Zu den Auswüchsen der feministischen Rhetorik
Eine aufschlussreiche Ergänzung zu unserem Beitrag FEMINISTISCHE RHETORIK
LINK:
Feministische Sprache, Linguistik. ... (Siehe auch Sexistische Feministische
Rhetorik) ... Beim feministischen Sprachgebrauch müssen wir Übertreibungen ...
www.rhetorik.ch/Feministisch/Feministisch.html
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Dr. phil. Veit Gruner hat uns folgende ergänzende Gedanken zugesandt:
- Das Suffix -er (in Lehr-er, Schül-er usw.) geht auf das lateinische -ari- zurück, mit dem eine Zugehörigkeit oder Eigenschaft ausgedrückt wird, z.B. in milit/ari/s oder in advers/ari/us und advers/ari/a, der (die) Gegenüberstehende, wobei mit diesem Gegenüberstehen eine gegnerische Haltung gemeint ist. Da im Deutschen eine Genusendung wie das Lateinische -us / -a fehlt, ist dieses Suffix generisch unspezifisch. Und da das Deutsche im Plural keine unterschiedlichen Genera kennt, können mit Lehr/ern, Schül/ern, Besuch/ern, Mitarbeit/ern nur Personen beiderlei Geschlechts gemeint sein. Bei Wendungen wie Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer handelt es sich also um Tautologien bzw. Pleonasmen.
- Kürzlich erklärte mir eine Spanierin, die Wendung estamos contentos y contentas (bzw. contentas y contentos) sei absolut unüblich; auch wenn Personen beiderlei Geschlechts gemeint sind, genüge estamos contentos (= wir sind zufrieden) und werde keineswegs als Zurücksetzung von Personen weiblichen Geschlechts empfunden. Nicht anders verhält es sich im italienischen und im französischen Sprachgebrauch (siamo contenti bzw. nous sommes contents) - eines von zahllosen Beispielen dafür, dass das grammatisches und biologisches Geschlecht in den wenigsten Fällen deckungsgleich sind und darum auch nicht künstlich deckungsgleich gemacht werden müssen.
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