Papstkritik hilft Trump
Der umstrittene Präsidentschaftskandidat Trump
profitierte stets von Schlagzeilen
Dank der Aussage des Papstes "Trump sei kein Christ", weil er die Grenzzäune gegen die mexikanischen Einwanderer befürworte, wurde der angeschlagene Trump wieder in die Schlagzeilen der Medien katapultiert. Das hat Trump immer geholfen.
Ich zitiere Tagi-online:
Äusserungen kommen zu einem guten Zeitpunkt
In weiten Teilen der USA geniesst der Papst grossen Respekt und Beliebtheit. Die «Washington Post»
glaubt deshalb, dass seine Aussagen der Kandidatur Trumps potenziell
schaden könnten. Kurzfristig, so die Zeitung, würden sie diesem aber
helfen. Trump habe die ganze Woche seinen plötzlichen Meinungswandel bei
sozialen Themen verteidigen müssen, jetzt richte sich die
Aufmerksamkeit wieder auf die Zuwanderung. Die Äusserungen von Papst
Franziskus kommen für ihn also zu einem guten Zeitpunkt.
Das sieht auch der «Spiegel»
so. Laut dem Nachrichtenmagazin könnte sich die christliche Rechte in
den USA Trump zwar noch einmal genauer anschauen und ihm am Ende
wichtige Stimmen verweigern. Wahrscheinlicher sei allerdings, dass sich
die Aussagen für den Präsidentschaftskandidaten als hilfreich erweisen
würden. Denn sie lenken von seinen derzeitigen Problemen ab: Zwei
landesweite Umfragen sehen Trump plötzlich hinter seinem Rivalen Ted
Cruz. Durch die Kontroverse mit dem Heiligen Vater ist er wieder dort,
wo er sich am wohlsten fühlt – in den Schlagzeilen.
Kontroversen haben Trump immer geholfen
Erstmals
seit längerer Zeit dominiert Trump wieder sämtliche
Nachrichtensendungen. Gemäss dem «Spiegel» hilft ihm die
Auseinandersetzung dabei, sich erneut als starker Mann zu präsentieren,
der sich nichts sagen lässt. Und zwar von niemandem. Nicht einmal vom
Papst. Dessen Kritik sei «unbegreiflich» und «beschämend», liess sich
Trump zitieren. Seine Fans lieben ihn für diese unerschrockene Art. Und
die «New York Times» glaubt, dass Trump damit sogar seine Stellung bei den anstehenden Vorwahlen verbessert hat.
Die
Vergangenheit hat gezeigt, dass Trump Angriffe auf seine Person zu
seinen Gunsten nutzen kann. Auch der britische Premierminister David
Cameron, sein französischer Amtskollege François Hollande oder der
türkische Präsident Recep Erdogan haben den Republikaner schon verbal
attackiert. Geschadet hat es diesem kaum – im Gegenteil: Trump hat durch
Kontroversen immer noch mehr Anhänger mobilisieren können. Papst
Franziskus sei lediglich ein weiterer Weltführer, der Trump kritisiere,
meint die «Washington Post» denn auch ironisch.
Sogar die Gegenkandidaten geben Rückendeckung
Wie die «Süddeutsche Zeitung»
aufzeigt, spielen Trump die Reaktionen von direkten Rivalen im Kampf um
die republikanische Präsidentschaftskandidatur zusätzlich in die
Karten. Jeb Bush, selbst Katholik, erklärte, Trumps Glauben sei
Privatsache. «Es ist nicht unchristlich, dafür zu sorgen, dass Menschen
nicht illegal über unsere Grenze kommen. Das ist eine Sache, die man tun
muss», so Bush. Auch Marco Rubio stellte sich hinter Trump: Beim Schutz
der Grenze ginge es auch um den Schutz vor Terroristen; dies habe der
Papst womöglich nicht vollständig verstanden.
Evangelikale wie
Trump, aber auch andere Konservative würden ebenfalls eine immer
kritischere Meinung gegenüber dem Papst einnehmen, meint dazu die «New
York Times». Franziskus habe mit seinen jüngsten – eher liberalen –
Aussagen zu den Themen Homosexualität, Geburtenkontrolle und Scheidung
Kritik auf sich gezogen. Ob seine Warnung vor einer Wahl Donald Trumps
erfolgreich ist, scheint also fraglich.
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