Samstag, 6. September 2014

EIne Jugend, die weniger Alkohol konsumiert, weniger raucht, weniger rebelliert wird als "Generation Gähn" (Langweiler) bezeichnet

 Möchten wir lieber ein rebellische, drogenverseuchte Jugend, die nicht bereit ist, sich in Arbeitsprozesse einzuordnen?
Eine Generation die sich nach konservativen Werten sehnt - sind diese Jugendliche generell LANGWEILER?
Es lohnt sich, die Titel und Zuschreibungen des folgenden Artikels genauer unter die Lupe zu nehmen. 

Ich zitiere  20 Min:

«Generation Gähn»


Die Jugendlichen von heute sind Langweiler

Die nach 1990 Geborenen sind um einiges braver als ihre älteren Geschwister: Sie trinken weniger Alkohol, rauchen praktisch nicht mehr und wählen politisch konservativer.




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Waren etwa 2001 noch 66 Prozent der 14-19-jährigen Nichtraucher, sind es nun bereits 73 Prozent.
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Im Vergleich zu ihren älteren Geschwistern sind die heutigen Jugendlichen brav. Das zeigen Zahlen in der Schweiz. Waren 2001 noch 66 Prozent der 14- bis 19-Jährigen Nichtraucher, sind es nun bereits 73 Prozent. Auch den Alkoholkonsum haben sie gedrosselt. Nur noch ein Prozent der Jugendlichen der 15- bis 24-Jährigen gibt an, täglich Alkohol zu konsumieren. Im Jahr 1992 waren es noch 5 Prozent. Auch der Wähleranteil bei den konservativen Kräften wie etwa der SVP steigt. Dieser nimmt aber nicht nur bei den Jungen, sondern auch bei älteren Stimmbürger zu.
In England zeigen die Zahlen ebenfalls den Trend hin zu einer «Generation Gähn», wie storyfilter.ch die englische Zeitschrift «The Telegraph» zitiert. Der englische Autor Will Self analysiert: «Ihr habt nichts, wogegen ihr rebellieren könnt.» Auch die Uni-Professorin Fiona Measham pflichtet ihm bei: «Jetzt gibt es eine neue Bewegung in Richtung Nüchternheit bei Jungen.» Die Generation zuvor habe sich hingegen ins Koma getrunken und Kokain genommen.


Das angepasste Verhalten der heutigen Jugendlichen fällt auch dem Schweizer Jugendpsychologen Leo Gehrig auf. Zwar habe es unter den Jugendlichen schon immer auch eine Vorliebe für konservative Werte gegeben. Dass sich dieser Trend hierzulande verstärke, habe auch etwas mit den unzähligen Möglichkeiten zu tun, die ihnen heute offenstünden: «Viele Jugendliche fühlen sich von dieser Multioptionsgesellschaft überfordert.» Traditionelles wie eine feste Beziehung oder eine eigenes Haus sei deshalb auch ein Ausdruck der Suche nach Halt in «dieser Welt der tausend Möglichkeiten».
Unter den Jugendlichen vermisse man zunehmend einen Typ: «Den gesunden, liebenswürdigen Rebellen gibt es heute tatsächlich weniger», so Gehrig. Bereits seit dreissig Jahren führe er während einzelner Wochenenden Freikurse mit Maturanden durch: «Früher haben mich die Jugendlichen viel mehr gefordert.»
Dass die Jungen weniger rebellieren, lasse sich auch damit erklären, dass die Grenzen heute viel weiter gesteckt seien. Noch vor 50 Jahren habe man sich gegen die engen gesellschaftlichen Werte auflehnen können. «Im Gegensatz zu damals wird vieles heute einfach toleriert.» Für Gehrig braucht es deshalb wieder viel mehr konstruktive Auseinandersetzung mit den Jugendlichen: «Wie will man sich schon gesund gegen etwas auflehnen, wenn die Erwachsenen zu wenig Widerstand mehr geben?»

KOMMENTAR:
Weshalb muss eine Jugend, die arbeitswilliger ist, sich nach traditionellen Werten sehnt, weniger kifft und sich nicht gegen jede Autorität auflehnt, despektierlich als "GENERATION-GAEHN" bezeichnet werden? Es lohnt sich, Worte besser zu bedenken. 
Sind tatsächlich Jugendliche, die gesundheitsbewusster leben und disziplinierter arbeiten, generell Langweiler?
Müssten eigentlich die Bezugspersonen der Jugendlichen nicht Freude haben, dass die Erkenntnis "Rauchen ist tödlich" Früchte trägt. Der Beitrag klammert zudem aus, dass sich die heutige Jugend hinsichtlich Rauschtrinken nur leicht "gebessert" hat.
Man muss nicht Psychologie studiert haben, um zu wissen, dass alle Menschen - auch Jugendliche - Halt suchen. In einer Umwelt ohne Grenzen - ohne Orientierung - mit atomisierten Familien - ist es durchaus verständlich, dass die heranwachsende Generation sich nach konservativen Werten sehnt (eine intakte Familie- ein Einfamilienhaus).
In einer grenzenlosen Gesellschaft stecken sich Jugendliche die Grenzen selbst.
Journalisten müssten vorsichtiger sein im Umgang mit tendenziösen Zuschreibungen und Wertungen.
Konservativ ist nicht generell schlecht und langweilig.
Rebellisch muss nicht unbedingt besser und erstrebenswerter sein. 
Konservative, autoritäre Eltern waren erstaunt, dass sich ihre Kinder (68er Generation) von allen Konventionen gewaltsam abgelöst haben.
Ich kenne einen hohen Offizier, dessen Sohn militanter Pazifist wurde und sich an Demonstrationen dort der Gewalt bedient hatte.
Anderseits kenne ich ein pazifistischen Ehepaar, die mit den Kindern bei zahlreichen Demonstrationen gegen Armee, Atomkraftwerke usw. Flagge zeigten, einer der Söhne später zur Armee wollte und sich sogar überlegte, ob er die Instuktorenlaufbahn einschlagen solle.
FAZIT: Die Jugend hat sich seit je antizyklisch verhalten.

 

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