Die Kommunikation der FDP gibt Rätsel auf
Quelle: NZZ-online:In der politischen Kommunikation gilt: Wer zu Gerüchten schweigt, bestätigt sie indirekt. Die No-Comment-Strategie zum allfälligen Rücktritt von Stadtrat Martin Vollenwyder bringt die Stadtzürcher FDP in eine unangenehme Situation.
Zu
schweigen ist keine Strategie: Dass die Spitze der Stadtzürcher FDP die
Kommunikation zu den Rücktrittsgerüchten um Stadtrat Martin Vollenwyder
bis jetzt hartnäckig verweigert, lässt Gerüchte und Mutmassungen erst
recht ins Kraut schiessen. Wären die am Mittwoch von allen Zürcher
Medien beinahe gleichzeitig in Umlauf gebrachten Meldungen völlig aus
der Luft gegriffen gewesen, hätte ein sofortiges Dementi folgen müssen.
Dass die Spitze der Zürcher FDP weder das eine noch das andere tat, lässt zwei Vermutungen zu: Entweder sie ist schlecht beraten, oder aber sie kann derzeit wirklich nichts sagen. FDP-Präsident Michael Baumer jedenfalls sagte gestern Freitag auf Anfrage der NZZ dasselbe wie am Mittwoch: Da von Martin Vollenwyder kein Rücktrittsschreiben vorliege, bestehe für die FDP kein Grund, etwas dazu zu sagen.
Doch weshalb schweigt Martin Vollenwyder selbst so hartnäckig zum Rücktrittsgerücht?
Es wäre für ihn ein Leichtes, den Spekulationen mit einem Satz ein Ende zu bereiten. Mittlerweile kaum mehr dementiert wird, dass Martin Vollenwyder einen vorzeitigen Rücktritt tatsächlich geplant hat.
Kommentar: Die FDP müsste unverzüglich ihr Schweigen brechen und proaktiv informieren. An Beratern fehlt es dieser Partei nicht.
Keine Flucht nach vorn
Dass dieses ausbleibt, ist in der politischen Kommunikation praktisch gleichbedeutend mit einer Bestätigung. In diesem Falle wäre die FDP allerdings am besten beraten gewesen, hätte sie die Flucht nach vorne ergriffen, zum sofortigen Pressetermin geladen und dabei gleichzeitig auch die neuen Kandidaten präsentiert.Dass die Spitze der Zürcher FDP weder das eine noch das andere tat, lässt zwei Vermutungen zu: Entweder sie ist schlecht beraten, oder aber sie kann derzeit wirklich nichts sagen. FDP-Präsident Michael Baumer jedenfalls sagte gestern Freitag auf Anfrage der NZZ dasselbe wie am Mittwoch: Da von Martin Vollenwyder kein Rücktrittsschreiben vorliege, bestehe für die FDP kein Grund, etwas dazu zu sagen.
Doch weshalb schweigt Martin Vollenwyder selbst so hartnäckig zum Rücktrittsgerücht?
Es wäre für ihn ein Leichtes, den Spekulationen mit einem Satz ein Ende zu bereiten. Mittlerweile kaum mehr dementiert wird, dass Martin Vollenwyder einen vorzeitigen Rücktritt tatsächlich geplant hat.
Vollenwyders Schweigen
Dass er seiner Partei, mit der er derzeit einen entspannten Umgang hat, den Gefallen einer Bestätigung nicht erweist, lässt wiederum zwei Interpretationen zu: Er überlegt es sich noch einmal, oder aber es gibt Gründe, die gegen einen vorzeitigen Rücktritt des freisinnigen Finanzvorstehers sprechen. Dies wäre etwa dann der Fall, wenn es seine Amtsgeschäfte nicht zuliessen oder wenn ein weiterer vorzeitiger Rücktritt aus dem Stadtrat geplant wäre.«Martin Waser bleibt»
Tatsächlich kursieren entsprechende Gerüchte seit einiger Zeit über Sozialvorsteher Martin Waser (sp.), der seit einiger Zeit gesundheitliche Probleme hat. Martin Waser konnte am Mittwoch und am Donnerstag nicht erreicht werden; SP-Fraktionschefin Min Li Marti sagt aber klipp und klar: «Es gibt keinen vorzeitigen Rücktritt von Stadtrat Martin Waser.» Damit steht wieder die FDP im Fokus der Spekulationen – und damit tut sich die Partei keinen Gefallen: Solange keine Klarheit herrscht, wird weiter spekuliert werden, und die Partei steht mit dem Rücken zur Wand.Kommentar: Die FDP müsste unverzüglich ihr Schweigen brechen und proaktiv informieren. An Beratern fehlt es dieser Partei nicht.
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