Wer ganz oben ist kann tiefer fallen
Strafverfahren gegen Pierin Vincenz
(SRF)Die Vorwürfe der ungetreuen Geschäftsbesorgung beziehensich auf die Funktion als VR der Kreditkartengesellschaft Aduno.
Quelle Handeszeitung:
Wenn einer, der wie Ex-Raiffeisen-Zampano und Aduno-Präsident Pierin Vincenz einmal ganz oben war, ins Straucheln gerät, ist der schmerzhaft tiefe Fall so gut wie sicher. Und viel tiefer als Vincenz kann man als Manager kaum fallen: Gestern Dienstag klingelte ihn die Polizei aus dem Bett – Hausdurchsuchung. Im Auftrag der Zürcher Staatsanwaltschaft, die auf Wirtschaftsdelikte spezialisiert ist, haben die Beamten in Vincenz’ Privaträumen umfangreiches Beweismaterial sichergestellt. Der Verdacht: ungetreue Geschäftsbesorgung. Und als wäre das alles nicht Klatsche genug, treten – neben der Staatsgewalt – auch seine alten Genossen nach und zeigen ihren Ex-Chef ebenfalls an. Das ist so etwas wie Vatermord.
Der Fall Vincenz ist für Schweizer Verhältnisse historisch. Hausdurchsuchung, Strafanzeige, Ermittlungen – das hat es bei einem Chef einer Bankengruppe noch nie gegeben. Und schon gar nicht bei einer Bank, die systemrelevant ist. Natürlich gilt die Unschuldsvermutung, natürlich wird sich Vincenz durch alle Böden verteidigen. Klar aber ist: Vincenz ist beruflich erledigt.
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