Piloten bezeichnen Zweipersonenregel als Scheinaktionismus
Ein Flugzeug kann in wenigen Sekunden
zum Absturz gebracht werden.
Germanwings-Co-Pilot Andreas Lubitz schloss seinen Piloten aus dem Cockpit aus, ging in einen Sinkflug über und liess den Airbus 320 mit 149 weiteren Menschen an Bord in einen Berg krachen. Auf die von den Ermittlern so dargestellte unfassbare Tat folgt unweigerlich die Frage: Wie kann man so etwas in Zukunft verhindern?
Die Airlines reagierten umgehend und kündigten die Einführung der Zwei-Personen-Regel für das Cockpit an. Verlässt einer der Piloten etwa für einen Toilettengang seinen Sitz hinter dem Steuer, soll ein weiteres Besatzungsmitglied so lange ins Cockpit kommen bis der Pilot zurück ist. In der Regel wäre das eine Flugbegleiterin oder ein Flugbegleiter.
Das sei sinnlos, sagen nicht namentlich genannte erfahrene Piloten gemäss einem Bericht der des Onlineportals der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (FAZ.NET).
Wahrscheinlich könne man so zwar einen minutenlangen Sinkflug wie beim Germanwings-Unglück verhindern. Vielleicht würde die Anwesenheit einer Person auch die psychologische Hürde für einen Lebensmüden erhöhen. Aber: Gegen einen «geisteskranken, zum Selbstmord entschlossenen Piloten» sei eine Stewardess machtlos.
«Wenn ein Pilot will, kann er eine Maschine binnen zwei Sekunden unabänderlich abstürzen lassen», zitiert FAZ.NET einen Piloten. So könne er in einen rasanten Sturzflug übergehen und gleichzeitig kräftig ins Seitenruder treten. Das Flugzeug rase so spiralförmig dem Boden entgegen. Auch wenn man in kritischen Situationen die Triebwerke ausschalte, führe das unabänderlich zum Absturz. «Die Stewardess klebt dann an der Decke oder bleibt hilflos in ihrem Sitz, falls sie schon angeschnallt ist», sagt der Pilot lakonisch.
Die Einführung der Zwei-Personen-Regel sei deshalb reiner «Scheinaktionismus». Für mehr Sicherheit könnten nur regelmässige psychologische Tests sorgen, gibt sich der Pilot überzeugt.
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