Samstag, 2. Februar 2019

Das Interview mit der Königin

Dschungelkönigin Evelyn steht Red und Antwort

20 Min Print

«Ich habe noch immer einen Schwanz im Bauch»

 Die neue Dschungelkönigin heisst Evelyn Burdecki. Mit 20 Minuten spricht sie über die ersten Minuten zurück in der Zivilisation und wie es mit ihr und Domenico nun weitergeht.

Evelyn Burdecki hat das Dschungelcamp für sich entschieden. Foto: RTL
Sie war Favoriten, nun ist sie Königin: Evelyn Burdecki hat es auf den Dschungelthron geschafft.
Zum Thema
Seit Samstagabend steht fest: Evelyn Burdecki ist die 2019er Königin des australischen RTL-Dschungels. Mit ihrer herrlich lustigen Art hat sich die 30-Jährige während zwei Wochen in die Herzen der Zuschauer geplaudert und konnte sich im Finale gegen die Zweit- und Drittplatzierten Felix van Deventer (22) und Peter Orloff (74) durchsetzen.
Umfrage
Passt es dir, dass Evelyn Dschungelkönigin geworden ist?

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12 %
Neben dem Titel, dem Krönchen und dem Zepter gab es für Evelyn auch (erstmals in der Geschichte von «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!») eine Siegesprämie von 100'000 Euro. Die Summe möchte die neue Busch-Monarchin in ein Studium investieren.
20 Minuten hat wenige Stunden nach ihrem Camp-Auszug mit Evelyn gesprochen.
Evelyn, es ist überstanden. Wie fühlst du dich?
Mir geht es super, super gut. Ich bin immer noch komplett durch den Wind. Mein Körper ist zwar hier, aber meine Seele schwirrt noch über dem Dschungel. Ich werde es erst in drei, vier Tagen realisieren, was hier gerade los ist.
Was hast du als Erstes nach deinem Auszug gemacht?
Klares Wasser getrunken, mich auf den roten Teppich geschmissen, gelacht, geweint und geschrien. Ich habe an meine Familie gedacht und dass ich einen Schwanz und einen Skorpion in meinem Bauch habe – die übrigens noch immer in meinem Magen sind.
Wie ist es, wieder in der Zivilisation zu sein?
Ich geniesse die Freiheit sehr. Ich habe auch schon eine Pizza gegessen – mit Thunfisch, Mais, Zwiebeln, Knoblauch, scharf und lecker angebranntem Rand.
Wen hast du zuerst kontaktiert, als du dein Handy wieder bei dir hattest?
Mein Handy hatte ich noch gar nicht in der Hand. Ich werde aber meine Eltern anrufen, meine beste Freundin, einfach alle. Ich werde sogar Siri «Hallo» sagen.
Was bedeutet dir der Sieg?
Ich lebe meinen Traum. Im Dschungel war ich innerlich jeden Tag kurz davor, abzubrechen, habe aber gekämpft und bin jetzt Dschungelkönigin 2019. Es ist ein unfassbares Gefühl.
Viele Leute meinten, du spielst deine Naivität nur. Verletzt dich das?
Anfangs hat es mich sehr verletzt, da es ja mein Charakter ist. Ich wusste oft nicht, warum es Menschen gibt, die sowas zu mir sagen. Mittlerweile kann ich sehr gut damit umgehen und auch verteidigen, was ich bin. Ich werde mich für niemanden auf dieser Welt verändern. Die Menschen spüren es, wenn man real ist.
Im Camp hast du dich mit deinem Ex-Freund Domenico gestritten. Ist es für dich nun eine Genugtuung, dass du gewonnen hast?
Nein! Ich hätte ihm den Sieg auch gegönnt. Die Diskussion hatten, denke ich, nichts mit dem Sieg zu tun. Ich hätte es nur für mich und mein Herz gewünscht, dass da ein «Verzeih mir» oder eine Umarmung gekommen wäre.
Wirst du jetzt die Aussprache mit Domenico suchen?
Das Thema Domenico ist für mich mit dem Dschungel abgeschlossen. Ich hasse ihn nicht, aber werde ihn auch nicht mehr wiedersehen.
Deine letzten Worte an Domenico?
Ich wünsche ihm alles Gute mit seiner Familie und seinem Kind.
Wann bist du im Dschungel an deine Grenzen gestossen?
Schon in der ersten Sekunde dachte mir: «Okay Evelyn, du bist jetzt hier drin und kommst erst mal nicht raus.» Jeden Abend habe ich zu Gott gebetet, damit ich noch einen Tag schaffe.
Welcher Bewohner hat dich am meisten genervt?
Die Kakerlaken, Ratten und so. Die waren immer in meiner Kukun-Ecke (sie meint «Kokon»; die Redaktion). In der Nacht habe ich mich mit meiner Hängematte fest eingerollt, wie so eine Kukun vom Schmetterling. Ich dachte, dann kommen die Tiere nicht rein. Sie krabbelten aber alle drum herum, es war richtig schlimm.
Würdest du erneut in den Dschungel gehen?
Es war eine ganz krasse Zeit. Für eine Stunde würde ich nochmal reingehen, aber für einen Tag erst mal nicht. Wenn ich in die Richtung der Berge blicke, bekomme ich ein Angstgefühl. Frag mich aber in einem Jahr nochmals.
KOMMENTAR:
Die kindliche Art der Dschungelkönigin kam beim Publikum an. Sie wurde als echt empfunden. Es trifft zu:
Die Menschen merken, wenn jemand REAL ist.
Authentisches Auftreten ist auch bei der Medienrhetorik das Wichtigste. Doch muss vor Mikrofon und Kamera nicht alles gesagt werden, was einem in den Sinn kommt. Evelyn dürfte die Worte filtern. Sie lässt den Gedanken unbedacht sprudeln.

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