Warum gerät FDP Chef Philipp Müller auf die Gegenfahrbahn?
Im Strassenverkehr ist schnell etwas passiert
Eine kleine Unaufmerksamkeit kann verheerende Folgen haben.
Wir lesen im Sonntagsblick:
Für Marco Unternährer, erfahrener Luzerner Rechtsanwalt
von Verkehrsopfern, ist die Frage, warum Müller auf die Gegenfahrbahn
geriet, der «Knackpunkt», wie er sagt. «In 99 Prozent der Fälle wissen
die Verursacher, weshalb sie auf die Gegenfahrbahn geraten sind und
einen Unfall verursacht haben.» Er rät Müller, gegenüber der
Öffentlichkeit alles zu sagen, was er weiss. «Es ist jetzt ein Härtetest
für ihn: Wie handelt man in einer Situation, in der hohes moralisches
Verhalten gefordert ist? Von ihm, dem Nationalrat und FDP-Chef, erwartet
man jetzt korrektes Verhalten ganz besonders», so Unternährer. Einfach
zu sagen, man erinnere sich nicht, sei eine Strategie – aber eine
schlechte.
Und falls sich Müller tatsächlich nicht
erinnert? «Dann müsste man abklären, ob er ein medizinisches Problem
hat, und die Fahreignung grundsätzlich überprüfen.»
Die
Frage, warum Müller auf die Gegenfahrbahn geriet, wird bei der
Strafzumessung entscheidend sein. Denn: «Dabei wird auch die
Verwerflichkeit des Handelns geprüft werden müssen. Sprich: Wäre der
Unfall zu verhindern gewesen? War Müller massiv abgelenkt?», so
Unternährer. «Die Polizei wird zwingend die Telefondaten auswerten
müssen, um zu sehen, ob er telefoniert hat. Und ein unfallanalytischer
Gutachter wird eine Analyse vorlegen müssen, um zu klären, wie schnell
er unterwegs war.»
KOMMENTAR:
Ich bin überzeugt, dass die meisten Kommunikationsberater Philipp Müller raten würden, in dieser heiklen Situation jetzt alle Karten offen auf den Tisch zu legen. Jedem Lenker können Fehler unterlaufen. Wer in Krisensituationen transparent informiert, kann bekanntlich die Situation entschärfen.
Mir ist aufgefallen, dass der Parteipräsident nur sagt, was er NICHT gemacht hat (habe nicht telephoniert, war NICHT alkoholisiert, war NICHT müde)
Die Leser erfahren aber nicht, was er tatsächlich gemacht hat vor dem Zusammenprall.
Vieles ist denkbar, das den Fahrer abgelenkt hat.
Wer hat es nicht schon erlebt: Ein kurzer Griff auf den Nebensitz und das Fahrzeug weicht von der Spur ab. Nun wird vermutet, was Philipp Müller getan haben könnte:
Essen, am Radio hantieren, eine Tf Nr. suchen, ein SMS lesen, etwas in den Taschen suchen, einen Sender eintippen usw.
Vieles ist denkbar. Doch Philipp Müller verrät nicht, was er tatsächlich getan hat.
Sein Versteckspiel könnte gravierende Folgen haben.
Hoffentlich lässt er sich jetzt professionell beraten.
Sein Hauptproblem: Alle wissen, dass er weiss, weshalb er auf die Gegenfahrbahn gelangt ist. Anderseits muss er bis zum Abschluss der Untersuchung schweigen. Würde er eingestehen, dass er durch..... sich ablenken liess, hätte dies Folgen beim Strafmass. Durch das Schweigen kommt Müller nun zwangsläufig in einen Medienstrudel und muss diesen Hype durchstehen.
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