Ich beschrieb Trump stets als ein Politiker, der für Ueberraschungen gut ist.
Dass Trump unberechenbar ist, zeigen nun seine jüngsten Entscheide.
Sein überaktive Verhalten, um der Oeffentlichkeit zu demonstrieren: "Ich rede nicht nur - ich handle"bestätigt uns, dass Trump ein sonderbares Persönlichkeitsprofil hat.Vor der Wahl wurde der Präsidentschaftkandidat als narzisstisch, als Egoman bezeichnet.
Heute lesen wir, er sei ein Typ mit besonderen Eigenschaften. Trump wandelte sich vom Narzissten zum Charismatiker.
Ich zitiere aus Welt N24:
Als Donald
Trump, der frisch gewählte Präsident der Vereinigten Staaten von
Amerika, die Bühne betrat und erstmals in seiner neuen Rolle sprach,
schien er verändert. Er habe gerade einen Anruf von Hillary Clinton
bekommen, sagte er, nachdem er sich mehrfach und sehr ruhig bei seinen
Wählern bedankt hatte. Sie habe ihm gratuliert – und er habe dasselbe
getan.
Jene,
die ihn in der Vergangenheit nicht unterstützt hätten, würde er um
ihren Rat und ihre Unterstützung bitten, damit man zusammenarbeiten und
so das Land einen könne.
Trump bleibt ein geschickter Narzisst
Die Psychologen Borwin Bandelow, stellvertretender Direktor der Klinik für Psychiatrie an der Universitätsmedizin Göttingen, und Reinhard Haller, Chefarzt des Krankenhauses Maria Ebene im österreichischen Frastanz und internationaler Experte für Kriminalpsychiatrie, glauben das nicht.Trump ist vor allem ein sehr geschickter Narzisst. Jemand, der genau weiß, welche Knöpfe er drücken muss, damit die Leute ihm wohlgesonnen bleiben – zumindest eine Zeit lang.
„Bühne, Rolle, Auftritt, das sind genau die Worte, die es treffen“, sagt Bandelow. „Trump ist ein hervorragender Schauspieler.“ Der Republikaner stehe schon viele Jahre im Licht der Öffentlichkeit. Dabei habe er gezeigt, dass er sehr gut darin sei, zeitweise die Erwartungen, die an ihn gestellt würden, zu erfüllen – um danach wieder Freiraum zu haben.
„Aus seinem früheren Verhalten weiß man, dass er niemand ist, der wirklich mäßigend wirkt oder Konflikte drosseln kann“, sagt Bandelow. Und wenn man vorhersehen wollte, wie jemand sich in Zukunft verhalte, dann sei der beste Prädiktor dafür die Vergangenheit.
Eine hohe soziale Intelligenz
Auch Haller bezweifelt, dass der Präsident Trump dauerhaft ein anderer sein wird als der Geschäftsmann Trump. „Narzissten haben in der Regel eine hohe soziale Intelligenz und wissen deshalb ganz genau, was von ihnen in einer bestimmten Situation verlangt wird“, sagt er.„Eine narzisstische Persönlichkeit kann nicht aus ihrer Haut schlüpfen, sodass die negativen Eigenschaften auch in Hinkunft immer wieder durchbrechen werden“, sagt er.
Wenn Psychologen über Narzissmus sprechen, dann meinen sie in aller Regel die Persönlichkeitseigenschaft Narzissmus. Eine Eigenschaft, die, genauso wie etwa Gewissenhaftigkeit, jeder in einer bestimmten Ausprägung hat – manche mehr, manche weniger.
Dass Trump auf der Narzissmus-Skala weit oben liegt, dass er oft egozentrisch handelt, eitel und selbstverliebt ist, Kränkungen nicht verkraftet und Gegner hartnäckig verfolgt, das scheint für viele Experten offensichtlich. Narzissten wählen oft die großen Bühnen dieser Welt, weil die das bieten, was sie am meisten suchen.
Trump ist es wichtig, wie er ankommt
„Der Narzisst braucht wie ein Süchtiger ständig seine Droge, die Anerkennung, Bewunderung und Geliebtwerden heißt“, sagt Haller. Zwar springe, ergänzt Bandelow, das Belohnungssystem im Gehirn bei allen Menschen an und schütte Glückshormone aus, wenn sie Aufmerksamkeit bekämen. Je höher aber Menschen auf der Narzissmus-Skala wanderten, desto stärker sei dieser Belohnungseffekt. Und der werde immer wieder gesucht.Deshalb, so glauben beide, sei Trump schon sehr wichtig, wie er bei seinen Wählern ankomme. Der Republikaner werde sehr wohl realisiert haben, sagt Haller, dass zu einem guten und allgemein bewunderten Präsidenten Eigenschaften wie Lösungsorientierung, Konstruktivität und diplomatisches Geschick gehören.
Bandelow sieht das ähnlich. Der Einbruch an der Börse zum Zeitpunkt seiner Wahl dürfte Trump zu denken gegeben haben, glaubt er. Schließlich sei Trump ein Geschäftsmann.
„Er weiß, dass viele Angst vor ihm als Präsident haben oder sich zumindest sorgen“, sagt er.
Mit seiner ersten, sehr gemäßigten und versöhnlichen Rede habe er diese zumindest ein wenig beruhigt.
Zwei Dinge, sagen die Psychiater, seien in der längerfristigen Entwicklung des Donald Trump grundsätzlich möglich.
Weil er wie jeder Narzisst auf die Bewunderung anderer angewiesen sei, müsse er jetzt auf die Wählergunst eingehen. Weitaus mehr, als er es aus seiner Funktion als Geschäftsmann gewöhnt sei – Wähler verhalten sich schließlich nicht so wie die eigenen Mitarbeiter.
Im besten Falle, sagt Haller, gelinge ihm dabei der Wandel vom oberflächlichen Narzissten zum Charismatiker mit Tiefgang. Im schlimmsten, sagt Bandelow, könnte Trump nach ein paar Monaten aber auch ganz die Bodenhaftung verlieren – und am Ende seine eigenen Bedürfnisse über die einer ganzen Nation stellen.
KOMMENTAR:
Charismatiker dürfen nicht unterschätzt werden.
Nach Weber ist es schwierig klarzustellen, daß der Ausdruck charismatischer Herrschaft sich auch auf eine eigentümliche Form der psychosozialen Erkrankung beziehen kann, eine Erkrankung, zu deren Symptomen ein gewisser Schwund des Realitätssinnes, eine Überschätzung der eigenen Potentiale, kurzum, eine Art von Größenwahn gehört. Der Glaube, daß eine unsichtbare Hand die Entschlüsse des Führers immer so lenken werde, daß sie zum Erfolg seiner Anhänger führen müsse, spielt bei allen Arten der charismatischen Führung eine Rolle. Dieser Glaube an die Bestimmung der eigenen Gruppe zu etwas Großem geht einher mit der von Weber betonten Zerstörung der überkommenen Routinen des Alltags, wie etwa der des Parlaments.
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