Mittwoch, 14. September 2016

Wasser auf dei Mühlen von Trump

Der Gesundheitszustand der Kandidatin wird thematisiert


 Bildergebnis für Clinton muss gestützt werden


Quelle SRF

Schwankende Clinton wird gestützt

Nach Angaben der Ärztin hatte Clinton die 9/11-Gedenkveranstaltung verlassen, weil sie «überhitzt und dehydriert» gewesen sei. Danach sei ihr aber Flüssigkeit zugeführt worden, «und sie erholt sich gut».
Im Fernsehen waren dann Bilder zu sehen, die zeigten, dass Clinton schwankte und beim Einsteigen in ein Fahrzeug gestützt werden musste. Danach hielt sie sich zunächst in der New Yorker Wohnung ihrer Tochter Chelsea auf und kehrte dann in ihr eigenes Haus im mondänen Vorort Chappaqua zurück.
In der Mitteilung der Ärztin heisst es Medienberichten zufolge, Allergien hätten bei der Kandidatin hartnäckigen Husten verursacht. Bei einer Nachuntersuchung sei dann Lungenentzündung festgestellt worden. Clinton werde mit Antibiotika behandelt. Ihr sei zudem geraten worden, «sich auszuruhen und ihre Terminplanung zu ändern».

Wasser auf Trumps Mühlen

Clintons Krankheit dürfte auch Wasser auf die Mühlen ihres republikanischen Rivalen Donald Trump sein: Der 70-Jährige hatte wiederholt angedeutet, dass Clinton auch aus gesundheitlichen Gründen ungeeignet sei, die Präsidentschaft zu übernehmen – ohne dies aber in irgendeiner Form zu belegen.
Clintons Gesundheitszustand war in den vergangenen Jahren mehrfach ein Thema. Im Dezember 2012 erlitt sie eine Gehirnerschütterung und wenig später ein Blutgerinnsel im Kopf. Ihr Arzt hat in einem im Juli veröffentlichten Brief Clintons Gesundheitszustand als «exzellent» beschrieben und erklärt, sie sei fit, um die Aufgaben einer Präsidentin zu erfüllen.

Zu zurückhaltende Kommunikation?

Der Demokratin macht im Wahlkampf auch der Vorwurf zu schaffen, dass sie verschwiegen und nicht vertrauenswürdig sei – Kritiker könnten sich angesichts der späten Information über die bereits am Freitag diagnostizierte Lungenentzündung darin bestätigt fühlen. Insgesamt liegt Clinton in Umfragen zwar vor Trump, aber ihr Vorsprung ist in den vergangenen Wochen geschrumpft.

BLICK schreibt:

Kommt nun die Wende  im Wahlkampf um das Weisse Haus?


Nicht mehr der Mail-Skandal, nicht mehr die Clinton-Stiftung – ihre Gesundheit bietet Clintons Gegnern nun die grosse Angriffsfläche. Und ihre Ehrlichkeit darüber.
Zwei Fragen werden die nächsten acht Wochen bis zum Wahltag dominieren: Ist Clinton fit genug, um den härtesten Job der Welt zu machen? Und wie ehrlich redet sie über ihre Gesundheit?
Enge Mitarbeiter Clintons seien nicht über die Lungenentzündung im Bild gewesen, berichtet die «New York Times». Sie seien erst gestern Abend per Mail informiert worden.

Ist sie wieder fit für die TV-Debatte? 

Hillary habe sich ausgeruht und erhole sich prächtig, sagte Ärztin Bardack. Sie habe die Lungenentzündung bereits am Freitag diagnostiziert, nachdem Clinton stark gehustet habe. Welche Form der akuten oder chronische Entzündung des Lungengewebes sie habe, sagte die Ärztin nicht.
Eine erste Hustenattacke erlitt Clinton am Montag. Damals witzelte sie, an einer Trump-Allergie zu leiden.
Nun sagt die Kandidatin eine für heute Montag geplante Reise nach Kalifornien ab. Clinton dürfte sich länger ausruhen wollen. Denn spätestens am 26. September muss sie wieder topfit sein, dann findet die erste TV-Debatte statt.
Muss sie absagen oder erleidet sie am TV einen Schwächeanfall, wäre sie bei der Wahl wohl chancenlos. Bei den TV-Debatten erst machen sich die meisten Amerikaner ein Bild der Kandidaten.
Es ist mittlerweile wohl zu spät für die Demokraten, Clinton zu ersetzen. In zwanzig der 50 US-Bundesstaaten mussten die offiziellen Kandidaten bis Ende August gemeldet werden. Bis Ende September kommen zwanzig weitere Staaten hinzu. Allerdings, glauben Juristen, könnte man vor Gericht eine Änderung dieser Regel erzwingen.

Blutgerinnsel im Hirn

Seit Monaten versuchen die Republikaner den Gesundheitszustand von Clinton zu thematisieren. Immer wieder sprachen sie über ihre Hirnerschütterung von 2012. Damals fiel sie in Ohnmacht – wegen eines Blutgerinnsels im Hirn.
Bis anhin weigerte sich Clinton, ihre Gesundheitsdaten öffentlich zu machen. Das wird sie nun tun müssen. Sonst bleiben Gerüchte, sie verheimliche etwas.

Trump schweigt

Still verhält sich der Republikaner Trump. Mit keinem Wort hat er bisher die gesundheitliche Schwäche Clintons erwähnt. Was taktisch klug ist. Trump weiss: die Bilder der hinkenden Widersacherin sprechen für sich.

KOMMENTAR: Der Berater Clintons müsste in dieser Situation offen und transparent informieren.
Wenn sich vor den Wahlen bestätigt, dass Fakten beschönigt oder negiert worden sind, wäre dies
folgenschwer.  Die Gerüchte, Clinton verheimliche etwas, sind brandgefährlich.

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