst durch Wohlstand konnten sich Familien wieder die Rollenteilung leisten

Zwar kannten bereits  Urvölker die Rollenteilung:

Der Mann beschützte die Familie. Er beschaffte die Nahrung. Die Frau betreute den Nachwuchs und war für die Höhle, Bekleidung Feuerstelle und den Garten zuständig. Später waren dann aber die Frauen immer weider genötigt, auch ausserhalb des Haushaltes zu arbeiten. Arme Familien und Bauern konnten sich den Luxus der Rollenteilung nicht mehr leisten, bei der sich die Frau ausschliesslich um den Haushalt und die Kinder kümmern durfte und der Mann das Geld nach Hause bringen musste. Mit dem Wohlstand konnten sich deshalb nur die Begüterten eine Rollenteilung leisten. Nur bei den Wohlhabenden oder den höheren Angestellten, Lehrern und Pfarrern war es den Frauen möglich, zu Hause zu arbeiten und sich den Kindern zu widmen. Bei den Familien der Unterschicht hingegen, mussten die Mütter eine Zusatzarbeit verrichten und die Familien genötigt, die Kinder in den Hort schicken. Die sogenannten "Schlüsselkinder" (die den Hausschlüssel um den Hals trugen, weil die Mutter nicht zu Hause war) wurden vom Mittelstand jahrelang bemitleidet.

 

Im Zuge der  Gleichstellung von Mann und Frau versuchte man dann aber   die traditionelle Rollenteilung über Bord zu werfen und verkündete diBefreiung der Frau vom Haushalt.

Krippen und Tagesstätten für Kinder wurden flächendeckend eingeführt, damit die Frauen sich  in der Berufswelt ausserhalb des Haushaltes selbst verwirklichen konnten.

Inzwischen sind einige Jahre verstrichen. Erstaunlicherweise veränderte sich das klassische Rollenbild zwischen Mann und Frau - trotz aller Gleichstellungsbemühungen - kaum.


Obschon versucht wurde, Mädchen für sogenannten Männerberufe zu gewinnen und vielen Eltern den Knaben Puppen zum Spielen gaben, konnte  das geschlechtsspezifische Rollenbild nicht überwunden werden.

Jugendliche wählen ihren Beruf immer noch häufig mit Blick auf ihre künftige Rolle als Mutter oder Vater: Knaben sehen sich als Ernährer, Mädchen wählen einen Beruf, der mit Babypausen und Teilzeitarbeit besser vereinbar scheint.

Gut ausgebildete Frauen ziehen es nach der Babypause vor, sich den Kindern zu widmen und den Nachwuchs bewusst persönlich mit zu prägen. Sie wollen die Jugendlichen nicht einfach fremden Händen überlassen und verzichten sogar freiwillig auf die stressige Karriere.

Den militanten Gleichmachern ist wohl dieses Verhalten ein Dorn im Auge. Ohne Zwang lässt sich wahrscheinlich das unterschiedliche Rollenverständnis kaum ausrotten.

Männer erkannten bald, dass Teilzeitarbeit finanzielle gravierende  Folgen hat hinsichtlich Renten  und eine Karriere durch die selbstgewählten Absenzen verbaut wird.
Eine ernüchternde Bilanz für Gleichstellungsbeauftragte. 

Freitag, 30. Mai 2014

Sind Sie zu dick, zu schwer? Haben Sie Uebergewicht?

Im Spiegel-online können Sie Ihren BMI berechnen

Studie zu Übergewicht: Jeder zweite Deutsche ist zu dick

Übergewichtiger an der Ostsee: In Deutschland sind Männer häufiger zu dick als Frauen Zur Großansicht
DPA
Übergewichtiger an der Ostsee: In Deutschland sind Männer häufiger zu dick als Frauen
Weltweit ist fast einer von drei Menschen übergewichtig. Laut einem aktuellen Report sind in Deutschland mehr als die Hälfte der Erwachsenen zu dick. Betroffen sind vor allem Männer.
64 Prozent der Männer und 49 Prozent der Frauen in Deutschland wiegen zu viel. Das berichten Forscher im Fachblatt "The Lancet", die Daten zu Übergewicht und Fettleibigkeit aus 188 Ländern zusammengetragen haben.
Laut dem Bericht ist der Anteil der Übergewichtigen weltweit deutlich gestiegen. Die Wissenschaftler haben Daten von 1980 und 2013 miteinander verglichen. Wogen 1980 noch 857 Millionen Menschen weltweit zu viel, waren es 2013 bereits 2,1 Milliarden Menschen, schreiben Emmanuela Gakidou von der University of Washington und Kollegen. 671 Millionen Menschen waren 2013 sogar fettleibig. Das Bevölkerungswachstum allein erklärt die gestiegene Zahl der Dicken nicht, ihr Anteil hat sich überall erhöht. In Industrienationen sind laut Bericht mehr Männer übergewichtig, in Entwicklungsländern dagegen mehr Frauen.
Die sozialen und wirtschaftlichen Kosten, die durch falsche Ernährung entstehen - also durch Übergewicht, aber auch durch Mangelernährung -, belaufen sich laut einem Bericht von 2013 auf dreieinhalb Billionen Dollar pro Jahr.
Betrifft Menschen jeden Alters und Einkommens - überall
Als übergewichtig gilt, wer einen Body-Mass-Index (BMI) über 25 hat, Fettleibigkeit beginnt bei einem BMI über 30. Mit steigendem Gewicht erhöhen sich die Risiken für Krankheiten wie Diabetes, Krebs und Herz-Kreislauf-Leiden. Wobei der BMI als Maß für Unter-, Normal- und Übergewicht Nachteile hat, weil er beispielsweise nichts über die Verteilung des Körperfetts aussagt, welche aber Krankheitsrisiken entscheidend beeinflussen kann.
BMI-Rechner
Liegt Ihr Gewicht im normalen Bereich? So hoch ist Ihr Body-Mass-Index
kg cm
20,5
Jetzt BMI berechnen!
"Fettleibigkeit ist ein Problem, das Menschen jeden Alters und Einkommens betrifft - überall", sagt Christopher Murray, der an der Studie beteiligt war. "Unsere Daten zeigen einen deutlichen und umfassenden Anstieg in einer kurzen Zeit", sagt Emmanuela Gakidou. Immerhin gebe es aber Anzeichen, dass der Anteil der Übergewichtigen in einigen Industrienationen nicht weiter steige.
KOMMENTAR:
Das Geschäft mit angeblich tauglichen Mitteln, um Fett zu verlieren boomt.
Immer mehr Kinder und Jugendlichen sind übergewichtig.
Kinder werden mit Mamataxis zur Schule gefahren.
In Tagesschulen fahren die Kinder mit dem Fahrrad über Mittag nicht nach Hause und verpflegen sich mit Fastfood.
Die Werbung suggeriert: Wenn Du eine Hungerattacke hast, greife zur Milchschnitte.
 Eltern kaufen den Kindern zur Belohnung ein Mofa.
 Fettleibigkeit ist ein ernstzunehmendes Zeitproblem, das der Gesellschaft viel Geld kostet.


Mit besonderer Sorge sehen die Forscher die Entwicklung, dass immer mehr Kinder und Jugendliche übergewichtig oder fettleibig sind. Bei den Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland unter 20 Jahren ist der Studie zufolge etwa jeder fünfte übergewichtig, rund jeder zwanzigste sogar fettleibig.

Aus TAGI:

 
Die Zahl der übergewichtigen Menschen wächst weltweit rasant. Kleine Inselstaaten und Länder im Nahen Osten sind besonders stark betroffen. Mehr...
Aus 20 MIN:
 

Donnerstag, 29. Mai 2014

Ein Blick in die mathematische Welt von Oliver Knill

Man muss die Gebilde nicht verstehen: Sie sind dennoch eine Augenweide.

Math 21a, Fall 2013/2014, Multivariable Calculus, Harvard ...

sites.fas.harvard.edu/~math21a/Diese Seite übersetzen
Oliver Knill, SciCenter 432, (617) 495-5549 knill@math.harvard.edu | Department of Mathematics |Faculty of Art and Sciences | Harvard College.

Spring, 2014: I teach Math 1a and Math E-320 this spring. A graph geometry update. A landscape inverse problem. Slides orbital networks and AMS meeting Baltimore slides. A Charles river and Bike run. Chinese remainder update and javascript demo. Summer 2014 website and preliminary syllabus [PDF]. About calculus on graphs. Sinai won Abel prize, see Sinai billiard.

Le Pens Erfolg ist kein Zufall

Die Gründe des Erfolges

Der rechtsextreme Front National triumphierte bei der Europawahl. Über Jahre verstand es Marine Le Pen mit einfachen Botschaften die Bürger zu begeistert.


Die Medien schreiben von einem politischen Erdbeben. Der sozialistische Präsident François Hollande ist mitschuldig. Er hat es Marine Le Pen zu leicht gemacht. Der Triumph des rechtspopulistischen Front National bei der Europawahl ist für viele eine Katastrophe . Holte die nationalistische Partei von Marine Le Pen vor vier Jahren nur rund 6 Prozent der Stimmen, so ist sie nun auf 25 Prozent gesprungen und sogar stärkste Kraft im Land.


Gegenüber  dem Front National ist das bisherige politische Personal ratlos.  Le Pen gelang es nicht mehr nur die Proteststimmen zu bündeln. Seit sie die Partei 2011 übernommen hatte, verstand  sie es, immer mehr Franzosen für ihre einfachen Botschaften zu gewinnen. Es gelang ihr  mit den Ängsten der Bürger zu politisieren., Die Bevölkerung fühlt sich seit Jahren weder von den Konservativen noch von den Sozialisten verstanden.

Nach Le Pen ignorieren die "Eliten" in Paris die Nöte des Volkes. Stattdessen beugen sie sich den Spardiktaten aus Brüssel und Berlin.  Für den wirtschaftlichen Niedergang Frankreichs und die Arbeitslosigkeit trägt Europa die Schuld. Le Pens Lösung: Raus aus der Europäischen Union, den Euro abschaffen. Solche kommen gut an bei den Menschen, vor allem  in den verarmenden Gegenden. In den Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit hat der Front National bei der Europawahl besonders gut abgeschnitten. In den alten Industriehochburgen im Nordosten des Landes erreichte der FN in einigen Départements sogar bis zu 40 Prozent der Stimmen. Auch im wirtschaftlich schwachen Südosten des Landes, wo viele Migranten leben, buchte Le Pen Gewinne.
Ich zitiere Spiegel-online:
Die Franzosen sind  mehrheitlich kaum gegen die EU eingestellt. Doch sie haben  wenig Vertrauen in europäische Institutionen wie die Kommission. Le Pen will  die bedrohte französische Landwirtschaft retten und möchte das Land stärker abschotten. Abschottung heißt für sie auch: Grenzkontrollen wieder einführen und den Zuzug von Migranten radikal verringern. Auf antisemitische und ausländerfeindliche Parolen - so wie sie bei ihrem Vater Jean-Marie Le Pen hören konnte, verzichtet sie. Aber sie wettert gegen Muslime und fordert angesichts von muslimischen Freitagsgebeten auf öffentlichen Plätzen ein Ende der "Besatzung".
Erstaunlich, dass die Rechtsextremen viele junge Menschen ansprechen. Jedes dritte Mitglied ist nach Angaben der Partei jünger als 30 Jahre, in den Führungspositionen sitzen viele junge Politiker. Das hat sich am Wahltag ausgezahlt: Ein Drittel der Unter-35-Jährigen hat laut "Le Monde" für den FN gestimmt.

KOMMENTAR: Der Erfolg des Font National könnte auf andere Länder einen Dominoeffekt ausüben. Ein Staat, der die Unzufriedenheit der Bürger bewusst ausklammert und die Probleme im Zusammenhang mit der Arbeitslosigkeit oder Masseneinwanderung verdrängt, muss sich nicht wundern, wenn sich  der Unmut an der Urne entlädt.

Nachlese des Jubiläums von PERSOENLICH



Heute werde ich ganz "persönlich"

Bild des Benutzers Roger Schawinski
Roger Schawinski
Aus journalistischer Sicht sind Jahrestage, Geburtstage und Nachrufe oft genutzte, aber besonders einfallslose Anlässe, um sich einer Person, einer Institution oder einer Sache zu widmen, bei denen die Grundprinzipien der Wahrheitsfindung kommoderweise ohne jeden Skrupel über Bord geworfen werden dürfen. Diese Erkenntnis erleichtert mir die Aufgabe, sowohl "persönlich" als auch seinen langjährigen Chefredaktor, meinen Freund Matthias Ackeret, über den grünen Klee zu loben. Denn alles andere würde selbst von einem Kolumnisten, der sein Image als altgedienter Branchenkritiker verbissen zu verteidigen versucht, zu Recht als unziemlich empfunden.
Wenn ich meine Laudatio mit der Bemerkung beginne, dass sich wohl noch vor wenigen Jahren kein einziger Bewohner dieses Planeten hätte vorstellen können, dass das kleine Special-Interest-Produkt "persönlich" bessere Überlebenschancen hat als der alles überragende Branchengigant PubliGroupe, so ist dies wohl kein keimfreies Kompliment zum 50. Geburtstag. Es ist jedoch der Beleg dafür, dass über Jahrzehnte erworbene Marktmacht zum Mühlstein werden kann, wenn es nicht ausreicht, einen Grossdampfer auf einen etwas anderen Kurs zu bringen, sondern dass man ihn besser möglichst frühzeitig gegen windschlüpfrige Beiboote eintauschen sollte, die den neuen Fährnissen besser gewachsen sind.
Das alte Management-Diktum, dass es schwierig ist, eine Firma zu gründen, noch schwieriger, sie zu führen, dass es aber am allerschwierigsten ist, sie gut und zu einem optimalen Zeitpunkt zu verkaufen, hatte niemals mehr Berechtigung als in der heutigen Medienwelt. So löste der frühere "persönlich" Besitzer, der clevere Oliver Prange, beim Verkauf seiner randständigen Boutique an die übermächtige PubliGroupe wohl einen ähnlich hohen Preis, wie ihn die PubliGroupe beim Verhökern der einstigen Ertragsperle Publicitas nur wenige Jahre später kassierte.
Dass der einst in hektografierter Form verbreitete Branchendienst "persönlich" die Stürme der Zeit unbeschadet überstanden hat, ist vor allem aber dem Engagement und der "persönlich"keit von Matthias Ackeret zu verdanken. Der weitgehend unideologische Blocher-Apologet, der sein Faible für mächtige Männer beim dominierenden Politiker der letzten 30 Jahre ohne jegliche Scham auslebt und sich dem damit einhergehenden Spott vieler Branchenkollegen ungerührt und mit grosser Heiterkeit stellt, erwies sich für "persönlich" nicht als Pferdefuss, sondern als Beweis für die Candide’sche Unschuld seines Chefredaktors, dem jegliche berufsbedingte Boshaftigkeit abgeht. Auf diese Weise sicherte sich der sympathische, immer ansprechbare Matthias Ackeret bei einer grossen Zahl von Menschen eine Vertrauensbasis, die ihm viele Türen öffnet. Seine Fairness führte ihn nicht nur zu den hochkarätigsten, auch international bekannten Interviewpartnern, die sich mit Freude seinem kleinen Medium zur Verfügung stellen.
Mit seiner Frohnatur beweist er sich ebenfalls als erfolgreicher Inseratenverkäufer sowie als Förderer und Entdecker von journalistischen Talenten, die in seinem angstfreien Umfeld gedeihen können. Und wenn ich dies hier mit solch klaren Lobpreisungen formuliere, glaube ich, dass ich mich trotz Jubiläums-Brimborium kaum von einer Realität entfernt habe, über die ich auch vor einem gestrengen Gremium in diesem Sinne Zeugnis ablegen würde.
Also: viel Erfolg und viel Spass, Matthias! Und viel Glück für die Zukunft von "persönlich" und persoenlich.com, und dies für alle Beteiligten – inklusive des möglichen vierten Besitzers dieses bisher so liebevoll betreuten Kleinods. 

Mittwoch, 28. Mai 2014

Heidenreich nicht über alle Zweifel erhaben

Zum Eklat im Literaturclub

Es war ein Fehler, die bekannte Moderatorin vom ZDF mit dem neuen Moderator in der Sendung  mit- diskutieren zu lassen.
Dass Heidenreich und Zweifel wie Hund und Katze auf einander reagieren, war bekannt.

Eklat im „Literaturclub“ Was steht bei Heidegger?

Elke Heidenreich erfand im „Literaturclub“ des Schweizer Fernsehens ein Heidegger-Zitat, Moderator Stefan Zweifel bemerkte es. Jetzt muss er die Leitung der Sendung abgeben.
  Elke Heidenreich erfand ein Heidegger-Zitat, „Literaturclub“-Moderator Stefan Zweifel bemerkte es - und fliegt jetzt aus der Sendung.
Die Szene ist reif für Youtube: „Doch“, hält die resolute ältere Dame dem Moderator entgegen, der sie darauf hinweist, dass das von ihr vorgebrachte Zitat nicht im besprochenen Buch steht. Sie hätte es elegant relativieren können. Doch zum Beweis ihrer Kampfbereitschaft schmeißt sie das Buch ostentativ auf den Tisch. Der Diskussionsleiter kann nur noch hilflos mit den Schultern zucken.
Die Szene spielte sich vor ein paar Wochen im „Literaturclub“ des Schweizer Fernsehens ab. Bei der Kritikerin handelt es sich um Elke Heidenreich, das ominöse Zitat ordnete sie Martin Heidegger zu, der in den „Schwarzen Heften“ geschrieben haben soll: „Die verborgene Deutschheit müssen wir entbergen, und das tun wir, indem wir die Juden endlich beseitigen.“ Das Dumme ist nur - das Zitat stimmt nicht.

Rote Karte für zu viel Kompetenz

Der „Literaturclub“, auch auf 3sat zu sehen, gehört zu den traditionsreichen Sendungen des Schweizer Fernsehens. Er wurde zunächst von Daniel Cohn-Bendit, später von Roger Willemsen und Iris Radisch geleitet. Ihr ist vor zwei Jahren Stefan Zweifel gefolgt, der schon zuvor Teil der Kritikerrunde war. Dass seine neue Doppelrolle zu Problemen führen könnte, hat die Redaktion bewusst in Kauf genommen. Zweifel bekam viele Vorschusslorbeeren. Weniger Verständnis gab es dafür, dass der Neuanfang mit den zwei deutschen TV-Altstars Elke Heidenreich, die einst im ZDF die Sendung „Lesen!“ moderierte, und mit Rüdiger Safranski versucht wurde.
Mit Safranski harmoniert Zweifel bestens. Zu Elke Heidenreich hat sich ein Verhältnis wie zwischen Hund und Katze entwickelt. Der feingesponnene Zweifel ist der intellektuell Überlegene, die populäre Heidenreich gibt sich sehr viel aggressiver. Sie hat dem Moderator auch schon „unprofessionelles Verhalten“ vorgeworfen. Sie ist in jeder Sendung dabei und hat sich eine Machtposition aufgebaut. Ihr Einfluss auf die völlig überforderte Redaktion ist ganz augenscheinlich größer als jener von Zweifel. Als „rhetorische Dampfwalze“, die mit der „geballten Wucht ihrer Popularität die Debatte zu dominieren suchte“, beschreibt sie der „Tages-Anzeiger“ und bescheinigt ihr ein „Einschüchterungspotential auf die Redaktion“.
Deren Leitung fühlte sich bislang nicht verpflichtet, das Heidegger-Zitat zu überprüfen - was Zweifel verlangt hatte. Schließlich geht es hier nicht um kleine Meinungsunterschiede zweier Kritiker, sondern um ein offenbar konstruiertes Zitat in einer nicht ganz unbedeutenden Angelegenheit. An Heideggers unlängst publizierten „Schwarzen Heften“ entzündete sich eine intensive Debatte.

Es geht aber auch um die Glaubwürdigkeit des Schweizer Fernsehens. Elke Heidenreich will die ganze Aufregung nicht verstehen können und krebst zurück: Einen Teil der Formulierung habe sie der „Süddeutschen Zeitung“ entnommen, erklärte sie der „Basler Zeitung“. Was wohl auch heißen dürfte: Sie hatte die „Schwarzen Hefte“ gar nicht gelesen, dann aber ihren Ärger darüber, dass sie als Diskussionsgegenstand berücksichtigt wurden, sehr deutlich gemacht. Die „Basler Zeitung“ erinnert daran, dass Fritz J. Raddatz als Feuilletonchef der „Zeit“ abtreten musste, weil er einem gefälschten Zitat aufgesessen war. Stefan Zweifel muss gehen, weil er ein solches erkannt hat. Diskussionsteilnehmer würde er bleiben dürfen. Gerüchtehalber steht sein Nachfolger schon für den Juni fest: der Mundartschriftsteller Pedro Lenz, Autor des Bestsellers „Der Torhüter bin ich“. Aber auch Elke Heidenreichs künftige Teilnahme soll nach der Roten Karte für Stefan Zweifel zur Diskussion stehen.

KOMMENTAR: Elke Heidenreich versucht  nun im Nachhinein, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen, indem sie nun behauptet, das angeblich falsche Zitat sei nicht der wirkliche Grund der Auseinandersetzung gewesen, sondern die Trennung des Fernsehens vom Moderator Zweifel. Er habe das Zitat als Vorwand genommen. Dass sie das Buch auf den Tisch geknallt habe, lediglich das gibt sie zu,  sei ihr Fehler gewesen.
Die Uneinsichtigkeit Heidenreichs hinsichtlich des eindeutigen Fehlers (Zitat) und die Weigerung der Sendeverantwortlichen, diesen Fehler beim Namen zu nennen, ist eigentlich bedenklich.
 Nachtrag:
Damit scheint klar, dass die von Stefan Zweifel geforderte Richtigstellung zum von Elke Heidenreich kolportierten Heidegger-Zitat nicht mehr erfolgen wird - obwohl sie selber gegenüber der "Basler Zeitung" bereits letzte Woche eingestand, dass das Zitat nicht so im Buch steht, wie von ihr in der Sendung behauptet.
In einer ausführlichen Erklärung behauptet Heidenreich gemäss TAGI, der Satz sei nie als wörtliches Zitat gemeint gewesen, sondern als ihre eigene Zusammenfassung von Heideggers Gedanken.
Ich zitiere Persoenlich.com:
"Unmögliches Schweigen"
Klare Worte findet Rainer Stadler in der "Neuen Zürcher Zeitung". Er versteht nicht, warum sich das SRF vor einer Stellungnahme drückt. So wäre der Fehler schon lange aus der Welt geschafft und niemand würde sich mehr darüber aufregen. Das SRF mache sich "zur Lachnummer", wenn es darauf beharre, dass es um eine Meinungsverschiedenheit zwischen Zweifel und Heidenreich gehe.
Er geht sogar einen Schritt weiter: "Zieht man das unmögliche Schweigen der Redaktion in der Zitat-Frage in Betracht, liegt die Schlussfolgerung nahe, dass sie die Angelegenheit nicht im Griff hat."
NACHTRAG Blick am Abend:

Liebe Elke Heidenreich
Nun ist es gerade in struben literarischen Zeiten immer gut, auch positive Vorschläge von aussen zu prüfen. Stefan Zweifel, der nette Moderator des «Literaturclubs» im Schweizer Fernsehen​,​ wurde ja gefeuert. Ich weiss jetzt gar nicht, ob Sie, die deutsche Ex-Kabarettistin, diesen Vorgang begrüssen. Angeblich zitierten Sie einen Philosophen falsch – was Zweifel sofort richtigstellte. Recht haben ist das eine, recht bekommen das andere. Nun könnten Sie natürlich den «Literaturclub» übernehmen – wobei zur echten «Frauenpower» Ihnen zwei Schweizer Schriftstellerinnen helfen könnten: Ich denke da an Vera Dillier («Heirate nie einen Schweizer») und Irina Beller («Hello Mr. Rich»). Um das «Literarische Quartett» vollständig zu machen, sollte (gerade zur WM) auch Fussball-Autor Pedro Lenz eine Chance bekommen: Der weiss: «Gschichte si nid wi Zähn.» Um Literatur zu Lesern zu bringen, sollten wir nichts unversucht lassen.
Helmut-Maria Glogger

Gelungener EInstand

Andrea Vetsch hat uns beim ersten Auftritt bei 10 vor 10 überzeugt

Hörbehinderte werden die neue Moderatrin schätzen. Sie artikultierte extrem gut und wird auch ohne Untertitelung gut verstanden. Es gibt unter den 10 vor 10 Konsumenten bereits über 10 % Hörbehinderte. Das sind sich viele Sprecher zu wenig bewusst.
Ich zitiere Blick:

Andrea Vetschs «10vor10»-Premiere 

Ein Farbtupfer für eine blasse Sendung

  Andrea Vetsch bringt frischen Wind in eine laue «10 vor 10»-Ausgabe.




Andrea Vetschs Premiere «10 vor 10»-Debüt
Ja, sie kann es: Souverän, locker und ohne Versprecher moderierte Andrea Vetsch (38) gestern ihr erstes «10 vor 10».
Es hat länger gedauert, bis die News-Chefs des Schweizer Fernsehens ein neues Gesicht beim Nachrichtenmagazin präsentierten. Nach dem Abgang von Christine Maier (49) letzten Herbst zum SonntagsBlick suchte man keinen dritten Anchor.
Vielmehr sollten die verbliebenen Aushängeschilder Stephan Klapproth (55) und Daniela Lager (50) entlastet werden, die seither im Grosseinsatz sind. Die Wahl fiel auf Andrea Vetsch, die bei der «Mittags-Tagesschau» und der Nachtausgabe Erfahrungen sammelte.
Frisch, klar und farbig
Nach der gelungen Premiere gestern hofft man, dass sich das bald schon ändert. Andrea Vetsch, die in letzter Zeit auch bei Wahlsendungen im Einsatz war, führt frisch und mit klarer Diktion durch das News-Format. Sie hat eine angenehme Erscheinung, moderiert wohltuend unaffektiert und unmanieriert durch das Magazin. Auch ist sie keine graue Maus. Andrea Vetsch zeigt Mut zur Farbe: Die Brombeeren-Farbe an Blazer und Lippen steht ihr gut.
Einzig bei Gesprächssituationen kann die Neue noch etwas lockerer werden. Im Gespräch mit einem Fachmann zur Europawahl klammerte sie sich etwas fest an die vorbereiteten Fragen auf ihren Zetteln, nickte dazu viel mit dem Kopf und reagierte kaum auf seine Antworten.

Andrea Vetsch steht schon heute wieder bei «10 vor 10» vor der Kamera. Sie verabschiedete sich gestern mit den Worten: «Danke fürs Interesse. Ich freue mich auf Sie!»
Wir uns auf sie auch.
Kommentar:

Schade, dass Andrea Vetsch nur ein 20 Prozent Pensum hat und dadurch nicht so oft zu sehen ist.
Auch nach meiner Analyse moderierte Andrea Vetsch professionell, sicher, natürlich mit angenehmer Stimme. Sie wirkte präsent und unverbraucht. Zwar wird wird ihr Lockerheit attestiert. Die fixierten Hände am Schreibstift haben mich jedoch gestört. Diese Haltung beeinträchtigte die angebliche Lockerheit des Moderationsstils.

Dienstag, 27. Mai 2014

Sind EMOTICONS ein Gewinn für die Kommunikation?

Smileys (Emoticons)  auf dem dem iPhone aktivieren- kein Problem.



Wer kennt sie nicht? Die kleinen süssen Smileys, auch Emoticons genannt, die alle in ihren SMS, eMails und Nachrichten verwenden. Beim iPhone sowie beim iPad sind diese Smileys standardmässig nicht verfügbar und müssen erst aktiviert werden. Dazu musst man in den Tastatur Einstellungen des iPhone oder iPads die “Emoji-Symbole”-Tastatur aktivieren.
Im Internet habe ich eine Anleitung gefunden:


   
iPhone Smileys aktivieren in iOS 7
Einstellungen -> Allgemein -> Tastatur -> Tastaturen -> Tastatur hinzufügen -> Emoji-Symbole auswählen
Um Smileys auf dem iPhone aktivieren zu können muss man unter iOS 8 einfach die Einstellungen öffnen und den Punkt “Allgemein” auswählen. Dort muss man dann ein Stück nach unten scrollen bis zu dem Menüpunkt “Tastatur”. Auf dem nächsten Bildschirm findet man weider einen Menüpunkt “Tastaturen”, mit einer kleinen Zahl dahinter die angibt wieviele Tastaturen bereits aktiviert sind. Klickt man darauf sieht man nun welche Tastaturen aktiviert sind und kann über “Tastatur hinzufügen” eine weitere Tastatur aktivieren. Hier muss man bis “Emoji-Symbole” scrollen und diese aktivieren.

Nachdem man die Emoji Tastatur unter iOS 7 auf dem iPhone aktiviert hat kann man diese, z.B. in iMessage über die kleine Weltkugel unten links in der Tastatur aufrufen. Dort hat man dann am unteren Bildschirmrand verschiedene Kategorien von Emoticons zur Auswahl. Ausserdem kann man innerhalb jeder Kategorie einige Seiten nach rechts blättern. Über das Uhr Symbol erreicht man immer die zuletzt benutzten Icons.

KOMMENTAR: Mir geht es in diesem Beitrag weniger ums Installieren der Emoticons. Sondern um die Frage, wie das Smiley unsere Kommunikation verändert hat. Bei der Anwendung des Smileys gibt es angeblich kein zurück mehr. Das seitwärts zu lesende lachende Gesicht ist in unserer Kommunikationsgesellschaft unersetzlich geworden: :-)
Das Zeichen ist zum Weichmacher geworden, um harschen Nachrichten die Schärfe zu nehmen.
Da bei schriftlichen Mitteilungen die Mimik und der Ton fehlt, kann ein so ein Emoticon dienlich sein. Wissenschaftter schreiben im "Social Neuroscience": Auf Text Smileys reagieren vielen Menschen wie auf echte Gesichter.
Computerwissenschafter Scott Fehlmann ist der Vater des Text Smileys. Weil viele seinen trockenen Humor nicht verstanden, tippte er am 19. September 1982 um 11.44 schlug er im Onlinechat vor, das Ende des Satzes bei eienem Witz mit  :-) zu markieren. Trauriges mit :-( . Das Emoticon muss seitwärts gelesen werden.
Seither prägen die Smileys die Beziehungskommunikation.
Die Emoticons bestätigen auch die Theorie der Medienökologie, die davon ausgeht, dass die stärkste Kraft von Bilders oder Symbolen ausgeht.
ANHANG (Quelle: Sonntagszeitung vom 25. Mai):
Zwischen 1909 und 2003 stellte der US-Astronomie-Student James Marshall auf der Site http://marshall.freeshell.org/smileys.html   insgesamt 2231 Text-Smileys zusammen und schuf den offiziellen Canon.

 

Montag, 26. Mai 2014

Im Tagi gefunden

Ein Bild - das  nicht nur Katzennarren erfreuen wird:



Ein Büsi.

Paywalls bei Onlinebeiträgen ein Eigencoal?


Für Online-Beiträge wollen  Konsumenten nicht zahlen

Immer mehr Zeitungen setzen im Online-Bereich auf Paywalls. Ob die Rechnung aufgeht, ist eine Frage, die noch offen ist. Die Leser sollen für Beiträge zahlen. Die Bezahlschranke fällt in der Regel nach ein paar gelesener Artikel.
Die Absicht der Verleger: Die wegbrechenden Werbeeinnahmen kompensieren.
Nur die wenigsten Leser sind jedoch bereit für Online-Artikel  zu zahlen. 



Die Zahlschranke ist ein altes Thema. Aber sehr umstritten. Erste Versuche sind gescheitert. Die Leute
zahlen nicht - sie weichen aus. Dennoch wird immer noch damit experimentiert. Ich wage keine Prognose, wie es weiter geht.
Wird künftig sehr wahrscheinlich ein ganzes Spektrum geben, freie Zeitungen wie 20 Min und dann ganz Elitäre für wenige Leser. Wer eine Voraussage wagt, liegt nur  zufällig richtig. Niemand weiss, wie sich die Dynamik entwickelt und wie die Situation in ein paar Jahren aussieht.
Es ist schwierig, weil es ein spieltheoretisches Problem ist. Wenn alle mitmachen würden und alle Zahlungen verlangen, könnte die Rechnung aufgehen. Wenn jedoch nur
wenige ausscheren und dadurch dank Werbung absahnen -weil sie ein Millionenpublikum haben und dadurch einen grossen Einfluss ausüben könnten - würde kein Journalist  für ein Produkt schreiben, das nicht gelesen wird.

 

Ich gehe davon aus, dass jene, die den Paywall einführen, rasant Leser verlieren, um später  wieder auf ein Gratisangebot mit Internetwerbung zurückzukommen.

Sonntag, 25. Mai 2014

Hat die Ehe ausgedient?

Die Ehe  unter Druck




Justizministerin Simonetta Sommarugas aktueller Bericht will  das Familienrecht angeblich besser auf die Bedürfnisse von Konkubinatspaaren, Patchworkfamilien und Alleinerziehenden ausrichten. Besonders das Gutachten der Basler Rechtsprofessorin Ingeborg Schwenzer gibt. Schwenzer spricht nur noch von «Lebensgemeinschaft» . Das wäre dann jede Partnerschaft, die mehr als drei Jahre gedauert hat, in der ein gemeinsames Kind vorhanden ist oder in die zumindest ein Partner erhebliche Beiträge investiert hat. Homosexuelle dürften nach ihrem Bericht heiraten und auch das Verbot der Polygamie wird  hinterfragt.
Kritiker befürchten, dass die Ehe heute demontiert wird und die Gesellschaft einmal mehr der Orientierungslosigkeit Vorschub leistet.
 Nach Sommaruga will sich angeblich dem Gesetz den gesellschaftlichen Realitäten anzupassen. Damit bringt sie aber die konventionelle Ehe massiv unter Druck. Die klassische Ehe zwischen Mann und Frau verliert nicht nur ihre rechtliche Monopolstellung, sondern büsst  auch ihre ideelle Bedeutung ein.  Am 24. Juni soll an einer öffentlichen Fachtagung an der Universität Freiburg das Gesetz breit diskutiert werden. Das Fernsehen thematisierte diese Frage im letzten CLUB und erntete hernach harte  Kritik, weil in der Diskussionsrunde nur eine Person die Position der der heutigen Ehe vertreten durfte und dadurch eindeutig von den andern in die Ecke gestellt werden konnte.

Wir erhielten verschiedene Kommentare. Darin wurde die Meinung vertreten: Bundesrätin Sommaruga demontiere heute bewusst die Ehe und die traditionelle Familie. Damit werde auch das Rückgrat des Staates entfernt.
Es werde einmal mehr BELIEBIGKEIT gefordert.  

Tatsächlich kann festgestellt werden: Wer  sich in den Medien wohlwollend über die Ehe äussert, gerät unter Generalverdacht. Er ist ein peinlicher Traditionalist, ein Verhinderer des gesellschaftlichen Wandels oder  gar SVP-Sympathisant. Seit den radikalen Vorschlägen zum neuen Familienrecht , stehen bekennende Ehefrauenunter Rechtfertigungsdruck. Es wird ein Bild an die Wand gemalt, bei dem sich angeblich alle weitgehend einig sind, dass unsere Ehe ein Auslaufmodell ist und zu einer symbolischen Verbindung abgewertet werden soll. Auch beim Vorschlag, die Polygamie zu legalisieren, fehlt der Aufschrei der Empörung.
















Ich zitiere den Tagi online:
In einem modernen Staat, so die Meinung, wo es immer mehr Konkubinatspaare, Patchworkfamilien, gleichgeschlechtliche Paare und Alleinerziehende gebe, dürfe das Recht keine Familienform bevorteilen. In meinem jüngeren Bekanntenkreis scheint sich zu bestätigen, dass viele in der Ehe keine Freudenspenderin mehr sehen, sondern ein verstaubtes Korsett, das eingemottet gehört. Man heiratet, wenn Kinder da sind, wenn überhaupt. Die Ehe bloss noch als administrativer Vollzug, die vereinfacht, was sonst vertraglich kompliziert festgehalten werden müsste.
Kriseln tut sie ja schon lange, und störanfällig ist sie auch – seit 1980 hat sich die Zahl der Geschiedenen in der Schweiz verdreifacht, fast jede zweite Ehe geht auseinander, man kennt die Zahlen. Und doch: Paradoxerweise hat das bürgerliche Konstrukt immer noch Strahlkraft. Hochzeitsmessen platzen aus allen Nähten, und selbst emanzipierte Frauen sind nicht mehr wiederzuerkennen, erfüllt und durchglüht von der Vorstellung, endlich Braut zu sein. Die Hochzeit, das Fest – eine Verrücktheit, für das Heiratswillige im Schnitt 30'000 Franken ausgegeben.
Nun mögen Schleier und Torte in ihrem irrationalen Pathos peinlich wirken. Doch wenn man den ganzen Zuckerguss beiseite lässt, stösst man auf Elementares: das Bedürfnis nach Verlässlichkeit, nach Dauerhaftigkeit, die Sehnsucht nach dem Ritual. Für manche ist es das Fest auf Bali, für andere die Blitztrauung in Las Vegas. Menschen können ohne den Ritus nicht leben, in ihm steckt das Objektive, das einen im subjektiven Leben so wunderbar entlastet.
Politisch korrekt und rein rational gesehen ist nichts dagegen einzuwenden, sollte künftig die «Lebensgemeinschaft» massgebend sein, wenn es um Dinge wie Unterhalt, Altersvorsorge oder Adoptionsrecht geht. Aber es sind eben nicht rationale, sondern emotionale Faktoren, die die Ehe zu etwas Besonderem machen. Als mich mein Mann nach siebenjähriger Partnerschaft an einer Silvesterparty im ­Zürcher Volkshaus fragte, ob ich ihn heiraten wolle, war das zwar nicht so romantisch, wie sich das andere Frauen vielleicht vorstellen. Wir sassen auf einer Treppenstufe mit einem Bier in der Hand. Aber für mich war die Frage zutiefst rührend in ihrer ernsthaften Eindeutigkeit. Auf der kalten Treppe hatte ich plötzlich die Gewissheit, seine Auserwählte zu sein. Denn die Frage bedeutete ja: Du bist wichtiger als alle anderen Frauen und sämt­liche Verflossenen. Du bist die Einzige, mit dir will ich alt werden! Inzwischen sind wir fast 30 Jahre zusammen und ahnen, dass es nicht das Ende wäre, wenn man den anderen dereinst im Rollstuhl herumfahren müsste.

Kommentar:

Selbstverständlich ist die Ehe kein Garant für das ewige Glück, und man darf die Meinung vertreten,  dass es für ein gutes Leben die Ehe nicht unbedingt braucht.  Anderseits bleibt die Ehe eine der innigsten Formen der Beziehung. Wohl auch, weil diese Lebensform in unserer Kultur so lange eine Idealvorstellung war.  Doch nach den 68ern, wo sich viele schlau fühlten, kam die Sehnsucht zurück – nach etwas, das währt und trägt und einer Beziehung die Krone aufsetzt.
Mit der Abwertung der Ehe geht heute vieles verloren. 
So wie unser Körper ohne Knochengestell seine Haltung verliert, nehmen wir durch die Auflösung der Ehe der Gesellschaft den Zusammenhalt und die Orientierung.
Der Zerfall der Wertvorstellung und die zunehmende Orientierungslosigkeit rächt sich früher oder später.
Wer mit Kindern arbeitet, kann  hautnah mitverfolgen, wie wichtig gewachsenen Strukturen sind und Orientierungslosigkeit fatale Folgen hat.
Wo sind nun all jene Kreise und politischen Gruppierungen, die sich früher für die gesunde Familien als Stütze des Staates stark gemacht haben


Samstag, 24. Mai 2014

Extrem-dekadent und.........

Angenommen, dies wäre ihr Sohn.....

Was würden Sie ihm sagen?
Er möchte beachtet werden und sich von den normalen Bünzlis unterscheiden, die so blöd sind und normal arbeiten, heiraten, Kinder haben und sich der Umwelt anpassen.
Ich möchte bei ihm jene Partnerin sehen, die den Zungenkuss durch die Wange geniesst.
Ich möchte auch jenen Arbeitgeber sehen, der so eine Person einstellt.
Ein Kommentar zu diesem Bild ist eigentlich  überflüssig - Das Bild spricht für sich:

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Joel Miggler spricht mit gespaltener Zunge durch die Wange.
DENNOCH EIN KURZER KOMMENTAR: Aesthetisch - schön - appetitlich -  nicht wahr?
Sie wären sicherlich stolz, so einen berühmten, kreativen Jungen  zu haben, dem die Medienpräsenz garantiert ist. Mit dem einzigen Lebensziel: AUFZUFALLEN!

Freitag, 23. Mai 2014

Die Wirkung des Wutausbruches von Aussenministers Steinmeier

POLITIKER KEONNEN AUCH DIE NERVEN VERLIEREN.

MIT UNTERSCHIEDLICHER WIRKUNG

Aus Tagi-online:

Die Wutrede – GAU oder Coup?

Was für PR-Profis ein GAU ist, wird in den sozialen Medien gefeiert, die Wutrede Frank-Walter Steinmeiers. Experte Marcus Knill erklärt – und sagt, wer in der Schweiz die Kunst der Wutrede beherrscht. Mehr...


Die Wutrede – GAU oder Coup?

Was für PR-Profis ein GAU ist, wird in den sozialen Medien gefeiert, die Wutrede Frank-Walter Steinmeiers. Experte Marcus Knill erklärt – und sagt, wer in der Schweiz die Kunst der Wutrede beherrscht.












«Hart in der Sache sein, aber immer nett im Umgang mit den Menschen, selbst in Stresssituationen.» Oder auch: «Ein Magistrat darf niemals die Nerven verlieren, er muss sich kontrollieren können.» Solche Verhaltensregeln empfiehlt der Schweizer Kommunikationsberater und Rhetorikexperte Marcus Knill seinen Klienten, etwa Politikern oder Unternehmern, die in der Öffentlichkeit stehen.
Über die öffentliche Wirkung einer Person entscheidet allerdings zuletzt das Publikum. Deshalb kommt es immer wieder vor, dass etwa ein Politiker, der die Beherrschung verliert, trotzdem Applaus bekommt. Ein aktuelles Beispiel dafür ist der deutsche Aussenminister Frank-Walter Steinmeier, der nach Kritik an seiner Ukrainepolitik mit einer Wutrede Begeisterung ausgelöst hat. Vor allem die Twitter-Gemeinde zeigte sich begeistert. «Gut gebrüllt, Herr Aussenminister», lobte auch die «Bild»-Zeitung.


Sympathien bei authentischen Emotionen


Solche Auftritte von Politikern kommen zumindest bei der eigenen Anhängerschaft gut an. Sie vermögen Sympathien und Zustimmung zu mobilisieren. Wie Knill erklärt, mögen die Menschen Politiker, die auch mal Klartext sprechen, mit Leidenschaft für ihre Sache einstehen und Emotionen zeigen. Die Emotionen müssten jedoch authentisch sein, gespielte Emotionen würden vom Publikum immer durchschaut. «Wenn Politiker zeigen, dass auch sie Menschen aus Fleisch und Blut sind, können sie vor allem bei ihren Anhängern punkten», sagt Knill. Nicht zuletzt gelinge es Politikern mit unkonventionellen Auftritten, in der medialen Arena Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Dadurch erhielten sie neue Möglichkeiten, ihre Botschaften zu verbreiten.
Wie Knill weiter sagt, werden Wutauftritte von Politikern manchmal gezielt inszeniert. Diese Kunst beherrsche zum Beispiel Christoph Blocher oder auch sein früherer Kontrahent Peter Bodenmann, als dieser noch Präsident der SP Schweiz war.
Entscheidend für das öffentliche Image eines Politikers ist nach Ansicht von Knill die längerfristige Wirkung beim Gesamtpublikum. Im Fall Steinmeier geht Knill davon aus, dass die Wutrede dem deutschen Aussenminister weder nützen noch schaden werde.


Ueli Maurer mit der «Zwei am Rücken»


«Wer ausrastet, hat in der Regel die Zwei am Rücken», sagt Knill. Als prominentes Beispiel nennt er einen Schweizer Spitzenpolitiker, SVP-Bundesrat Ueli Maurer, der wiederholt durch verbale Entgleisungen aufgefallen ist. Der Magistrat, der einen Journalisten schon einmal als «Aff» beschimpft hatte, habe sich bei einem «Rundschau»-Interview zur Gripen-Abstimmung unprofessionell verhalten, «zumal es schon der siebte Ausraster ist», wie Knill damals in einer Analyse feststellte. (Tagesanzeiger.ch/Newsnet)

«Wer ausrastet, hat in der Regel das Zwei am Rücken»: Marcus Knill.

Steinmeier platzt der Kragen
Video Als der deutsche Aussenminister Frank-Walter Steinmeier während eines Wahlkampfauftritts als «Kriegstreiber» beschimpft wird, kann er sich nicht mehr beherrschen. Seine Wutrede ist ein Youtube-Hit. Mehr...

 

 

DIE WELT Video: Steinmeier schreit Gegner nieder - YouTube

www.youtube.com/watch?v=AX5m5swD-QU
vor 2 Tagen - Hochgeladen von DIE WELT Video
Die lange Fassung unter: http://www.welt.de/128255560 Steinmeier über seinen Wut-Ausbruch: http ...

KOMMENTAR: Wenn Führungspersönlichkeiten vor Mikrofon und Kamera die Nerven verlieren, muss man sich fragen, wie er sich wohl in Krisensituationen verhalten. Im Ernstfall müssten sie nämlich bedacht handeln und immer zuerst überlegen, bevor gehandelt wird. Dasselbe gilt bekanntlich auch beim Reden: DENKEN dann SPRECHEN.
Ich kann  mir gut jedoch vorstellen, dass Steinmeier die Wutrede bewusst gehalten hat, zumal er vor wenigen Tagen Tagen im deutschen Fernsehen kritisiert wurde für seine dipomatische, weiche Art im Umgang mit Russland. 
Zu den Politikern mit verbalen Entgleisungen zählen:
Ex-Bundesrat Leuenberger mit seinem "Huere Scheiss" (2001)
Nationalrat Mörgeli "Sind Sie vom Aff bisse?" (Rundschau)
Parteipräsident Darbellay "SVP ist Sekte von Debilen"