Perspektivewechel in der Arena
Bei Problemen ist es hilfreich, die Position bewusst zu wechseln.
In der Arena nach den Terroranschlägen in Paris erhielt der Zuschauer durch die Auswahl der Akteure ein ungewohnte Sicht über den IS. Die Teilnehmenden beleuchteten die Situation aus einer ungewohnten Warte. Man könnte diese Optik als einseitig bezeichnen. Vielleicht war dies gewollt, weil bei einer Runde mit Politikern die Terrorproblematik auch einseitig beleuchtet wird. Das war wohl beabsichtigt.
Aus SRF:
Die Terror-Anschläge von Paris haben die Zivilbevölkerung und damit auch
die Werte der westlichen Gesellschaft getroffen. Wie ist es dazu
gekommen? Welche Massnahmen sind nötig – auch in der Schweiz?
«Arena»-Moderator Jonas Projer erörtert diese Fragen mit
Persönlichkeiten fern der Politik.
In der «Arena» diskutieren
- Christina Schori Liang, Genfer Zentrum für Sicherheitspolitik
- Bekim Alimi, Imam und Religionslehrer
- Adolf Muschg, Schriftsteller
- Ulrich Tilgner, Nahost-Spezialist
Für Ulrich Tilgner ist - global gesehen - Paris nur eine Episode. Denn letztes Jahr habe es weltweit 30‘000 Tote durch Terroranschläge gegeben. In der Woche vor Paris etwa seien in Beirut genauso viele Menschen getötet worden wie in Paris – doch dies werde hierzulande kaum zur Kenntnis genommen.
« Dem Terror fallen mehrheitlich Moslems zum Opfer – und nicht Leute im Westen. »
Der
Nahost-Experte sieht aber auch im Umgang des Westens mit dem arabischen
Land Handlungsbedarf: Frankreichs Präsident François Hollande etwa
spreche gegen den IS, fahre gleichzeitig aber nach Saudi-Arabien und
verkaufe dort Rüstungsgüter für Milliardenbeträge. «Da passt etwas nicht
zusammen.»
« Der Islam ist noch immer ein nicht anerkannter, nicht akzeptierter, noch immer fremder Teil der Schweiz. »Kommentar: Für Bekim Alimi muss die Schweiz viel mehr tun für den Islam. In Schulen usw.
Ob sich dadurch die Extremisten befrieden lassen?
Die Haltung von Adolf Muschg - er unterstützte die Willkommhaltung von Angela Merkel - war auch ein Kontrapunkt. Ich gehe davon aus, dass das Publikum seine Haltung mit einer unbegrenzten Aufnahme aller Asylanten nicht teilt. Doch sind Perspektivewechsel hilfreich, um den Horizont zu erweitern. Die Politologin Schori Liang vertrat als einzige die Meinung, man müsse den Terrorismus bekämpfen. Sie wechselte aber die Meinung wie eine Windfahne, als die Runde einhellig die Meinung Tilgners teilte, dass das Eingreifen von aussen die IS nicht schwäche, sondern stärke.
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