Grosse Sympathiekundgebung für Eveline Widmer- Schlumpf
Die Solidaritäts-Demo für Eveline Widmer-Schlumpf in Bern ist ein Riesen-Event. «Ich werde mich mit aller Kraft für euch alle einsetzen», versprach die Bundesrätin.
Kommentar: Die Frauenorganisatoren leisteten ganze Arbeit. In Bern unterstützten doppelt so viele Teilnehmerinnen - wei erwartet - die unter Druck geratene neue Bundesrätin. Widmer-Schlumpf wirkte erstmals sicher und stark - ruhig, souverän, kompetent. Sie wurde von tosendem Applaus getragen. Die Veranstaltung wird bestimmt als grosser Erfolg gefeiert und in den Medien entsprechend kommentiert. Doch müssen wir die Geschichte zu Ende denken:
Mit diesem Freudentag der Frauen ist nun auch der Bruch zur SVP Schweiz endgültig und aus meiner Sicht ist der Riss auch mit bestem Araldit nicht mehr reparierbar. Nach meiner Prognose ist die Situation für die Bundesrätin zwar eindeutiger ( aber nicht unbedingt leichter geworden ). Denn - mit diesem Event ist nun Eveline Widmer Schlumpf für die Gegenseite endgültig als Feindbild zementiert . Sie wurde mit dem Auftritt in Bern für die "SVP Schweiz" gleichsam zur Gallionsfigur der Gegner . Die eigentliche Zerreissprobe ist damit eingeläutet. Nach meiner Prognose hat die Frauenaktion auch noch folgende Aspekte übersehen:
1. Es besteht die Gefahr, dass durch die Veranstaltung das politischen Problem zum Frauenproblem mutiert (Die Bundesrätin wurde
in vielen Reden und Voten als Frauenopfer hingestellt wie Kopp, Uchtenhagen, Brunner oder Metzler). Das biologische Argument greift aber zu kurz.
2. PR mässig ist bei dieser Veranstaltung trotz des grossen Aufmarsches wiederum die SVP am Drücker. Die SVP hatte agiert und die Frauen haben nur reagieren. Die Agenda wurde einmal mehr durch die SVP gesetzt. Die Demonstration in Bern gab heute Abend in der Arena der SVP Gelegenheit, das Thema "Verräterin Widmer-Schlumpf" (die mit den Gegnern zusammengearbeitet hat) aufzuwärmen und zu wiederholen. 3. In der Arena konnten wurden die alten Vorwürfe der SVP aufgewärmt und viele Fernsehzuschauer wurden nach der Sympathiekundgebung erneut verunsichert, weil die offensichtlichen widersprüchlichen Aussagen im Zusammenhang mit der Wahl immer noch nicht geklärt sin: Wer sagt die Wahheit? Somit endete der heutige Berner-Freudentag in der Oeffentlichkeit mit einem Dämpfer.
Wie geht es nun weiter?
Es ist jedenfalls für beide Seiten nicht einfacher geworden. Die SVP und die Bundesrätin werden hart bleiben. Wer hat nun den längeren Atem?
Notiert von marcus knill um 20:17
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