Donnerstag, 29. Mai 2014

Le Pens Erfolg ist kein Zufall

Die Gründe des Erfolges

Der rechtsextreme Front National triumphierte bei der Europawahl. Über Jahre verstand es Marine Le Pen mit einfachen Botschaften die Bürger zu begeistert.


Die Medien schreiben von einem politischen Erdbeben. Der sozialistische Präsident François Hollande ist mitschuldig. Er hat es Marine Le Pen zu leicht gemacht. Der Triumph des rechtspopulistischen Front National bei der Europawahl ist für viele eine Katastrophe . Holte die nationalistische Partei von Marine Le Pen vor vier Jahren nur rund 6 Prozent der Stimmen, so ist sie nun auf 25 Prozent gesprungen und sogar stärkste Kraft im Land.


Gegenüber  dem Front National ist das bisherige politische Personal ratlos.  Le Pen gelang es nicht mehr nur die Proteststimmen zu bündeln. Seit sie die Partei 2011 übernommen hatte, verstand  sie es, immer mehr Franzosen für ihre einfachen Botschaften zu gewinnen. Es gelang ihr  mit den Ängsten der Bürger zu politisieren., Die Bevölkerung fühlt sich seit Jahren weder von den Konservativen noch von den Sozialisten verstanden.

Nach Le Pen ignorieren die "Eliten" in Paris die Nöte des Volkes. Stattdessen beugen sie sich den Spardiktaten aus Brüssel und Berlin.  Für den wirtschaftlichen Niedergang Frankreichs und die Arbeitslosigkeit trägt Europa die Schuld. Le Pens Lösung: Raus aus der Europäischen Union, den Euro abschaffen. Solche kommen gut an bei den Menschen, vor allem  in den verarmenden Gegenden. In den Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit hat der Front National bei der Europawahl besonders gut abgeschnitten. In den alten Industriehochburgen im Nordosten des Landes erreichte der FN in einigen Départements sogar bis zu 40 Prozent der Stimmen. Auch im wirtschaftlich schwachen Südosten des Landes, wo viele Migranten leben, buchte Le Pen Gewinne.
Ich zitiere Spiegel-online:
Die Franzosen sind  mehrheitlich kaum gegen die EU eingestellt. Doch sie haben  wenig Vertrauen in europäische Institutionen wie die Kommission. Le Pen will  die bedrohte französische Landwirtschaft retten und möchte das Land stärker abschotten. Abschottung heißt für sie auch: Grenzkontrollen wieder einführen und den Zuzug von Migranten radikal verringern. Auf antisemitische und ausländerfeindliche Parolen - so wie sie bei ihrem Vater Jean-Marie Le Pen hören konnte, verzichtet sie. Aber sie wettert gegen Muslime und fordert angesichts von muslimischen Freitagsgebeten auf öffentlichen Plätzen ein Ende der "Besatzung".
Erstaunlich, dass die Rechtsextremen viele junge Menschen ansprechen. Jedes dritte Mitglied ist nach Angaben der Partei jünger als 30 Jahre, in den Führungspositionen sitzen viele junge Politiker. Das hat sich am Wahltag ausgezahlt: Ein Drittel der Unter-35-Jährigen hat laut "Le Monde" für den FN gestimmt.

KOMMENTAR: Der Erfolg des Font National könnte auf andere Länder einen Dominoeffekt ausüben. Ein Staat, der die Unzufriedenheit der Bürger bewusst ausklammert und die Probleme im Zusammenhang mit der Arbeitslosigkeit oder Masseneinwanderung verdrängt, muss sich nicht wundern, wenn sich  der Unmut an der Urne entlädt.

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