Samstag, 8. Mai 2021

Die gendergerechte Sprache emotionalisiert

 Der Kreuz mit dem Sternchen


Sie nisten sich immer mehr ein - die Genderzeichen, etwa auf Plakaten, im Fernsehen oder in Artikeln, wenn von Lehrer*innen oder Politiker:innen die Rede ist. Das Gendersternchen, der Doppelpunkt, oder auch die kurze Pause im gesprochenen Wort, steht dabei für die Bemühung, alle Geschlechter linguistisch einzubeziehen – das kommt nicht überall gut an. Denn Sprache hat mit Wohlfühlen zu tun, sagt Linguist Martin Luginbühl . (Quelle SRF)

SRF News: Warum ist die Debatte um gendergerechte Sprache so emotional aufgeladen?

Martin Luginbühl: Es geht um Sprache. Und die ist verwoben mit Identität. Wir fühlen uns dort wohl, wo unsere Sprache gesprochen wird. Wir fühlen uns dort wohl, wo wir sprachlich wertgeschätzt werden. Wir zeigen über den Sprachgebrauch, wer wir sind oder wer wir sein wollen. Eine ganz zentrale soziale Kategorie ist das Geschlecht. In der deutschen Sprache müssen wir in vielen Fällen das Geschlecht anzeigen. Deshalb ist das ein zentraler Aspekt unserer Identität und es überrascht nicht, dass das Emotionen auslöst.

 

Die Rede ist oft von einer ideologischen Sprachpolizei, die einem die gendergerechte Sprache aufzwingt. Ist da etwas dran?

Wenn wir unter einer Ideologie Werte und Normen verstehen, dann steckt  Ideologie im Sprachgebrauch. Und es ist tatsächlich so: Auch im Versuch, die Sprache diskriminierungsarm zu machen, steckt eine Ideologie, nämlich jene, Menschen in ihrer Vielfalt sprachlich wertzuschätzen.


Ich verstehe, dass das für viele nicht positiv konnotiert ist. Ich bin  dagegen, dass man sagt, alle müssten nun den Genderstern und nur diesen benutzen.

Das Thema wird vor allem an Universitäten diskutiert. Ist es nicht vor allem eine intellektuelle, ja schon fast elitäre Debatte?

Ich glaube, dass es im Bereich der Personenbezeichnungen einen Sprachwandel gibt, und es gibt ja unterdessen auch viele Betriebe, die damit beginnen, diskriminierungsarme Sprache zu verwenden. Ein Sprachwandel ist aber immer ein kollektives Phänomen.
 
Die akademische Welt allein hat nicht die Macht, die Sprache zu verändern. Das ist immer ein Prozess, der von der Gemeinschaft getragen werden muss. Ich beobachte das und bin sehr gespannt, was sich durchsetzen wird. Und ich wünsche mir, dass die Diskussionen künftig vielleicht etwas weniger polemisch, dafür sprachwissenschaftlich informierter geführt werden.
FAZIT:
 
Rhetorik.ch hat sich immer gegen die Verstümmelung der Sprache eingesetzt.
Es geht bei der Kommunikation stets um Verständlichkeit. Kürze ist ein wichtiger Verständlichkeitshelfer. Gendergerechte Sprache verlängert die Texte. Die Texte werden unverständlicher.
Texte müssen so gelesen werden können, wie sie geschrieben sind.
Sternchen, Doppelpunkt können nicht ausgesprochen werden.
Gendergerechte Sprache hemmt zudem den Sprechfluss.
Es gibt genügend Möglichkeiten, die Frauen miteinzubeziehen, ohne dass die Sprache zerstört wird. Die Sprache ist ein zu wertvolles Gut, als dass die Schreibweise Sprachpolizistinnen überlassen werden darf.
 
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Feministische Sprache, Linguistik. ... Seit den Gleichstellungsdiskussionen forderten feministische Linguistinnen, dass zahlreiche Begriffe, die ausschliesslich ...

Kommentare:

  • Andreas Meier  (Epikur)
    Kleiner Vergleich am Rande: Das wahre Opfer ist ja im Endeffekt die Eleganz u. die Ästhetik der deutschen Sprache, welche schlichtweg nicht ausschliesslich den Zweck "woker" Gleichmacher-Ideologie, sondern primär das qualitative Ausdrücken von Inhalten bezweckt. Als würde man allen Köchen vorschreiben, völlig unabhängig vom Geschmack o. der Küche überall immer die gleiche Würzmischung zu verwenden, ob es den Leuten nun passt oder nicht. Ironischer Weise eine Zerstörung echter Vielfalt u. Ideen.
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  • Kommentar von Andreas Wiedler  (infonews)
    Blödsinn.. unsere Jungen (auch manch Erwachsener - und ich meine keine Legastheniker) können eh bald nicht mehr lesen.. da fällt ihnen der "kleine" Unterschied kaum auf und die Wertschätzung gegenüber meines Nächsten beweise ich nicht mit Buchstaben!

     

     

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