Männer wollen lieber die Karriere als Hausmann sein
Die meisten Männer reduzieren auch ihr Arbeitspensum nicht,
wenn sie Kinder haben
Zwar reden alle vom neuen Vater, der zuhause eine aktive Rolle
spielt, die Kinder betreut und mit anpackt im Haushalt. Nur: Die Zahlen
sprechen eine andere Sprache. Die meisten Väter arbeiten Vollzeit,
reduzieren ihr Pensum auch dann nicht, wenn sie Kinder haben. Das liegt
weniger am Können, als am Wollen.
Neuerdings kocht am Freitag
jeweils Stefan Barth das Mittagessen für seine fünfjährige Tochter
Noelia. Dass er im durchgetakteten Alltag etwas mehr Zeit für sie hat,
sei ein echter Gewinn. «Das Nichtstunmüssen, die Freiheit, den
Nachmittag nach Lust und Laune gestalten zu können, das bringt echt mehr
Lebensqualität», sagt er.
Kommentar: Viele Väter, die man zwingen will, Teilzeit zu arbeiten, wollen nicht fremdbestimmt werden. Das ist verständlich. Wer nämlich Teilzeit arbeitet, stoppt seine Karriere. In einer gehobenen Stellung wird voller Einsatz verlangt. Kommt dazu, dass sich die Teilzeitarbeit negativ auf die Rente auswirkt. Das ist auch bei einer Trennung fatal. Mit der Forderung gewisser Frauen, dass der Partner vermehrt zuhause sein soll, zeigt sich einmal mehr: Die Hausarbeit wird viel zu wenig geschätzt. Wir forderten schon vor Jahren, man sollte die Arbeit der Hausfrau auch als Job entschädigen mit Rentenanspruch. Heute werden Hausfrauen sogar bestraft. Nur jene Frauen, die nicht zu Hause arbeiten, profitieren von der Kinderbetreuung.
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