Erst der Protest färbte die Werbung
Bärli-Werbung empört Anti-Rassismus-Aktivisten
Die Waschmittel-Kampagne der Migros verbinde dunkle Fellfarbe mit Schmutz, bemängeln Aktivisten und reden von Rassismus. Die Migros betont, es gehe um Plüschtiere.
Am 25. November trafen darum Vertreter verschiedener Anti-Rassismus-Organisationen in Zürich Vertreter der Migros. Die Delegation überbrachte der Migros einen offenen Brief mit rund 90 Unterschriften. Hintergrund der Empörung sind Werbeplakate aus der Kolonialzeit, an die die Migros-Kampagne die Anti-Rassismus-Aktivisten erinnert.
Die Migros will sich für ihre Kampagne nicht entschuldigen. Die Vertreter wollen darum mit einer grösseren Petition reagieren, falls die Migros den Waschmittel-Spot wieder im Fernsehen zeigt.«Die Werbung ist nicht rassistisch»
Beim orangen Riesen bestätigt man das Treffen mit der Delegation. Die Migros habe dies persönlich gewünscht, um die Anliegen der Anti-Rassisten besser zu verstehen. «Wir hätten nie gedacht, dass unsere Kampagne auch so wahrgenommen werden könnte», sagt Sprecher Tristan Cerf.
Für die Migros ist dennoch klar, dass die Werbung nicht rassistisch ist. «Ein Teddybär ist kein Mensch!» Die Aktion stehe völlig im Einklang mit dem Verhaltenskodex, der in Bezug auf Diskriminierung sehr streng ist. «Darum werden wir uns auch nicht entschuldigen», so Cerf.
Ob die Kampagne erneut aufgenommen wird, kann Cerf zudem «nicht ausschliessen».
KOMMENTAR:
Nur durch die Empörung wurde bei der Werbung mit dem gereinigten Bär etwas Rassistisches hinein interpretiert.
Die Kommentare der Leser im Netz zeigen, dass 90% der Betrachter bei dieser Werbung gar nichts Rassistisches erkennen konnten. Man könnte somit sagen: Viel Lärm um Nichts.
Diese Ueberinterpretation verdeutlicht uns anderseits, dass die Betrachtung eines Sachverhaltes - je nach Brille - völlig verschieden beurteilt wird. Vorurteile färben jede Aussage.
Dies zeigt sich auch bei der Gender Diskussion, wenn es um "politisch korrekte" Formulierungen geht.
Erst durch die Verdoppelungen (Einwohner und Einwohnerinnen / Bürger und Bürgerinnen), bei denen die maskuline Form immer als männlich interpretiert wurde, bewirkte, dass der Sexismus nicht entfernt, sondern konsequent eingeführt worden ist.
"Die Zürcher essen gerne Cervelats" war bislang völlig gendergerecht. Erst durch die
militante Umsetzung sogenannter gendergerechter Verdoppelungen, kam es - wie bei den rassistischen Aspekten - zu übersensibilisierten Sprachpolizistinnen, die jeden Text nur noch nach angeblich unkorrekten Formulierungen durchkämmten. Diese Polizistinnen blieben aber völlig blind für feminine Bezeichnungen, hinter denen sich auch Männer verstecken, wie:
DIE Führungskraft, DIE Persönlichkeit, DIE Person.
Fazit: Die Kommunikation wird immer dann erschwert, wenn der Empfänger mit Vorurteilen die Botschaften mit einem Röhrenblick betrachtet.
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