Freitag, 1. August 2014

Zum 1. August gehört bei mir das Feuerwerk am Rheinfall

Seit Kindheit verbindet sich bei mir der 1. August mit der Rheinfallbeleuchtung:

Im Gegensatz zum JUSO Chef finde ich es gut, wenn die Schweiz ihren Geburtstag feiert und sich
der positiven Errungenschaften unserers Landes bewusst wird. 
Es ist ein Tag der Dankbarkeit, so wie wir uns auch beim persönlichen Geburtstag and die schönen Seiten des Lebens zurückbesinnen dürfen. Nach meinem Dafürhalten ist es  bei einem Geburtstag der falsche Zeitpunkt, an diesem Feiertag in Selbstzerfleischung zu machen.
Heute muss ich verschiedene Reden analysieren.
Ein Blick zu den Kernbotschaften prominenter Politiker:

Burkhalter zum 1. August: «Schweiz ist eine Erfolgs-Geschichte» Burkhalter zum 1. August «Schweiz ist eine Erfolgs-Geschichte»
storybildBundesrat Ueli Maurer am 31. Juli in Lützelflüh BE. (Bild: Keystone)

Verteidigungsminister Ueli Maurer zitierte in seiner Rede in Lützelflüh BE den Schweizer Dichter Carl Spitteler, der nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges für die absolute Neutralität der Schweiz eingestanden war.

Blocher: Druck von aussen ist Normalfall

Maurers Parteikollege Christoph Blocher ging im bernischen Krauchthal ebenfalls auf den internationalen Druck ein: Dieser sei der Normalfall in der Schweizer Geschichte. Davor brauche sich das Land nicht zu fürchten, wenn die Kraft zum Widerstand vorhanden sei, sagte der zurückgetretene Nationalrat, der sich inzwischen ganz dem Kampf gegen die EU widmet.

Gegen einen Konfrontationskurs mit der EU sprach sich hingegen SP-Bundesrat Alain Berset in Sursee LU und La Chaux-de-Fonds NE aus: Die Schweiz sei auf eine geregelte Beziehung und auch auf Zuwanderung angewiesen. Wer sich einen vollständigen Bruch mit Europa wünsche, verkenne die wirtschaftlichen und kulturellen Realitäten, sagte Berset.

Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann sagte in Rorschach SG, die Schweiz verdanke ihren wirtschaftlichen Erfolg zum wesentlichen Teil den offenen Grenzen. Doch diese offenen Grenzen provozierten auch Angst. Angst sei jedoch ein schlechter Ratgeber, um sich in einer globalisierten Welt gegen die Konkurrenz zu behaupten.

Levrats Schweiz wurde 1848 geboren
Mit Christian Levrat und Christophe Darbellay richteten sich am Donnerstag auch zwei Parteipräsidenten mit Festreden an die Bevölkerung.
CVP-Präsident Darbellay tat dies in seinem Heimatkanton Wallis, wo er die Tendenz zur Abkapselung der Schweiz kritisierte. Er rief dazu auf, den bilateralen Weg mit der EU weiterzugehen. Weder ein Beitritt zur Europäischen Union noch die Isolation seien gangbare Alternativen.


Berset ruft zum Dialog auf
Immer wieder wurde in den Reden zum 1. August auch das Erfolgsmodell Schweiz beschworen. Wirtschaftsminister Schneider-Ammann wies etwa auf die Wettbewerbsfähigkeit des Landes, die funktionierende Sozialpartnerschaft und die tiefe Arbeitslosigkeit hin.
Eine spezielle Botschaft hatte Innenminister Berset für seine Zuhörerinnen und Zuhörer parat: Pro 100 Einwohner gebe es in der Schweiz 130 Mobiltelefone, sagte er. Aber um miteinander ins Gespräch zu kommen, sei auch Freude an der Debatte nötig. Man lerne sich nicht kennen, indem man harmonisch nebeneinander schweige oder ab und zu ein «Smiley poste».
  • Doris Leuthard   «Helfen Sie alle mit!»

    Bundesrätin Doris Leuthard hat am Freitag im Engadin an der Feier zum 100-jährigen Bestehen des Schweizerischen Nationalparks die Grüsse der Landesregierung überbracht. Die Bundesrätin, die auch oberste Schirmherrin des Parks ist, zeigte sich beeindruckt von den Leistungen der Parkgründer.

    «Hier stehen wir heute, klein vor einer grandiosen Bergwelt», sagte die Umweltministerin in ihrer Rede. Sie sei stolz auf das, was «unsere Vorfahren aus dieser Schweiz gemacht haben». Am Beispiel des Nationalparks sei zu sehen, was Ideen, Hartnäckigkeit und Wille bewirken könnten.

    «Zukunft schaffen wir so, wie die Gründer vor 100 Jahren den Nationalpark geschaffen haben», betonte die Umweltministerin. Den Kopf, die Hände, den Konsens, harte Arbeit, Leistungsbereitschaft und Offenheit für Neues habe es dazu gebraucht. «Helfen Sie alle mit, die Schweiz für die Zukunft fit zu machen», rief sie der Festgemeinde zu. (sda)
  • Didier Burkhalter   «Das Geheimnis unseres Landes»

    In seiner Ansprache zum Nationalfeiertag bezeichnet Bundespräsident Didier Burkhalter die Schweiz als «Erfolgsgeschichte». Diesen Erfolg verdanke sie Schweizer Werten wie hochstehender Qualitätsarbeit, sie verdanke ihn auch ihrer wirtschaftlichen Öffnung.

    Der Bundesrat wolle diese Öffnung weiterverfolgen, sagte Burkhalter, dessen Präsidialjahr stark von der Masseneinwanderungs-Initiative geprägt ist. Er wolle den bilateralen Weg weiterführen und erneuern. Er hob auch die Bedeutung der Integration hervor. Die Schweiz schaffe den Ausgleich zwischen den Regionen, Kulturen, Sprachen und Konfessionen. «Das Geheimnis unseres Landes liegt in der Fähigkeit, Unterschiede als Bereicherung wahrzunehmen statt sie gegeneinander auszuspielen», sagte Burkhalter.

    Das wechselhafte Wetter dieses Sommers benutzte er als Sinnbild dafür, «dass wir nie vor einer Katastrophe natürlichen oder menschlichen Ursprungs gefeit sind». Vor 100 Jahren sei der 1. Weltkrieg ausgebrochen, 100 Jahre später lösten Explosionen im Himmel, Kriege auf der Erde oder Hass und Intoleranz Leid für Kinder und ganze Familien aus. (sda)
  • Toni Brunner   «Wir haben ein Modell, um das uns viele beneiden»

    SVP-Präsident Toni Brunner hat am Nationalfeiertag «Mut zur Schweiz, Mut zum Freibleiben» gefordert. In einer Ansprache zum 1. August plädierte er in Häfelfingen im Kanton Baselland für die Wahrung der Unabhängigkeit und Selbständigkeit der Schweiz. Der Bundesbrief von 1291 bedeute eigentlich, das eigene Schicksal selbst in die Hände zu nehmen, selber zu bestimmen.

    Das Konzept der Schweiz sei die direkte Demokratie: Wo sonst könne das Volk Referenden ergreifen und die eigene Verfassung ändern? Die Selbstbestimmung gehöre zur Schweiz. «Wir haben ein Modell, um das uns relativ viele beneiden», sagte Brunner.

    Gleichzeitig geisselte er die Verhandlungen des Bundes mit der EU über ein institutionelles Abkommen: Ob sie privat einen Vertrag unterschreiben würden, gemäss dem alle künftigen Entwicklungen so geregelt würde wie es der Andere wolle und im Konfliktfall dessen Anwalt entscheide, fragte Brunner seine Zuhörer. Ein solcher Vertrag würde «faktisch einen EU-Beitritt ohne Beitritt» bedeuten, sagte er. (sda)
  • Traditionelle Bundesfeier auf dem Rütli

    Auf dem Rütli wird am Freitagnachmittag die traditionelle Bundesfeier begangen, an der dieses Jahr die katholischen Jugendorganisationen Blauring und Jungwacht mitwirken. Die Festansprache hält der Freiburger SVP-Nationalrat Jean-François Rime.

    Rime ist auch Präsident des Schweizerischen Gewerbeverbandes (SGV). Er will sich in seiner Ansprache an die jungen Menschen wenden und eine Lanze für eine praxisnahe Berufsausbildung brechen.

    Versammelt haben sich auf dem Rütli am Vierwaldstättersee rund 1000 Personen, darunter auch etliche Vertreter ausländischer Botschaften, Auslandschweizer sowie rund 400 Mitglieder der Jugendorganisationen Blauring und Jungwacht. Die Jugendlichen hatten die Wiese schon am Vormittag für Aktivitäten in Beschlag genommen.

    Zutritt zur Feier hat nur, wer sich angemeldet hat. Organisiert wird der Anlass von der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft (SGG), die das Rütli verwaltet. Auf der Wiese sollen gemäss des Gründungsmythos Anfang August 1291 Uri, Schwyz und Unterwalden einen Bund geschlossen und damit den Grundstein für die Schweiz gelegt haben. (sda)

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