Christa Rigozzi als Co Moderatorin
«Arena/Reporter»
11. Juni 2017 20 Minuten 01:31 Print«Christa Rigozzi wurde immer nervöser»
von B. Zanni - Wie hat sich Christa Rigozzi als Polit-Moderatorin geschlagen? Kommunikationsberater Marcus Knill hat genau hingeschaut.
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Am
Sonntagabend gab die Ex-Miss-Schweiz Christa Rigozzi in der neuen
SRF-Sendung «Arena/Reporter» live ihr Debüt als Polit-Moderatorin.
«Ich vertrete heute Abend Ihre Stimme», begrüsste sie in grünem Jackett das Publikum.
In
ebenso italienisch gefärbtem Hochdeutsch stellte sie den geladenen
Gästen einige Fragen. Autorin Julia Onken liess sich gleich anstecken.
«Jetzt rede ich schon Hochdeutsch aufgrund von Ihrer Ansage»,
korrigierte sich Onken nach ihrer Antwort.
Im
Vorfeld wurde das Engagement der ehemaligen Schönheitskönigin
kontrovers diskutiert. Kommunikationsberater Marcus Knill beurteilt, wie
sich die Tessinerin mit Studienabschluss in Medien- und
Kommunikationswissenschaft an der Seite von Jonas Projer geschlagen hat:
«Rigozzi ist gut vorbereitet und bringt über die Publikumsbeiträge
wichtige Aspekte der Kesb- Problematik in die Diskussion ein. Die
Fragestellungen sind klar und gut strukturiert.»
«Eine wache Persönlichkeit, die das Lampenfieber, das bei jedem
wichtigen Auftritt vermehrt vorhanden ist, sofort ins positive
Ausdruckskraft umsetzt. Der einmalige Medienwirbel im Vorfeld der
Sendung ist zweifelsfrei belastend.»
«Sie nahm die Rolle der Mutter ein, indem sie jemanden fragte, was man
mit dem Kind hätte machen sollen. Das ist ein Kapitalfehler. Als
Moderatorin darf man niemals persönlich Stellung nehmen.»
«Beim Start der Sendung war Frau Rigozzi weniger locker als bei anderen
Auftritten. Im Laufe der Sendung wurde sie immer schlechter und immer
nervöser. Sie fingerte am Stift herum. Frau Rigozzi schien durch dieses
Durcheinander im Gespräch und ihre gleichzeitige Arbeit in den sozialen
Medien zusehends überfordert.»
Lesen Sie später hier, was Sebastian Frehner (SVP)...
...Martin Candinas (CVP)....
...Thierry Burkart (FDP)...
und Edith Graf-Litscher (SP) von dem Auftritt hielten.
Viele Augen im Fernsehpublikum waren auf eine
Moderatorin gerichtet: Christa Rigozzi. Am Sonntagabend gab die
Ex-Miss-Schweiz in der neuen SRF-Sendung «Arena/Reporter» live (siehe
Box) ihr Debüt als Polit-Moderatorin. «Ich vertrete heute Abend Ihre
Stimme», begrüsste sie in grünem Jackett das Publikum. Und garantierte:
«Ich werde dafür schauen, dass Sie, liebes Publikum, heute Abend
Antworten bekommen.» In ebenso italienisch gefärbtem Hochdeutsch stellte
sie den geladenen Gästen einige Fragen. Autorin Julia Onken liess sich
gleich anstecken. «Jetzt rede ich schon Hochdeutsch aufgrund von Ihrer
Ansage», korrigierte sich Onken nach ihrer Antwort.
Im Vorfeld wurde das Engagement der ehemaligen Schönheitskönigin kontrovers diskutiert. Kommunikationsberater Marcus Knill beurteilt, wie sich die Tessinerin mit Studienabschluss in Medien- und Kommunikationswissenschaft an der Seite von Jonas Projer geschlagen hat:
Im Vorfeld wurde das Engagement der ehemaligen Schönheitskönigin kontrovers diskutiert. Kommunikationsberater Marcus Knill beurteilt, wie sich die Tessinerin mit Studienabschluss in Medien- und Kommunikationswissenschaft an der Seite von Jonas Projer geschlagen hat:
Marcus Knill ist Kommunikationsberater. (Bild: knill.com)
«Kast und die Kesb»
Die Diskussion in der Sendung «Arena/Reporter» drehte sich um den Reporter «Kast und die Kesb». In einer Nacht und Nebel Aktion holten Christian Kast und seine philippinische Frau Margie ihre Kinder aus dem Heim und flogen mit ihnen auf die Philippinen. Die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde KESB hatte deren Kinder in einem Heim platziert, weil sie die Zustände zuhause für kleine Kinder als «gefährlich und unzumutbar» beurteilte.
«Kast und die Kesb»
Die Diskussion in der Sendung «Arena/Reporter» drehte sich um den Reporter «Kast und die Kesb». In einer Nacht und Nebel Aktion holten Christian Kast und seine philippinische Frau Margie ihre Kinder aus dem Heim und flogen mit ihnen auf die Philippinen. Die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde KESB hatte deren Kinder in einem Heim platziert, weil sie die Zustände zuhause für kleine Kinder als «gefährlich und unzumutbar» beurteilte.
Dossierfestigkeit: Rigozzi ist gut vorbereitet und bringt über
die Publikumsbeiträge wichtige Aspekte der Kesb- Problematik in die
Diskussion ein. Die Fragestellungen sind klar und gut strukturiert.
Erscheinungsbild: Eine wache Persönlichkeit, die das Lampenfieber, das bei jedem wichtigen Auftritt vermehrt vorhanden ist, sofort als positive Ausdruckskraft umsetzt. Der einmalige Medienwirbel im Vorfeld der Sendung ist zweifelsfrei belastend.
Kapitalfehler: Sie nahm die Rolle der Mutter ein, indem sie sagte, was man mit dem Kind hätte machen sollen. Das ist ein Kapitalfehler. Als Moderatorin darf man niemals persönlich Stellung nehmen.
Ausstrahlung: Von Anfang an gewinnt die Moderatorin dank ihrer ungekünstelten Ausstrahlung. Christa Rigozzi hat einen natürlichen Charme. Beim konzentrierten Zuhören hat sie aber verschiedentlich die Augen zusammengekniffen. Bei den Nahaufnahmen fiel dies übermässig auf.
Gesprächsführung: Es wurde zu viel durcheinander gesprochen. Leider hat auch Rigozzi zu oft dreingeredet.
Nervosität: Beim Start der Sendung war Frau Rigozzi weniger locker als bei anderen Auftritten. Im Laufe der Sendung wurde sie immer schlechter und immer nervöser. Sie fingerte am Stift herum. Frau Rigozzi schien durch dieses Durcheinander im Gespräch und ihre gleichzeitige Arbeit in den sozialen Medien zusehends überfordert.
Publikumsnähe: Die Zuschauer fühlten sich angesprochen. Sie hörte gut zu und wurde ihrer Rolle, den Kontakt zum Publikum herzustellen, gerecht. Rigozzi erkannte, was dem Publikum unter den Nägeln brennt und verstand es gut, diese Aspekte geschickt einzubringen.
Panne: Als Frau Rigozzi eine Dame am Telefon schlecht verstand, reagierte sie ungehalten. Plötzlich ging es darum, dass jemand jemandem nicht richtig zuhöre.
Sprache: «Am Anfang hat die Standardsprache Rigozzis Julia Onken irritiert. Sie fragte, ob sie ‹hochdeutsch› weiterfahren solle, sprach dann Mundart, fiel aber immer wieder in die ‹Standardsprache› zurück. Wenn ein deutscher Gesprächspartner ‹hochdeutsch› spricht, irritiert dies weniger. Aber wenn eine leitende Moderatorin Standardsprache spricht, erschwert dies die Sprachregelung, weil sich die Gesprächsteilnehmer immer wieder der Moderatorin anpassen. Weshalb nicht das ganze Gespräch in Standardsprache führen?
Fazit: Christa Rigozzi hat mit diesem Auftritt die Lügen jener Kritiker gestraft, die generell eine blonde Miss Schweiz als ‹dumm› etikettieren wollten»: Als Co-Moderatorin ist sie mit ihrer natürlichen, kompetenten, souveränen, sympathischen aber auch bescheidenen Art eine gute ideale Ergänzung zum eher strengen Dompteur Jonas Projer.
Kontroverse
Naserümpfend nahmen einige Schweizer das Engagement von Christa Rigozzi in «Arena/Reporter» zur Kenntnis. Eine Ex-Miss-Schweiz habe in einer Politsendung nichts verloren, lauteten einige Kommentare. Sogar aus SRF-internen Kreisen drangen giftige Worte: von «billigem Zuschauerfang mit kurzem Röckli» war die Rede.
Es folgten Plädoyers von Co-Moderator Jonas Projer: «Christa Rigozzi ist mehr als eine Glamour-Frau.» Auch Rigozzi selbst verteidigte ihren Einsatz beharrlich. Ihre Engagements kriege sie nicht aufgrund ihrer Schönheit, sagte sie in der SonntagsZeitung. «Sondern aufgrund meiner Fähigkeiten.»
Erscheinungsbild: Eine wache Persönlichkeit, die das Lampenfieber, das bei jedem wichtigen Auftritt vermehrt vorhanden ist, sofort als positive Ausdruckskraft umsetzt. Der einmalige Medienwirbel im Vorfeld der Sendung ist zweifelsfrei belastend.
Kapitalfehler: Sie nahm die Rolle der Mutter ein, indem sie sagte, was man mit dem Kind hätte machen sollen. Das ist ein Kapitalfehler. Als Moderatorin darf man niemals persönlich Stellung nehmen.
Ausstrahlung: Von Anfang an gewinnt die Moderatorin dank ihrer ungekünstelten Ausstrahlung. Christa Rigozzi hat einen natürlichen Charme. Beim konzentrierten Zuhören hat sie aber verschiedentlich die Augen zusammengekniffen. Bei den Nahaufnahmen fiel dies übermässig auf.
Gesprächsführung: Es wurde zu viel durcheinander gesprochen. Leider hat auch Rigozzi zu oft dreingeredet.
Nervosität: Beim Start der Sendung war Frau Rigozzi weniger locker als bei anderen Auftritten. Im Laufe der Sendung wurde sie immer schlechter und immer nervöser. Sie fingerte am Stift herum. Frau Rigozzi schien durch dieses Durcheinander im Gespräch und ihre gleichzeitige Arbeit in den sozialen Medien zusehends überfordert.
Publikumsnähe: Die Zuschauer fühlten sich angesprochen. Sie hörte gut zu und wurde ihrer Rolle, den Kontakt zum Publikum herzustellen, gerecht. Rigozzi erkannte, was dem Publikum unter den Nägeln brennt und verstand es gut, diese Aspekte geschickt einzubringen.
Panne: Als Frau Rigozzi eine Dame am Telefon schlecht verstand, reagierte sie ungehalten. Plötzlich ging es darum, dass jemand jemandem nicht richtig zuhöre.
Sprache: «Am Anfang hat die Standardsprache Rigozzis Julia Onken irritiert. Sie fragte, ob sie ‹hochdeutsch› weiterfahren solle, sprach dann Mundart, fiel aber immer wieder in die ‹Standardsprache› zurück. Wenn ein deutscher Gesprächspartner ‹hochdeutsch› spricht, irritiert dies weniger. Aber wenn eine leitende Moderatorin Standardsprache spricht, erschwert dies die Sprachregelung, weil sich die Gesprächsteilnehmer immer wieder der Moderatorin anpassen. Weshalb nicht das ganze Gespräch in Standardsprache führen?
Fazit: Christa Rigozzi hat mit diesem Auftritt die Lügen jener Kritiker gestraft, die generell eine blonde Miss Schweiz als ‹dumm› etikettieren wollten»: Als Co-Moderatorin ist sie mit ihrer natürlichen, kompetenten, souveränen, sympathischen aber auch bescheidenen Art eine gute ideale Ergänzung zum eher strengen Dompteur Jonas Projer.
Kontroverse
Naserümpfend nahmen einige Schweizer das Engagement von Christa Rigozzi in «Arena/Reporter» zur Kenntnis. Eine Ex-Miss-Schweiz habe in einer Politsendung nichts verloren, lauteten einige Kommentare. Sogar aus SRF-internen Kreisen drangen giftige Worte: von «billigem Zuschauerfang mit kurzem Röckli» war die Rede.
Es folgten Plädoyers von Co-Moderator Jonas Projer: «Christa Rigozzi ist mehr als eine Glamour-Frau.» Auch Rigozzi selbst verteidigte ihren Einsatz beharrlich. Ihre Engagements kriege sie nicht aufgrund ihrer Schönheit, sagte sie in der SonntagsZeitung. «Sondern aufgrund meiner Fähigkeiten.»
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