Samstag, 12. August 2017

Falls dies stimmt, wäre dies das Gegenteil von proaktiver Information

 Der Vorwurf im BLICK.  

Ich zitiere:

Letzte Woche versetzte Franz W.* Schaffhausen in Ausnahmezustand: Um 10.39 Uhr geht bei der Polizei der erste Notruf ein. Ein Anrufer meldet, dass die CSS-Filiale von einem Mann mit einer Motorsäge angegriffen worden sei. Es gebe Verletzte. Grossalarm! Phasenweise stehen 300 Polizisten im Einsatz. Die Altstadt wird abgeriegelt.
Als die ersten Einsatzkräfte eintreffen, kommt es zu einer folgenschweren Verwechslung: Rentner E.W.* (86) hat im selben Gebäude einen Arzttermin. Als der pensionierte Maurer ins Freie tritt, stürzen sich mehrere Polizisten auf ihn und legen ihm Handschellen an. «Das war alles andere als eine schöne Erfahrung!», erzählt er BLICK.
E.W. erleidet eine Rippenprellung und muss ins Spital. Später meldet ihn die Polizei neben den Motorsägen-Opfern Antonio B.* (45) und Mike F.* (40) als einen von drei Verletzten – obwohl der Rentner auf ihr Konto geht.

Wie war die Verwechslung möglich? Der 86-Jährige ist über 30 Jahre älter als Franz W. und sieht ihm nicht ähnlich. Für die irrtümliche Verhaftung und Verletzung gibt die Polizei dem Opfer eine Entschuldigung und eine Bitte mit auf den Weg. «Der Polizeikommandant hat mir das Versprechen abgerungen, dass ich nicht an die Öffentlichkeit gehe», erzählt E.W. Und er hält sich daran. Erst als BLICK bei den Recherchen auf ihn stösst, bestätigt er den Sachverhalt.
Im Detail will er sich jedoch – noch – nicht äussern. Aber: «Für mich ist die Sache noch nicht abgeschlossen. Zuerst müssen meine Schadenersatzforderungen abgeklärt werden.» E.W. ist der Ansicht, dass ihm grosses Unrecht widerfahren ist.
Die Medienstelle der Polizei war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.



Kommentar:

Meine Recherchen bestätigten: Dieser Beitrag  im Blick entspricht nicht den Fakten.

Da der Journalist bereits in einem anderen Fall in einer Schaffhauser Gemeinde verschiedene Sachverhalte unkorrekt wiedergegeben hatte, nahm ich mir die Mühe, diesen Anschuldigungen auf den Grund zu gehen.
Wiederum gibt es in diesem Beitrag zwei Desinformationen.

1. Die Schaffhauser Polizei hat in keiner Mitteilung den verletzten Retner bei den Motorsägeopfern eingereiht.

2. Verschiedenen Quellen bestätigen, dass dem Retner vom Polizeikommande kein Maulkorb auferlegt worden ist.

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