Berauschende Fahrt
Wir müssen uns fragen, was Menschen dazu bewegt, sich einmal so gehen zu lassen, dass sie sich nicht mehr bewusst sind, was man tut? Wenn dann Straftaten begangen werden, kommen die Täter oft glimpflich davon, weil sie angeblich nicht zurechnungsfähig waren. Ein Leser hat mir geschrieben, es lohne sich eigentlich ein Verbrechen zu begehen, wenn man vorher nur genügend getrunken habe.
Es gibt Reisen, die sind anstrengend. Mit dem Flieger von Deutschland nach Australien, zum Beispiel. Dauert 19 Stunden – also genau so lange wie eine 600-Kilometer-Zugfahrt von München nach Rovinj, Kroatien. Zumindest, wenn man eine Reise im Partyzug zum Europäischen Springbreak gebucht hat.
Vier Tage Suff, Sex und Sonne an der Küste Istriens, nach dem Vorbild der US-Studenten, die es in den Semesterferien zum Feiern an die Strände zieht.
Rund 15 000 hauptsächlich deutsche und österreichische Jugendliche machen für ein Wochenende aus dem kleinen Städtchen DAS Partyzentrum Europas. Und Super-DJ David Guetta kommt auch.
Er reist aber nicht im Partyzug an, im Gegensatz zu den 850 Feierwilligen – aufgeteilt in 13 Waggons. Wir, die BILD.de- und BamS-Reporter, sind mittendrin.
Am Vatertag beginnt unser Abenteuer um vier Uhr in der Früh am Münchener Ostbahnhof. Schlachtengesänge weisen uns schon von Weitem den Weg zum richtigen Bahnsteig. Wir sind nicht die Ersten, die zusteigen. In den letzten zwölf Stunden hat der Zug bereits Wanne-Eickel, Dortmund, Köln oder Mannheim abgeklappert, um die Party-Verrückten der Republik aufzusammeln.
Das sieht man den Abteilen durchaus an. Kein Zentimeter Boden, an dem unsere Schuhe nicht festkleben. Die Zugtoiletten sind schnell in einem erbarmungswürdigen Zustand. Es stinkt in die Abteile hinein!
Spring Break Amerika
Problem: das Geschlechterverhältnis. Auf ein Mädchen kommen acht Kerle. Melanie aus Wendlingen (18): „Am Anfang war das ja schön, so begehrt zu sein, aber langsam nervt's!" Problem 2: Viele Jungs haben bereits die Kontrolle über ihr Sprachzentrum verloren.
Dennoch wird am Ende kaum noch eine der Single-Damen alleine sein. Sogar die Zugtoiletten, dienen dem zwischenmenschlichen Zeitvertreib.
Die Sonne geht auf, der Zug bummelt träge vor sich hin. Es wird Mittag. Es wird gefeiert. Die Akteure arbeiten – Schlafen und Party im Schichtbetrieb.
Am späten Nachmittag wird das quälend. Sollten wir nicht schon längst beim Springbreak sein?
Der Zug hält immer wieder aus den verschiedensten Gründen. Sei es, weil Trunkenbolde das Gepäck von Mitreisenden aus dem Fenster werfen. Sei es, weil urplötzlich eine Lokomotive fehlt. Sei es, weil die kroatischen Grenzbeamten undiplomatisch angetrunkenen Jugendlichen damit drohen, den ganzen Zug auseinanderzunehmen, auf der Suche nach Drogen.
Doch die Droge der 18- bis 30-Jährigen ist eindeutig der Alkohol. Kaum sind die Grenzkontrollen beendet, geht die Party weiter!
Und als die Sonne untergeht, wird immer noch gefeiert, im langsamsten Zug der Welt! Und wir fragen uns, ob für die Generation Springbreak nicht die Reise das Ziel sein könnte...
Spring Break 2011 Die geilste Party des Jahres
Nach 19 Stunden Zugfahrt ist das Ziel erreicht: das kroatische Rovinj und der Spring Break 2011
VATERTAG - SAUFTAG - SCHLAEGERTAG
Wenn stockbesoffene Männer einen Familienvater spitalreif zusammenschlagen - und er stirbt, so werden sich die Täter dank der Sebstschutzbehauptung, sie wären nicht mehr Herr der Sinne gewesen, werden die Totschläger wahrscheinlich noch glimpflich davonkommen.
(Zitate aus BILD)
Die Schläger hatten kein Erbarmen. Obwohl die Prügelei schon vorbei war, versetzte ihm einer der Verdächtigen einen Schlag von hinten. Familienvater Knut H. († 44) prallte mit dem Kopf gegen einen S-Bahnwagen. Er starb auf dem Transport ins Krankenhaus.
Knut H. im Landkreis wohnte Bad Doberan. Er war verheiratet, hatte zwei Kinder (17 und 16).
Es geschah auf dem S-Bahnhof Rostock-Warnemünde. Da, wo sonst sonnenhungrige Touristen an die nahe Ostsee strömen, spielte sich am Vatertag das abscheuliche Verbrechen ab.
Eine Männergruppe, zu der der später Getötete gehörte, zieht am Nachmittag mit einem klassischen Bollerwagen zum Gleis 3, die Gruppe der mutmaßlichen Täter kam mit einem einfachen Einkaufswagen, in dem die Getränke verstaut waren.
Plötzlich geraten die Gruppen aus einem völlig nichtigem Grund in Streit: Es ging darum, wer den schöneren Wagen hatte.
Es kam offenbar zur Prügelei. Dabei gehen ein 29-Jähriger sowie das spätere Opfer zu Boden, so die Polizei
Später, als die Prügelei schon vorbei scheint, schlägt der 29-Jährige noch einmal zu.
Eine Augenzeugin sagte im ZDF, sie habe die Prügelei gesehen. Nach einem Faustschlag ins Gesicht sei einer der Männer zusammengebrochen und mit dem Gesicht auf dem Bahnsteig gefallen. Menschen seien zu Hilfe geeilt. „Die haben sogar Mund-zu-Mund-Beatmung gemacht, die haben gepumpt, bis der Krankenwagen kam“, sagte die Frau.
Die vier bis fünf Angreifer fliehen nach der Tat, die andere Gruppe alarmiert einen Notarzt, der das Opfer erst noch wiederbeleben kann.
Doch zu spät: Am Abend stirbt Knut H. an einer Verletzung der Halsschlagader, die eine Hirnblutung verursachte.
Ihre auffällige Kleidung verrät die mutmaßlichen Schläger. In einem nahe gelegenen Geschäft kommen zwei der Männer Streifenpolizisten verdächtig vor, weil einer – wie von Zeugen beschrieben – ein orange-gelbliches T-Shirt und der andere eine ebenso auffällige Hose trägt. Die beiden und ein weiterer Rostocker (23, 24 und 29) werden gefasst, nach zwei Komplizen wird noch gefahndet.
Gegen den 29-Jährigen sollte noch am Freitag Haftbefehl erlassen werden. Er war zur Tatzeit betrunken, nach Angaben der Staatsanwaltschaft jedoch nicht orientierungslos.
VATERTAG - SAUFTAG - SCHLAEGERTAG
Wenn stockbesoffene Männer einen Familienvater spitalreif zusammenschlagen - und er stirbt, so werden sich die Täter dank der Sebstschutzbehauptung, sie wären nicht mehr Herr der Sinne gewesen, werden die Totschläger wahrscheinlich noch glimpflich davonkommen.
(Zitate aus BILD)
Die Schläger hatten kein Erbarmen. Obwohl die Prügelei schon vorbei war, versetzte ihm einer der Verdächtigen einen Schlag von hinten. Familienvater Knut H. († 44) prallte mit dem Kopf gegen einen S-Bahnwagen. Er starb auf dem Transport ins Krankenhaus.
U-Bahn-Überfälle
Es geschah auf dem S-Bahnhof Rostock-Warnemünde. Da, wo sonst sonnenhungrige Touristen an die nahe Ostsee strömen, spielte sich am Vatertag das abscheuliche Verbrechen ab.
Eine Männergruppe, zu der der später Getötete gehörte, zieht am Nachmittag mit einem klassischen Bollerwagen zum Gleis 3, die Gruppe der mutmaßlichen Täter kam mit einem einfachen Einkaufswagen, in dem die Getränke verstaut waren.
Plötzlich geraten die Gruppen aus einem völlig nichtigem Grund in Streit: Es ging darum, wer den schöneren Wagen hatte.
Es kam offenbar zur Prügelei. Dabei gehen ein 29-Jähriger sowie das spätere Opfer zu Boden, so die Polizei
Später, als die Prügelei schon vorbei scheint, schlägt der 29-Jährige noch einmal zu.
Eine Augenzeugin sagte im ZDF, sie habe die Prügelei gesehen. Nach einem Faustschlag ins Gesicht sei einer der Männer zusammengebrochen und mit dem Gesicht auf dem Bahnsteig gefallen. Menschen seien zu Hilfe geeilt. „Die haben sogar Mund-zu-Mund-Beatmung gemacht, die haben gepumpt, bis der Krankenwagen kam“, sagte die Frau.
Die vier bis fünf Angreifer fliehen nach der Tat, die andere Gruppe alarmiert einen Notarzt, der das Opfer erst noch wiederbeleben kann.
Doch zu spät: Am Abend stirbt Knut H. an einer Verletzung der Halsschlagader, die eine Hirnblutung verursachte.
Ihre auffällige Kleidung verrät die mutmaßlichen Schläger. In einem nahe gelegenen Geschäft kommen zwei der Männer Streifenpolizisten verdächtig vor, weil einer – wie von Zeugen beschrieben – ein orange-gelbliches T-Shirt und der andere eine ebenso auffällige Hose trägt. Die beiden und ein weiterer Rostocker (23, 24 und 29) werden gefasst, nach zwei Komplizen wird noch gefahndet.
Gegen den 29-Jährigen sollte noch am Freitag Haftbefehl erlassen werden. Er war zur Tatzeit betrunken, nach Angaben der Staatsanwaltschaft jedoch nicht orientierungslos.
Kommentar: Mich interessiert Ihre Meinung, wie solch sinnloses Tun vermieden werden könnte.
Wer hat eine Idee? Schreiben Sie mir Ihre Antwort auf k-k@bluewin.ch
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