Sonntag, 7. Oktober 2018

Rodungsstop

Teilsieg der Demonstranten gegen den Braunkohleabbau

Der Widerstand in der Bevölkerung gegen den Dreckschleuderstrom wächst, weil dieser notwendig wird. Denn der fehlende Atomstrom kann von Windkraftwerken und Solaranlagen nicht ersetzt werden. Das Dilemma hat man kommen sehen. Aber Merkel will die Kohlekraftwerke nicht stilllegen, obwohl sie die Luft enorm verpesten.

aus BILD:

Bereits am Morgen sind die Parkplätze ausgebucht. Trotz langer Fußmärsche ist die Stimmung fröhlich entspannt. Gegen den kleinen Hunger bieten Aktivisten Frühstück mit selbst gebackenem Brot und veganen Pasten. Über Nacht ist am Rande des Forstes eine riesige Bühne entstanden. Am Mittag spielen unter anderem Revolverheld und Cat Ballou.
Bauern aus der Gegend sind mit ihren Treckern vorgefahren, „Ackerland ist Bauernland“ oder „Kohle oder Zukunft“ steht auf Plakaten. Einige haben Spaten mitgebracht, wollen den Graben, den RWE gebuddelt hat, um ihr Gebiet zu schützen, wieder zu schaufeln.
Von Manheim (NRW) sind am Mittag mehrere hundert Aktivisten Richtung Hambacher Forst aufgebrochen, wollen in einer Aktion zivilen Ungehorsams mit Hängematten eine rote Linie gegen den Kohleabbau ziehen.

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Auf einem Anhänger ist ein buntbemaltes Baumhaus auf dem Weg zur Kundgebung in Buir. Die Gruppe „Pödelwitz“ bleibt hat es gebaut, will damit ein Zeichen für Pödelwitz setzen. Der Ort ist ein von Abbaggerung bedrohtes Dorf im Leipziger Braunkohlegebiet.
Die Demonstranten wollen sich für einen schnellen Kohleausstieg starkmachen. Außerdem wollen sie feiern, dass das Oberverwaltungsgericht Münster am Freitag einen vorläufigen Rodungsstopp für den Hambacher Forst verfügt hat.

Viele Transparente werden am Samstag hochgehalten
Viele Transparente werden am Samstag hochgehalten

Der Energiekonzern RWE wollte einen großen Teil des verbliebenen Waldes abholzen, um dort Braunkohle zu fördern. Greenpeace-Aktivistin Gesche Jürgens sagte am Samstag vor Ort, die Entscheidung des Gerichts sei „ein total tolles Signal an die Aktivisten, die hier schon seit Jahren wohnen“. „In den letzten Wochen haben wir auch gesehen, wie groß die Unterstützung der Bevölkerung ist.“ Es gebe keine Akzeptanz mehr in der Bevölkerung für die Politik von RWE und der Landesregierung, sagte Jürgens.
Die Demonstration war von der Polizei zunächst wegen Sicherheitsbedenken verboten worden. Das Verwaltungsgericht Aachen hob das Verbot jedoch auf.

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