Samstag, 3. Januar 2015

Akt der Grausamkeit

Schlepper verdienen sich mit Geisterschiffen eine goldene Nase

Wenn Hunderte von Flüchtlingen in einen ausgemusterten Kahn gesteckt werden und die Schlepper von jeder Person eine schöne Summe  herauspressen konnte, lässt sich mit grossen Schiffen mehr verdienen als mit kleinen Booten. Wenn dann die Schlepper das Schiff verlassen und die Insassen sich selbst überlassen bleiben, können sie damit rechnen, dass das Schiff  von der Marine gerettet wird. Damit hat das Menschenschmuggelgeschäft eine neue Dimension erhalten. Die europäischen Staaten müssten rasch einen Weg finden, dass solchen Machenschaften einen Riegel geschoben werden könnte. Was tun?


Ich zitiere Tagi:

Geisterschiffe «neuer Grad der Grausamkeit»

Mit «Geisterschiffen» im Mittelmeer, die ohne Besatzung und vollgepfercht mit Flüchtlingen ihrem Schicksal überlassen werden, zeigen Schleuserbanden nach Ansicht der EU-Grenzschutzagentur Frontex «einen neuen Grad der Grausamkeit». «Das ist eine neue Erscheinung dieses Winters», sagte Frontex-Pressesprecherin Ewa Moncure.
Schon immer seien die internationalen Schleuserbanden rücksichtslos und menschenverachtend gewesen und hätten den Tod von Flüchtlingen auf Booten von Afrika nach Europa in Kauf genommen. «Wenn ein nicht seetüchtiges Schiff, das völlig überladen ist, in Seenot gerät, haben die im Lagerraum eingeschlossenen Menschen keine Chance.»
«Das ist ein Multimillionengeschäft», sagte Moncure über den Schmuggel von Flüchtlingen, die auf eine bessere Zukunft in Europa hoffen. «Aus jedem dieser Flüchtlinge werden mehrere tausend Euro oder Dollar für den Transport auf See gepresst. Da lässt sich leicht ausrechnen, wie viel bei einem Schiff mit mehreren hundert Menschen zusammenkommt.»
Für die Schmuggler lohne sich daher die Rechnung, wenn ein ohnehin bereits ausgemustertes Schiff ohne Crew und Treibstoff auf dem Meer zurückgelassen werde. (ajk/bru/sda)
Führerloses Schiff mit Flüchtlingen ist unter Kontrolle
KOMMENTAR:
Dass die Menschen - trotz illegalem Transport - gerettet werden müssen, ist eine Selbstverständlichkeit.
Doch fragt sich, ob diese Geisterschiffe nicht an den Ausgangsort zurückgeschleppt werden könnten. Was unternehmen die Staaten konkret gegen die kriminellen Schlepper. Weshalb kann man diese nicht vor dem Verlassen des Schiffes dingfest machen? 

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