Brugger zog bei Schawinski alle Register.
Ich zitiere:
«Gibt
es eine Frage, wo du bleich oder rot werden wirst, und wenn ja, wäre
das für das menschliche Auge erkennbar?», eröffnet Brugger die
Fragerunde. «Ich glaube nicht», antwortet Schawinski. Nun will die
Komikerin wissen, ob der TV-Mann sich selbst als Narzisst betiteln
würde. Ein Thema, über das Schawinski Bescheid weiss: «Ich habe ein
Buch darüber geschrieben, und ich habe gewusst, dass du die Frage
stellst. Ich habe das Gefühl, tendenziell bin ich noch knapp im gesunden
Bereich.»
Damit ermöglichte
der Moderator Brugger einen Steilpass: «Der Untertitel deines Buches
über Narzissten ist ‹Warum Narzissten scheitern›. Wo bist du
gescheitert?» Schawinski muss zugeben: «An vielen Orten. Aber das hat
eigentlich nicht wehgetan, sondern war ein Teil meiner Entwicklung.»
Bruggers Taktik: Sie unterstellt dem Moderator, er sei gescheitert, weil er in seinem Buch These aufgestellt hat, Narzissten scheitern und Schawinski zugegeben hatte, dass er auch ein Narzisst (im gesunden Bereich) sei.
Brugger wird persönlich:
Sie beginnt mir der schneidenden Frage: «Du lädst zu wenig Frauen in deine Sendung ein,
bist privat aber zum dritten Mal verheiratet. Könnte man sagen, dass du
als Ausgleich privat überdurchschnittlich viele Frauen einlädst?»
Schawinski verneint zuerst die Frage, da er seit 25 Jahren verheiratet ist.
Dann muss der Komikerin doch recht geben, dass er wenig Frauen in seiner
Sendung eingeladen sind. «Wir laden sehr viele Frauen ein, aber wie alle anderen
Sendungen haben wir das Problem, dass viele Frauen absagen. Ich bedaure
das sehr.» Die Begründung: Frauen würden sich nicht gerne in «unsichere Situationen»
begeben.
Schawi konnet aufatmen: «Jetzt kann ich alles hinter mich bringen, was ich
noch vor mir habe in meiner Karriere.»
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