Nach dem Duell ist schon wieder vor dem (letzten) Duell
Wir werden die Fortsetzungsgeschichte weiter mitverfolgen
ERSTAUNLICH:
17 Millionen Tweets wurden während der zweiten TV-Debatte zwischen den
US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump und Hillary Clinton laut
Twitter abgesetzt. Wie viele Tweets in den Stunden nach der Debatte
dazugekommen sind, ist noch nicht bekannt.
Das Interesse an den Debatten hat zugenommen. Nun folgt der Endspurt. Trump ist noch nicht Knock-Out.
Ich zitiere SPIEGEL:
Wie geht es für Trump weiter?
Wer dachte, Trump wäre nach dem Skandalvideo, in dem er Frauen als willige Sexobjekte herabwürdigte, sofort K.o., der hat sich getäuscht. Mit seinem aggressiven Macho-Auftritt in der Debatte konnte er sich gerade noch einmal retten - und rettete aber ironischerweise damit auch Clinton, die gegen einen Ersatzgegner womöglich einen schwereren Stand hätte. Es bleibt also bei Clinton vs. Trump.
Das ist gut für Clinton, doch schlecht fürs politische Klima. Indem er zur in Amerika so berüchtigten "nuklearen Option" griff und Broaddrick & Co. nach St. Louis einflog, bewies Trump, dass er vor nichts zurückschreckt. Egal, wie viele ihn verteufeln, wie viele Republikaner sich von ihm lossagen - er wird im Alleingang voranpreschen, ohne Rücksicht auf Verluste (auch eigene), Wahrheit oder Anstandsregeln. Schon ist die Rede von weiteren, kompromittierenden Videos - was heißt, dass Trump zu noch drastischeren Reaktionen greifen könnte.
Wie geht es für Clinton weiter?
Trotzdem dürfte der Wahlkampfendspurt ein Nervenspiel werden. Clinton hat drei Probleme.
- Erstens: Trump agiert zunehmend hemmungslos und unkontrollierbar.
- Zweitens: Im Hintergrund schwelt die Affäre um die gehackten E-Mails ihrer Top-Berater, und keiner bei den Demokraten kann einschätzen, welch schädliche Informationen die Enthüllungsplattform Wikileaks noch veröffentlichen könnte.
- Drittens: Die Kandidatin hat ein strategisches Problem - sie muss sich vor ihren Anhängern siegesgewiss zeigen, aber den Eindruck vermeiden, sie steuere auf einen lockeren Erfolg zu. Denn die Mobilisierung ist Clintons großes Problem - je eindeutiger das Rennen erscheint, desto schwieriger könnte es noch werden.
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