Die Ermittlungen der Polizei laufen auf Hochtouren. Im Visier soll vor allem eine Flüchtlingsunterkunft stehen.
Der mutmassliche Täter des grauenhaften Geschehens, ein Asylbewerber aus Pakistan, streitet
die Tat ab. «Die Ermittlungen werden mit Hochdruck geführt», sagte de
Maizière weiter. «Wir dürfen uns unseren freiheitlichen verantwortlichen
Lebensstil nicht von denen zerstören lassen».
Der Terrorismusforscher Peter Neumann hält einen Anschlag auf den
Weihnachtsmarkt in Berlin für sehr wahrscheinlich. «Die Taktik ist wie
in Nizza und es passt in die Strategie des Islamischen Staates», sagte
Neumann vom King's College in London der Nachrichtenagentur dpa.
Die AfD wird nun diese Tat für ihre Anti-Merkel haltung nutzen:
«Aus Bayern heisst es jetzt bereits, man müsse sich Gedanken zur
Flüchtlingspolitik machen», so Guldimann (Schweizer Botschafter in Deutschland). «Da wird der Schluss gezogen,
die Flüchtlingspolitik bringe Terrorismus ins Land, das heisst, ohne
Flüchtlinge wäre man vor Terrorismus gefeit.»
aus SPIEGEL- online:
Die Tatanleitung ist bekannt:
In
der November-Ausgabe des IS-Propagandamagazins "Rumiyah" lieferten die
Dschihadisten des "Islamischen Staats" jedoch
detaillierte Tipps zu
einem Anschlag mit einem Lastwagen. Der Truck sollte möglichst schwer
und hoch sein und schnell beschleunigen können, um Bordsteinkanten und
Absperrungen zu überwinden. Als ideale Ziele nannte der IS
Fußgängerzonen und öffentliche Feiern. Ausdrücklich wiesen die
Terroristen auch auf die Möglichkeit hin, einen Lkw zu entführen - genau das hat der Attentäter von Berlin offenbar getan.
Nicht erst seit dem Anschlag von Nizza, bei dem ein Anhänger des IS
mit einem Lastwagen während der Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag am
14. Juli in eine Menschenmenge raste, gehören Attentate mit Fahrzeugen
zur Taktik der Dschihadisten.
Die Propagandisten islamistischer Terrorgruppen rufen ihre
Sympathisanten schon seit Jahren zu Anschlägen auf die "Kreuzritter" mit
Lastwagen, Autos oder auch Bulldozern auf. Im Jahre 2010 gab die
Organisation "Al-Qaida auf der Arabischen Halbinsel" in ihrem englischen
Propagandamagazin "Inspire" sogar eine Anleitung für Attentate mit
Pickup-Trucks. Die Fahrzeuge sollten vorne im unteren Bereich mit
scharfen Klingen oder dicken Blechen aus Stahl versehen sein. Weiter
heißt es dort zynisch über die so modifizierten Gefährte: "Die Idee ist
es, einen Pick-up zu verwenden - aber nicht, um Gras zu mähen, sondern
die Feinde Allahs."
Grausame Logik der Dschihadisten
Im September 2014 forderte IS-Sprecher Abu Mohammed al-Adnani zu
ähnlichen Anschlägen auf.
Wenn es nicht möglich sei, Sprengstoff oder
Kugeln zu finden, gebe es andere effektive Möglichkeiten. "Zerschmettert
seinen Kopf mit einem Stein, schlachtet ihn mit einem Messer, überfahrt
ihn mit einem Auto, werft ihn von einem hohen Platz nach unten,
erstickt oder vergiftet ihn."
Diese Art der Anschläge sind in der grausamen Logik
der Dschihadisten äußerst lukrativ: Sie kosten fast nichts, sind in der
Vorbereitung nicht besonders aufwendig, die Täter müssen keinen
Sprengstoff besorgen oder herstellen. Mit geringem Einsatz können die
Terroristen also maximalen Schaden anrichten.
Weihnachtsmärkte sind für islamistische Terroristen
noch aus einem anderen Grund ein ideales Ziel: Es sind Veranstaltungen
anlässlich eines christlichen Festes. Damit sind in den Augen der
Dschihadisten alle Opfer dort automatisch Ungläubige.
Bereits im Jahr 2000 hatten französische und algerische
Qaida-Terroristen einen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Straßburg
geplant, im November nahmen französische Behörden erneut Verdächtige
fest, die einen Anschlag dort geplant haben sollen. Vor vier Wochen
warnte das US-Außenministerium Amerikaner in Europa, dass der IS und
al-Qaida Anschläge planten, "mit Fokus auf die anstehenden Feiertage und
damit verbundene Veranstaltungen". US-Bürger in Europa sollten deshalb besonders vorsichtig sein.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen