Montag, 14. September 2015

Stadlshow - ein Flop

Grosse Erwartung - grosse Enttäuschung

Die Stadlshow hat sich angeblich vom alten Musikantenstadl emanzipiert.
Sie wollte neu, frisch, modern sein und vor allem auch Junge ansprechen.
Dies  die Erwartungshaltung.
Die neu Show macht deutlich:
Die Sendung wurde  dem Rock- Volksmusik dermassen krass geopfert, dass wohl die älteren Semester aussteigen werden. Die Jungen können am Samstagabend auch mit diesem Modell nicht an den Bildschirm gelockt werden. Sie pflegen am Samstagabend Partys und sind nicht auf Francine Jordis breites Grinsen angewiesen.
Ich habe die Sendung vorurteilslos angeschaut und wurde gewaltig enttäuscht.

Die Moderatorin wurde vermutlich von zu vielen Trainern dermassen getrimmt, so dass der natürliche Charme der Sängerin auf der Strecke  geblieben ist.
Meine Prognose:
Die Medienkritiken werden gewiss mehrheitlich negativ ausfallen. Nicht nur deshalb, weil der Mensch ein Gewohnheitstier ist und Veränderungen meist generell ablehnt.
Bei der zu erwartenden Kritik werden die Unzulänglichkeiten ausschlaggebend sein:

"Stadlshow" macht auf jung und enttäuscht auf ganzer Linie. Alexander Mazza und Francine Jordi bei der Generalprobe der "Stadlshow". Das Moderatoren-Paar soll auch das junge Publikum in Schunkelstimmung versetzen. (Quelle: dpa)
Alexander Mazza und Francine Jordi bei der Generalprobe der "Stadlshow". Das Moderatoren-Paar soll auch das junge Publikum in Schunkelstimmung versetzen. (Quelle: dpa)
Bei dieser Aufnahme noch ohne künstliches Grinsen und dem Zeigefingerghabe.

Der neue Stadel wollte auf JUNG machen. Wenn dieses Gehopse und künstliches Getue, Junge anspricht, dann würde ich unsere Jungen nicht verstehen.
Wir stellen sich wohl die Macher ein junges Publikum vor?
Ich zweifle daran, dass die "Dorfrocker“" welche behaupten, sie stünden auf Bla-Bli-Bla-Blasmusik, "weil's oafach nüx Goilers gibt" dem Geschmack der Jugend entspricht - geschweige denn dem Geschmack der älteren Generation.
Die Stammgäste wurden  geprellt und werden künftig wegbleiben.
Penetrant empfand ich, wie das Publikum zum "Macht alle mit" immer wieder künstlich animiert werden musste.
Das Dauer-Grinsen Jordis hatte etwas Fassadenhaftes.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die ARD mit dem neuen Konzept Erfolg haben wird.
Der Auftakt mit dem künstlichen Gehopse und der schlechten Tonqualität ist  gründlich misslungen.
Wetten, dass die Zuschauerzahlen weiter schwinden werden?

Die Medienechos blieben nicht aus:


Nachtrag aus die WELT (eine der zahlreichen vernichtenen Berichte):
Was, zum Kuckuck, ist denn mit dem "Musikantenstadl" passiert? Der heißt jetzt "Stadlshow", aber eigentlich ist das eine Mogelpackung, ein billiger PR-Trick, wie ihn die Industrie gerne verwendet, um alten Wein aus neuen Schläuchen zu verkaufen, so, wie man das schon mal mit einem Schokoriegel gemacht hat, der früher Raider hieß und heute Twix.

Genau genommen sind es zwei, die jetzt einen Mann beerben müssen, von dem man immer noch nicht genau weiß, warum er gehen musste. Denn Andy Borg, das muss man auch zugeben, wenn man keine Volksmusik hört, ist nicht nur ein großartiger Entertainer. Er war der "Musikantenstadl", so wie Thomas Gottschalk "Wetten, dass ...?" war. Das Publikum liebte ihn, und er liebte das Publikum. Doch ach, den Quotenschwund konnte auch er nicht stoppen, als er 2006 antrat, die Show behutsam zu öffnen für jüngere Talente und neue Richtungen.

Aber so war das mit der ganzen Sendung, von der ARD schon vor Monaten geheimnisvoll unter dem Decknamen "Musikantenstadl 2.0" angekündigt. Das klang bedrohlich, so, als wolle man künftig die digital natives umgarnen und nicht die Gebührenzahler im Rentenalter, die an dieser Show hängen, so wie man eben an einem Möbelstück hängt, das nach 34 Jahren irgendwie zum Inventar gehört.

DJ Ötzi, das ist der ungekrönte König des Après-Ski mit dem gehäkelten Kaffeewärmer auf der Glatze, demonstrierte mit seiner Version des Cheap-Trick-Hits "I want you to want me" eindrucksvoll, warum es keine gute Idee von der ARD war, die Künstler nach dem Relaunch nur noch live singen zu lassen und nicht mehr playback. DJ Ötzi kann nicht singen.
Man sehnte sich nach dem gleichmäßigen Brummen eines Zahnarztbohrers und atmete erleichtert auf, als Erlösung in Gestalt von Florian Silbereisen nahte. Im Duett war der Ötzi-Gesang nur noch halb so unerträglich. Der Traum aller Schwiegermütter durfte später auch ein bisschen was von sich erzählen. Wie das mit ihm und der Musik mal angefangen hat, im Schlafzimmer seiner Eltern. Doch merkwürdig, von Euphorie fehlte im Stadl jede Spur. "Wie ist die Stimmung in Offenburg, geht's gut?", fragte Alexander Mazza zwischendurch. Höflicher Applaus.

Schön, aber langweilig

Peter Kraus war auch da und machte das, was Peter Kraus immer machte, wenn er auf irgendeiner Bühne steht, nämlich den Elvis-Hit "Blue Suede Shoes" zu singen.
Gesichter kamen und gingen, und nach 105 Minuten war man so eingelullt, dass die ARD auch Bilder aus einem Goldfisch-Aquarium hätte senden können. Der Show fehlte die Seele, es war jetzt nur noch eine leere Mogelpackung, schön, aber langweilig. Man fragt sich, wer das gucken soll. Aber man weiß jetzt immerhin, dass die ARD einen Vogel hat. Einen Kuckuck, genau genommen.

AUS BLICK-online;

Die Show ist ein Murks

Aber eben: In dieser Unterhaltungs-Show gibt es nicht einen Witz, nicht einen Gag. Sie ist ein Murks. Andy Borg moderierte die alte Sendung noch in einem Guss, doch jetzt ist sie in Einzelteile segmentiert. Showblöcke, Interviews und gut gemeinte volkskulturelle Beiträge harmonieren nicht miteinander. Alles ist ein «Gnusch» - und der Rest, etwa wenn die Musikanten durchs Publikum marschieren, von Andy geBORGt.
Und wo sind die uns versprochenen  Schweizer Interpreten im Neo-Euro-Geschunkel? Müssen wir Peter Kraus als Schweizer zählen, weil er in Lugano lebt? Eidgenössisch musikalisch ist diese Show noch gar nicht.

Das Publikum bleibt verhalten

Der neue «Stadl» ist für die Jungen zu alt und für die Alten zu jung. Statt wie gewohnt drei bis vier Millionen Zuschauer, schalteten diesmal in Deutschland nur 2,46 Millionen ein. Katastrophal! Das entspricht einem Marktanteil von 9,6%. Das werberelevante Zielpublikum will den alten Peter Kraus nicht sehen, für die älteren Zuschauer hat es zu viele Rock-Folk-Freaks und barfuss tanzende Hippie-Trachten-Girls. Es ist zwar löblich, dass Newcomer eine Chance bekommen, aber das Hossa-Publikum kann wohl kaum etwas mit ihnen anfangen. 
Und schliesslich: Auch das Dekor von Florian Wieder, der schon die Kulissen für «Wetten, dass..?» und «DSDS» fabrizierte, ist unruhig, gekünstelt. Es ist eine postmoderne Kitsch-Festhütte, die nicht besonders zum Schunkeln animiert. Jedenfalls blieb das Publikum während der ganzen Show verhalten. Am Schluss gab es nicht mal einen Abspann. So als ob sich die Macher ein bisschen schämten über das, was sie da geliefert haben.

DIESE NACHLESE IM BLICK GIBT AUCH ZU DENKEN:

«Francine schreit so laut in ihr Mikro, als hätte sie keins»

So schreibt die «Süddeutsche», dass es sich bei der Sendung um eine «Schlagerparty mit Vorschlaghammer-Charme» handle. Die Autorin trauert dem «Musikantenstadl» ihrer Kindheit hinterher und beschreibt die neue Stall-Kulisse «als hätte jemand eine Après-Ski-Hütte aus dem 3-Drucker gelassen und danach sterilisiert.» Und: «Moderatorin Francine Jordi schreit so laut in ihr Mikro, als hätte sie keines, dass sie es wahnsinnig gemütlich findet hier.»
Zum Schluss fragt sie: «Ob sich junge Leute wirklich für die ‹Stadlshow› begeistern, nur weil auch ein paar Tätowierte was auf Englisch singen durften?»

«Die «Stadlshow» vergrault Stammzuschauer»

«Oh je: Der Neustart des «Musikantenstadl» ging völlig in die Hose», fasst «meedia»  die Sendung zusammen und verweist auf die schwachen Quoten. «Mit 2,46 Mio. sahen über 1,3 Mio. weniger zu als in schlimmsten ‹Stadl›-Zeiten. Die Stammzuschauer seien vergrault worden und ein neues Publikum sei nicht in Sicht.

«Keine Zeit zum Schunkeln»

«Stern» vermisst «Zeit zum Schunkeln» und fühlt sich von «kurzen Gesprächen mit den Gästen auf der Leder-Couch» eher an ‹Wetten, dass..?› erinnert.» Lobende Worte findet «Stern» für die Auftritte von «altbekannten Gesichtern». Erst dann sei die Stimmung in Fahrt gekommen. Doch sie trauern um den alten Moderator Andy Borg (54): «Im Gegensatz zum Spass- und Stimmungsmacher Borg führte sie (Jordi) relativ unaufgeregt durch die Sendung.»

«Jordis Power Grinsen ist anstrengend»

Auch «T-Online» fühlt sich von der neuen «Stadlshow» überhaupt nicht angesprochen. «Stadlshow macht auf und jung und enttäuscht» auf ganzer Linie», so das nüchterne Urteil. Für die Moderatorin gibt es ebenfalls keine lobenden Worte: «Eine Jordi, deren Power-Grinsen auf Dauer zum Symbol angestrengter Fassadenhaftigkeit wurde.»

«Ohne Andy Borg fehlt der Show die Seele»

«Welt» vermisst ebenfalls den alten Moderator Andy Borg und schreibt: «Er war der ‹Musikantenstadl›, so wie Thomas Gottschalk ‹Wetten, dass ...?› war. Das Publikum liebte ihn, und er liebte das Publikum.» Francine Jordi beschreiben sie wie folgt: «Die Francine, das ist die neue hübsche, stufenlos verstellbare Moderatorin, feuerrotes Kleid, blonder Gundula-Gause-Pagenschnitt, Schweizer Dialekt.»
In einem Satz fasst «Welt» die neue Show so zusammen: «Ohne den grossen Entertainer Andy Borg fehlt der Show die Seele». (paf)


Nach Quoten-Desaster und heftiger Kritik

Tragen Sie den Stadl
zu Grabe, Frau Jordi?

Heftige Kritik am neuen Konzept des Musikantenstadl
Nach dem Quoten-Fiasko (2,46 Mio Zuschauer) vom Wochenende gab es heftige Kritik am neuen Konzept des „Musikantenstadl“. Auch die Moderatoren Francine Jordi (38) und Alexander Mazza (42) wurden angegriffen.

Francine Jordi sagt BLICK zur KRITIK:


Vor allem die Tonqualität («zu schlecht»), das Bühnenbild («zu modern») und die Kameraführung («zu hektisch») wurden angeprangert. «Einige Kritik ist berechtigt. Und natürlich werden sich die Verantwortlichen darum kümmern», meint die Bernerin zu den Vorwürfen.
Viele Zuschauer vermissten in der Sendung auch die grossen Volksmusikstars. «Diese Frage haben ich und mein Manager den Verantwortlichen auch gestellt. Sie wollten, dass die Show durch gute, wenn auch nicht nur bekannte Musik definiert wird. Das ist offenbar beim Publikum nicht angekommen.»

Zukunft der Sendung ist allen Beteiligten wichtig

Trotz all dieser Kritik ist Francine Jordi zuversichtlich, was die Zukunft der neuen «Stadlshow» betrifft. Oder wie ihr Moderationskollege Alexander Mazza (42) sagt: «Wenn ich mir vor Augen führe, wie wichtig allen Beteiligten die Zukunft der Stadlshow ist, dann gebe ich ihr weiter gute Chancen.»

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