Der Entscheid, den Fehler zuzugeben, war richtig
«Kassensturz» gibt Fehler zu
Nach dem Propaganda-Vorwurf der SVP krebst das Schweizer Fernsehen zurück. Ein Kommentar sei «möglicherweise zu pointiert» gewesen.
Bekannt für Konsumententhemen:
Moderator Ueli Schmezer und die Redaktion von «Kassensturz»
gerieten nicht zum ersten Mal unter Beschuss. (Bild: Screenshot / SRF)
Moderator Ueli Schmezer und die Redaktion von «Kassensturz»
gerieten nicht zum ersten Mal unter Beschuss. (Bild: Screenshot / SRF)
Die aktuellste Kassensturz-Sendung hatte
bei bürgerlichen Politikern für Empörung gesorgt. Zwei Politiker
reichten eine Beschwerde beim Ombudsmann des SRF ein. Nun räumt die
Redaktion des «Kassensturz» laut dem Branchenportal persoenlich.com Fehler ein.
Die SRF-Sendung war zum Schluss gekommen, dass Vertreter der SVP und bürgerlicher Parteien sich praktisch immer gegen die Interessen von Konsumenten stellen. Politiker warfen dem «Kassensturz» daraufhin vor, Wahlpropaganda zu betreiben.
«Die Fakten im Beitrag stimmen», sagte «Kassensturz»-Redaktionsleiter Wolfgang Wettstein zu persoenlich.com. Die Redaktion habe sie transparent dargelegt. Darüber zu berichten, wie die Parlamentarier bei Konsumentenschutz-Themen abgestimmt hätten, gehöre zum Informationsauftrag. Das gelte insbesondere für die Zeit kurz vor den Wahlen.
SVP nicht mit Kritik konfrontiert
Wettstein gibt jedoch zu, dass die SVP im Beitrag nicht korrekt mit kritischen Äusserungen konfrontiert worden sei. So kam SVP-Nationalrat Thomas Aeschi zwar zu Wort. Allerdings wurde seiner Aussage im Filmkommentar widersprochen. Die Formulierung «von wegen konsumentenfreundlich» sei wohl zu pointiert gewesen, so der SRF-Mann.
Das Sendekonzept sei aber vom Bundesgericht mehrfach geschützt worden, sagt Wettstein weiter. Die Sendung sei bekannt für ihre anwaltschaftlichen Beiträge für Konsumenten.
Die SRF-Sendung war zum Schluss gekommen, dass Vertreter der SVP und bürgerlicher Parteien sich praktisch immer gegen die Interessen von Konsumenten stellen. Politiker warfen dem «Kassensturz» daraufhin vor, Wahlpropaganda zu betreiben.
«Die Fakten im Beitrag stimmen», sagte «Kassensturz»-Redaktionsleiter Wolfgang Wettstein zu persoenlich.com. Die Redaktion habe sie transparent dargelegt. Darüber zu berichten, wie die Parlamentarier bei Konsumentenschutz-Themen abgestimmt hätten, gehöre zum Informationsauftrag. Das gelte insbesondere für die Zeit kurz vor den Wahlen.
SVP nicht mit Kritik konfrontiert
Wettstein gibt jedoch zu, dass die SVP im Beitrag nicht korrekt mit kritischen Äusserungen konfrontiert worden sei. So kam SVP-Nationalrat Thomas Aeschi zwar zu Wort. Allerdings wurde seiner Aussage im Filmkommentar widersprochen. Die Formulierung «von wegen konsumentenfreundlich» sei wohl zu pointiert gewesen, so der SRF-Mann.
Das Sendekonzept sei aber vom Bundesgericht mehrfach geschützt worden, sagt Wettstein weiter. Die Sendung sei bekannt für ihre anwaltschaftlichen Beiträge für Konsumenten.
KOMMENTAR:
Anwaltschaftliche Beiträge dürfen nicht zu einem anwaltschaftlichem Journalismus führen.
Ein Journalist hat nicht als Medienpriester das Recht, in seinem Fachbeitrag seine persönliche politische Gesinnung zur Geltung zu bringen.
Es war eindeutig ein Fehler, so kurz vor den Wahlen in einem Sendegefäss Parteipolitik einfliessen zu lassen.
Die Wahlpropaganda erfolgte unter der Tarnkappe "Konsumentenschutz", obwohl es eigentlich auch die SVP war, welche sich für die Konsumenten gegen eine Gebührenerhöhung (Radio und Fernsehen) stark gemacht hatte.
Dass der Kassensturz Redaktionsleiters Wettstein Fehler einräumt, ist alles andere als selbstverständlich.
Selbstkritisch sagt er:
Selbstkritisch sagt er:
"Wir hätten Thomas Aeschi im Off nicht widersprechen sollen"
Er zeigte mit seinem Eingeständnis Grösse, wenngleich die Wortwahl des gesamten Rechtfertigung mit Weichspülern getränkt ist.
Uebrigens: Nicht nur Medienverantwortlichen fällt es im Alltag meist sehr schwer, Fehler einzugestehen.
Der Kassensturz- Patzer hat doch noch Folgen:
Kassensturz-Affäre Ueli Maurer boykottiert das SRF
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"Kassensturz"-Bericht über SVP-Konsumentenpolitik hat Folgen.
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