Montag, 6. Februar 2017

Muss die ARENA neutral bleiben?

 Die Sendung muss stets neutral beiben - es gibt aber Grenzen.

(Aus SRF) Die Arena versucht bei jedem Thema, eine faire Diskussion zu ermöglichen. Dazu gehört, dass beide Seiten ihre besten Argumente einbringen können - die Sendung selber bleibt neutral.
Aber was ist bei heiklen Fragen, wie sie sich gerade wegen Donald Trump nun stellen? Darf die Arena etwa neutral bleiben, wenn es um Folter geht – oder darum, den Angehörigen einer Religion weniger Rechte zuzugestehen?
Moderator Jonas Projer macht klar: Nein, aus seiner Sicht darf man hier nicht neutral bleiben. Dazu wurde das Publikum befragt.

Bildergebnis für Soll die ARENA immer neutral bleiben?


 KOMMENTAR: ich teile die Meinung Projers, dass in der Sendung - auch bei heiklen Fragen - beide Meinungen eingebracht werden müssen, auch wenn sie aufeinanderprallen. Die Arena ist keine Diskussionsplattform, bei der  ein Konsens gefunden werden muss. In der ARENA geht es vor allem um die Darstellung kontroverser Sichten. Es wäre unzulässig, hinsichtlich Auswahl zu manipulieren, indem beispielsweise auf der einen Seite mediengewandte Akteure  aber auf der anderen Seite missliebige Teilnehmer eingeladen werden, die hilflos argumentieren. Diese Manipulation wäre kaum ersichtlich.

Ein gute Moderator darf sich aber selbst - hinsichtlich der Meinungen - nicht positionieren.  Er sollte aber  alle Argumente kennen.  Selbst wenn er für eine Partei eine Vorliebe hätte, muss er die Gegenargumente angemessen zu Wort kommen lassen. Auf keinen Fall diskutiert er mit. Wenn er provokative Fragen stellt, so gilt dies gegenüber beider Parteien.
Jonas Projer zählt zu jenen Moderatoren, welche die Sendung unparteiisch moderieren.
Auf beiden Seiten greift er in seiner Sendung nach, wenn ausgewichen wird.  Er mahnt auch beide Seiten, wenn unfair unterbrochen wird oder er erinnert ALLE Duellanten an die Spielregeln.

Wenn es jedoch um  Beleidigungen oder Verstösse gegen  Strafbestimmungen geht, hat die Neutralität gewisse Grenzen. Dabei könnte zwar die Gefahr bestehen, dass wenn jemand beispielsweise die Nordafrikander konkret erwähnt, die in Deutschland in der Silvesternacht Frauen belästigt hatten, dass dann dieser Redner abgestellt würde, weil diese Aussage angeblich als "rassistischen Gedankengut" geächtet werden müsste

Nach Watson war  die letzte ARENA in der Auswahl der Akteure nicht ganz fair.

Ich zitiere:

"Ganz fair hingegen war das Setting nicht. Denn mit James Foley, Sprecher der Republicans Overseas Switzerland, war nur einer der vier Gäste auf der Seite Trumps. Mit Micheline Calmy-Rey, Klaus Wellershof, dem ehemaligen Chefökonomen der UBS, und dem irakisch-schweizerischen Filmemacher Samir standen dem bemitleidenswerten US-Amerikaner gleich drei redegewandte Kontrahenten gegenüber."

Als Beobachter konnte tatsächlich verschiedentlich festgestellt werden, dass die Positionen in etlichen Sendungen zu wenig ausgewogen waren.
Es dürfte nicht sein, dass in einer Runde ALLE GEGEN EINEN aufgestellt werden, so wie es bei Anne Will bei der jüngsten Sendung über die Einreisesperre von Trump der Fall war. Alle Diskutanten schlossen sich dem "Trump Bashing" an gegen einen einzigen Gesprächsteilnehmer, der Verständnis gezeigt hatte zur Haltung des neuen amerikanischen Präsidenten.
Uebrigens: Die Ausgewogenheit hinsichtlich Redezeit hat die ARENA  im Griff.
 
 
  

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