Aus: Mit der Belegschaft kommunizieren
[PDF]Mit der Belegschaft kommunizieren – aber richtig - Zollingertext
https://www.zollingertext.ch/download/pictures/27/.../internekomm.pdf
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Eine saubere Analyse ist ratsam
Auch interne Kommunikation ist Chefsache,
heisst es allenthalben. Das stimmt
sicher insofern, als die Unternehmensführung
die Kommunikation moderiert,
die Informationen wertet, Botschaften
formuliert und das Tempo der Kommunikation
bestimmt. Von höchster Relevanz
ist – und da ist jeder einzelne Vorgesetzte
gefordert –, Informationsmüll zu vermeiden,
wie es zum Beispiel der erfahrene
Kommunikationsexperte Marcus Knill
formuliert. Durch die ständig anschwellende
Informationslawine und die wachsenden
E-Mail- und Papierberge entstehen
gleichzeitig Informationsdefizite. Trotz
Informationsschwemme haben die Mitarbeitenden
dann plötzlich das Gefühl,
unterinformiert zu sein. Deswegen muss
sich gemäss Knill jedes Unternehmen die
Kernfrage stellen: Wie erhalten all die
verschiedenen Adressaten die entscheidenden
Informationen, die sie wirklich
benötigen? Für Knill ist dafür eine seriöse
Standortaufnahme zentral, wie zum Beispiel,
die vorhandenen Informationsquellen
konkret aufzulisten. Sollen die Kommunikationsprozesse
verbessert werden,
muss eine saubere Analyse folgen, aus der
Erkenntnis heraus, dass die Informationsflut
nur durch gezielte Selektion gesteuert
werden kann. Schliesslich haben daraus
ganz konkrete Massnahmen zu resultieren,
um den Informationsfluss zu verbessern.
Welche Bedeutung welcher Kanal haben
soll, hängt stark von der Organisation und
der Situation ab. Je nachdem sind das persönliche
Gespräch, gedruckte Medien wie
Personalmagazine oder digitale Kanäle wie
Intranet oder E-Mails das passende Instrument.
Wie in der Kommunikation nach
aussen kommt es in der internen Kommunikation
am Ende des Tages auf den richtigen
Mix an. Angesichts der E-Mail-Flut
in den meisten Unternehmen ist dieses
sicher eher nicht das Instrument der Zukunft
im digitalen Bereich. Die Reise geht
da eher in Richtung firmeneigene Social-
Media-Plattformen, so, wie sie IT-Firmen
wie Microsoft oder SAP bereits einsetzen.
Auch die klassischen sozialen Medien wie
Facebook, Xing & Co. gewinnen an Bedeutung,
wenn es um die Kommunikation
mit den Mitarbeitenden geht. Allerdings
müssen sich viele Firmen erst noch darüber
klar werden, wo deren Einsatz wirklich
angebracht und wirksamer ist als ein traditioneller
Informationskanal.
Gesunder Menschenverstand –
auch in der Kommunikation
Es bleibt also vielenorts noch viel zu tun in
Sachen interne Kommunikation. Mitarbeitende,
die das Gefühl haben, schlecht
informiert zu sein, wird es gerade in grösseren
Unternehmen immer geben. Am
wichtigsten bleiben aber simple Grundsätze,
wie PR-Berater Peter Eberhard betont:
«Problematisch wird es immer dann, wenn
nicht reiner Wein eingeschenkt oder wenn
die verkündeten Verhaltensgrundsätze
von den Führungskräften nicht selbst vorgelebt
werden. Denn anders als externen
Anspruchsgruppen ist es den eigenen Mitarbeitenden
sehr wohl möglich, zu überprüfen,
ob die Kommunikation mit dem
tatsächlichen Handeln und Verhalten
übereinstimmt. Ist das nicht der Fall,
kommt es zu Misstrauen, Demotivation
und irgendwann zur inneren Kündigung.
Letztlich geht es schlicht darum, einige wenige
Kommunikationsgrundsätze zu befolgen,
die einem eigentlich auch der gesunde
Menschenverstand nahelegt: von innen
nach aussen, zeitgerecht, verständlich,
konsistent, kontinuierlich.»
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