Sonntag, 7. August 2011

Gastkolumne im "Schaffhauser Bock"


Gastkolumne




Medienlandschaft im Umbruch.




Der Mediendeal zwischen Ringier und dem deutschen Axel Springer Verlag wie auch die monopolartigen Zusammenschlüsse innerhalb der Tamedia und der NZZ veranschaulichen, wie die Medienvielfalt schwindet.
Die Tamedia mit dem jüngsten Zusammenschluss «Tages-Anzeiger» – «Zürcher Oberländer» usw. ist nun mit «20 Minuten», «Radio 24», «Tele Züri», den Berner Zeitungen und Edipress ein monopol­ähnliches Gebilde. Auch der Zusammenschluss der «Thurgauer Zeitung» mit dem «St. Galler Tagblatt» verstärkte die Position der NZZ-Gruppe in der Ostschweiz mit «TeleOstschweiz» und «Radio Aktuell» und führte zu einer weiteren ungesunden Ballung. Die anderen Akteure führen ­neben den beiden Mediengiganten nur noch ein Nischendasein. Erstaunlich, die Fusionen führten zu keinem Aufschrei der Entrüstung.
Wie geht es weiter? Die Monopolisierung, die Gratiszeitungen mit den kostenlosen Internetangeboten werden die Medienlandschaft weiter einebnen. Es gibt eine strukturelle Krise.


1. Eine finanzielle Krise (weniger Werbeeinnahmen). Die kommende Generation nutzt die Gratiszeitungen und Onlineangebote.


2. Die Zeitungen verlieren Abonnements.


3. Durch die Machtballung wird der Medienmarkt für lokale, selbständige Medien härter. Niemand weiss eigentlich genau, wie es weiter gehen wird. Die Branche ist verunsichert. Der Trend «Weg vom Papier» wird weitergehen.



Die junge «iPad-Generation» ist nicht mehr bereit, für Informationen zu bezahlen. Die Gratiszeitungen etablieren sich.


Nur Zeitungen und Magazine, die es verstehen
– im Gegensatz zum Online-News-Kurzfutter –
Themen mit Hinter­­grund­beiträgen zu vertiefen
oder lokale ­Informationen pflegen,
werden überleben.


Marcus Knill
Kommunikationsexperte

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