Dienstag, 29. September 2015

Teilzeitarbeit als Karrierekiller

Warum wollen Männer nicht  auf ein Vollpensum verzichten?

Bildergebnis für Teilzeitarbeit der Männer  

Obschon die Teilzeitarbeit für Männer in den Medien propagiert wird, damit  Hausarbeit und Kinderbetreuung mit der Frau geteilt werden können, wünschen sich 9 von 10 Männern keine Teilzeitarbeit.
Teilzeitarbeit ist für sie mit zu vielen Nachteilen verbunden:
- Sie ist eine Karrierekiller, weil heute im Job hundertprozentiger Einsatz verlangt wird.
Wer Teilzeit arbeitet, bezahlt dies später mit reduzierten Pensionsbeiträgen.
Wer nicht voll arbeitet, leidet bei den Kollegen an Ansehen.


Zu den Gründen (aus NZZ):
Ernährerrolle: Viele Väter sehen sich nach wie vor in der Rolle des Ernährers ihrer Familie. Ihre Männlichkeit würden sie über Leistungsfähigkeit und Karriere definieren. Wer Teilzeit arbeite, fühle sich auch «nur noch als eine halbe Portion». Fehlende Vorbilder: Der Wunsch nach Teilzeitarbeit hänge auch von der Akzeptanz im betrieblichen Umfeld ab. Der Vergleich mit anderen Männern sei wichtig, so Theunert: «Erst wenn 2 von 7 Teamkollegen auch Teilzeit arbeiten, ist die kritische Masse erreicht, damit sich das Verhalten ändert.» Ökonomische Gründe: Die wirtschaftliche Unvereinbarkeit sieht besonders Patrik Schellenbauer, Projektleiter bei Avenir Suisse, als ein Problem an. Die Gleichstellungsvision, dass sowohl Väter als auch Mütter je 60 Prozent arbeiten würden, sei zwar sympathisch, stehe aber konträr zu den globalen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt. Es werde immer mehr Spezialisierung erforderlich, was die Angestellten extrem in ihre Arbeit einbinde. Wer auf diesem Markt Teilzeit arbeiten wolle, zahle «einen hohen Preis», denn bei der Entlöhnung würden speziell Männer überdurchschnittlich bestraft. Jürg Wiler vom Projekt Teilzeitmann Schweiz bestätigt diese Hemmschwelle: «Teilzeitarbeit wird als Karriere-Killer empfunden. Das Statusdenken hält die Männer von der Teilzeitarbeit ab.» Gesellschaftsbild: Der Teilzeitmann entspreche auch nicht dem kulturellen Leitmotiv, sagt Markus Theunert. Väter, die sich nur um Kinder und Haushalt kümmern würden, sähen sich Abwertungen ausgesetzt.

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