Weshalb sich die Schweiz bei Verhandlungen mit der EU nicht durchsetzen kann
Ex-Staatssekretär Michael Ambühl sagt, warum die Schweiz bei Verhandlungen nicht das Optimum rausholt.
Seit dem 9. Februar 2014 bearbeiten Schweizer
Regierungsvertreter unermüdlich ihre Kollegen in Brüssel und anderen
europäischen Hauptstädten. Das Ziel: Die EU-Staaten sollen eine
Umsetzung der Masseneinwanderungs-Initiative zulassen, ohne die
Bilateralen zu kündigen.
Bislang ist die Offensive nicht von Erfolg gekrönt. Alles deutet darauf hin, dass die Schweiz in Brüssel aufläuft.
Ambühls Befund: Unsere Stärken sind unsere Schwächen! Just jene Eigenschaften, die den Erfolg der Schweiz begründen, stehen uns am Verhandlungstisch bisweilen im Weg.
- Wir sind konfliktscheu. «Im Inland wird der Konsens mit Erfolg praktiziert», so Ambühl. Die Konsenskultur hindere uns aber daran, in der Aussenpolitik hart aufzutreten und das eine oder andere Mal Druck aushalten zu können. Ambühl: «Das Feld wird dem entschlossener auftretenden Gegenüber überlassen.»
- Wir sind unkoordiniert. Ambühl ortet mangelnde aussenpolitische Abstimmung bei Bundesrat, Verwaltung und Öffentlichkeit. Die Ursachen lägen etwa darin, dass der Bundesrat eine Kollegialbehörde ist. Die Folge sei eine «departementalisierte Aussenpolitik», so Ambühl. Zudem werde die Landesregierung im Inland nicht ausreichend unterstützt. So genüge es, Schweizer Zeitungen zu lesen, um Bluffs von Schweizer Unterhändlern zu erkennen.
- Wir sind bescheiden. Auch die «helvetische Bescheidenheit» kann sich gemäss Ambühl nachteilig auf Verhandlungsergebnisse auswirken. Indem wir die Maxime «Tue Gutes und sprich nicht darüber» befolgten, holten wir bei Verhandlungen nicht das Maximum heraus.
- Wir sind zu vornehm. Ambühl vermisst zuweilen den «Willen oder Mut, an Verhandlungen Pakete zu schnüren». Schuld sei die «helvetische Ethik», die eine Verknüpfung von sachfremden Dossiers ausschliesse. Ambühl: «Man lässt sich nicht auf die Niederungen des Feilschens ein.»
Jedoch warnt er davor, an der Grundkonfiguration der Schweiz (Föderalismus, Konsenskultur, breite Koalitionsregierung) herumzubasteln. «Diese Eigenschaften sind gut!» Abhilfe könnten punktuelle organisatorische Massnahmen schaffen. Etwa eine sanfte Stärkung des Aussendepartements, womit eine bessere Koordination der Aussenpolitik möglich würde. Ebenso eine Sensibilisierung der Parteien und der Öffentlichkeit auf Aussenpolitik. Zudem glaubt Ambühl, dass eine bessere Schulung der Fachleute, die etwa in Brüssel an Verhandlungen teilnehmen, bessere Ergebnisse für die Schweiz zur Folge hätten.
Quelle: Blick-online
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Bislang ist die Offensive nicht von Erfolg gekrönt. Alles deutet darauf hin, dass die Schweiz in Brüssel aufläuft.
Ambühls Befund: Unsere Stärken sind unsere Schwächen! Just jene Eigenschaften, die den Erfolg der Schweiz begründen, stehen uns am Verhandlungstisch bisweilen im Weg.
- Wir sind konfliktscheu. «Im Inland wird der Konsens mit Erfolg praktiziert», so Ambühl. Die Konsenskultur hindere uns aber daran, in der Aussenpolitik hart aufzutreten und das eine oder andere Mal Druck aushalten zu können. Ambühl: «Das Feld wird dem entschlossener auftretenden Gegenüber überlassen.»
- Wir sind unkoordiniert. Ambühl ortet mangelnde aussenpolitische Abstimmung bei Bundesrat, Verwaltung und Öffentlichkeit. Die Ursachen lägen etwa darin, dass der Bundesrat eine Kollegialbehörde ist. Die Folge sei eine «departementalisierte Aussenpolitik», so Ambühl. Zudem werde die Landesregierung im Inland nicht ausreichend unterstützt. So genüge es, Schweizer Zeitungen zu lesen, um Bluffs von Schweizer Unterhändlern zu erkennen.
- Wir sind bescheiden. Auch die «helvetische Bescheidenheit» kann sich gemäss Ambühl nachteilig auf Verhandlungsergebnisse auswirken. Indem wir die Maxime «Tue Gutes und sprich nicht darüber» befolgten, holten wir bei Verhandlungen nicht das Maximum heraus.
- Wir sind zu vornehm. Ambühl vermisst zuweilen den «Willen oder Mut, an Verhandlungen Pakete zu schnüren». Schuld sei die «helvetische Ethik», die eine Verknüpfung von sachfremden Dossiers ausschliesse. Ambühl: «Man lässt sich nicht auf die Niederungen des Feilschens ein.»
Jedoch warnt er davor, an der Grundkonfiguration der Schweiz (Föderalismus, Konsenskultur, breite Koalitionsregierung) herumzubasteln. «Diese Eigenschaften sind gut!» Abhilfe könnten punktuelle organisatorische Massnahmen schaffen. Etwa eine sanfte Stärkung des Aussendepartements, womit eine bessere Koordination der Aussenpolitik möglich würde. Ebenso eine Sensibilisierung der Parteien und der Öffentlichkeit auf Aussenpolitik. Zudem glaubt Ambühl, dass eine bessere Schulung der Fachleute, die etwa in Brüssel an Verhandlungen teilnehmen, bessere Ergebnisse für die Schweiz zur Folge hätten.
Quelle: Blick-online
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Jedes Kind übt sich ständig im Verhandeln. "Muss ich tatsächlich um zehn Uhr
schon ins Bett?", fragt Anna beispielsweise die Eltern. Nach längerem Hin und ...
www.rhetorik.ch/Verhandeln/Verhandeln.html
Dateiformat: PDF/Adobe Acrobat
10. Apr. 2011 ... sagen unmissverständlich, mit welchem Detail wir nicht einverstanden sind. In
meinen Semi- naren «Verhandeln – aber wie?» wiederhole ich.
www.rhetorik.ch/Aktuell/11/04_10/artikel.pdf
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10. Apr. 2011 ... Der Artikel in ZV- INFO April 11 basiert auf einem Referat an der Veranstaltung in
Brunnen [PDF]mit dem Titel "Verhandeln-aber wie?".
www.rhetorik.ch/Aktuell/11/04_10/index.html
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2. Aug. 2003 ... Verhandeln - aber wie? ... Vielerorts hapert es jedoch an der notwendigen
Verhandlungskompetenz, obschon überall verhandelt wird. Bereits ...
www.rhetorik.ch/Harvardkonzept/Harvardkonzept.html
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