Unser Gehirn kann lernen bis 20 Minuten vor dem Tod
Lutz Jäncke der Universität Zürich widerspricht der alten These, dass sich die Denkfähigkeit des Menschen ab 50 Jahren laufend abbaut.
Prof. Dr. Lutz Jäncke: "Ihr Hirn kann mehr als Sie ... - YouTube
www.youtube.com/watch?v=oVr_Pbo88Ow
17.12.2012 - Hochgeladen von BrainDateAG
Gastreferent am Afterwork-Event "Ihr Hirn kann mehr als Sie denken" am 29. Oktober 2012 im ...Wichtig ist dass wir auch im Alter anspruchsvolle Denkprozesse pflegen.
Unser Hirn ist wie ein Muskel – wenn wir es trainieren, wächst es, aber nicht in der Masse, sondern in den inneren Strukturen. Übung verstärkt die Verknüpfungen der einzelnen Nervenzellen, macht unser Hirn flexibler und uns damit kreativer.
Wie jeder andere Muskel bildet sich die Hirnfähigkeit nur zurück, wenn wir aufhören sie zu trainieren!
Wie könne wir unser Gehirn trainieren?
Durch Wiederholen bestimmter sinnvoller Tätigkeiten.
Dies führt dazu dass die Verknüpfungen der zuständigen Hirnzellen dichter werden und auf Nachbarzellen übergreifen. Bei diesen Übergriffen gehen keine anderen Funktionen verloren.
Ein Beispiel: Bei Chirurgen wächst der Hirnbereich fürs Fingerspitzengefühl, wenn sie eine bestimmte Operation immer und immer wieder durchführen. Übung macht tatsächlich den Meister. Andere Fähigkeiten werden nicht gelöscht, der Chirurg verliert also z. B. nicht plötzlich die erlernte Fähigkeit zu schwimmen.
Hört ein Musiker auf, Klavier zu spielen, bilden sich die Hirnstrukturen wieder zurück – weil das Denkorgan merkt, dass es die angelegten Verknüpfungen der Zellen im Alltag nicht braucht.
Das Lösen von Kreuzworträtseln oder Sudokus bringt nichts, weil das Hirn nach einer gewissen Routine immer nur dieselbe Verknüpfung benutzt. Das heißt: Sie werden dadurch besser im Sudoku-Lösen – aber Ihr Hirn wird aber nicht flexibler.
Wenn das Hirn flexibel ist, funktionieren die Übergänge zwischen Kurz- und Langzeitgedächtnis besser: Wir können uns Gelerntes leichter merken, sind kreativer, weil wir bei neuen Problemen auf mehr gespeicherte Grundkenntnisse zurückgreifen können.
Unser Hirn strebt nach Erfolgserlebnissen.
Deshalb müssen wir Projekte beenden können. Eine Dauerschwebe frustriert uns und eine dauernde Frustration kann Depressionen auslösen.
Wenn Sie im Job viele langfristige Projekte bearbeiten, suchen Sie sich in der Freizeit welche, die Sie schneller erfolgreich abschließen können.
(Quelle BILD)
7 Übungen für ein fittes Gehirn im Alter
1. Lernzeiten und Ziele setzen!Im Alter können Konzentration und Ausdauervermögen besser werden. Man lernt, Überflüssiges zu vernachlässigen, sich auf Wichtiges zu konzentrieren. Zum Trainieren mindestens eine Stunde am Tag Zeit nehmen. Erlerntes verankert sich nur im Hirn, wenn beim Üben eine Erschöpfung eintritt – ähnlich wie beim Sport: Muskeln wachsen nur bei Herausforderungen.
Geben Sie der Übung einen Sinn: z. B. wichtige Passagen aus einem Theaterstück auswendig lernen (nicht zu kurze, das Hirn nicht unterfordern!), bevor Sie ins Theater gehen. Verbindet ein emotionales Erlebnis mit dem Trainingseffekt.
2. Gegenwart leben!
Unser Hirn arbeitet in einem 3-Sekunden-Rhythmus, die nächsten drei Sekunden bilden unsere Gegenwart. Je älter Sie werden, desto stärker kann in Ihrem Hirn die Gegenwart an Bedeutung gewinnen, was hilft, strukturierter zu denken. Trainieren Sie Ihr Gegenwarts-Fenster, zum Beispiel durch Singen. Die Verse entsprechen meist einem Drei-Sekunden-Takt – schaffen Konzentration auf die Gegenwart.
3. Jeden Tag als Einheit leben
!
Die Zellen im Hirn funktionieren nach einer inneren Uhr, brauchen Rituale, um Sicherheit vermitteln zu können. Jeden Abend zehn Minuten Zeit nehmen, sich fragen, was Sie am Tag gemacht haben. Verbessert das episodische Gedächtnis, also die bildlichen Erinnerungen an Erlebtes.
4. Licht und Bewegung!
Ein winziger Teil Ihres Hypothalamus, der hinter den Augen liegt, braucht Licht zum Arbeiten. Dieser Hirnteil steuert alle Organe, damit sie im Gleichklang sind. Daher: Mindestens ein Mal am Tag spazieren gehen oder wenigstens ins Freie setzen. Mangelndes Licht führt zu Depressionen.
5. Täglich in den Spiegel sehen!
Wirken Sie gepflegt und gesund, beeinflusst das den emotionsverarbeitenden Bereich Ihres Hirns positiv, sogenannte Glückshormone werden vermehrt ausgeschüttet. Deshalb: auf sich achten, jeden Tag in den Spiegel sehen – stärkt den positiven Bezug zu sich selbst.
6. Auch mal was vergessen!
Wer alt ist, hat viel erlebt, oft aber auch Verletzungen und Enttäuschungen – trauen Sie sich, so etwas zu vergessen. Sie können das Vergessen im Hirn aktiv fördern: mit „Ich-nahen“ Dingen beschäftigen, also Sachen, die Spaß machen, in die Sie sich vertiefen können.
7. Etwas Neues beginnen!
Ein Land bereisen, das Sie schon immer sehen wollten, ein Haustier zulegen – neugierig zu sein und Neugierde zu befriedigen hilft dem Hirn. Die Achtsamkeit für Neues in Ihrer Umwelt löst positive Emotionen aus. Außerdem übernehmen Sie so Verantwortung für sich selbst.
Psychologe Dr. Siegfried Lehrl ( Uni Erlangen), Präsident der Gesellschaft für Gehirntraining:
„Gezielte Übungen erfrischen Ihren Geist! Sie durchbrechen die langweilige geistige Routine, werden schneller, flexibler.“
Hier sehen Sie Aufgaben, die Ihr Gehirn anregen (Lösungszeit je 5–10 Minuten). Dazu sollten Sie sich pro Tag mindestens eine weitere Aufgabe selbst im Alltag suchen. Vorschläge:
• Unterstreichen Sie in einem Zeitungsartikel zügig alle Worte, die „er“ enthalten (z. B. Herr, Fernseher) oder alle, die mit „eid“ enden (z. B. Bescheid, Meineid).
• Stellen Sie einen Text auf den Kopf und lesen Sie einige Absätze so herum. Das geht langsamer, schult aber die Aufmerksamkeit.
• Bilden Sie aus einem Wort möglichst viele neue Worte – nur aus Buchstaben, die darin vorkommen, keinen doppelt verwenden.
• Beispiel: Aus „Bildzeitung“ können Sie z. B. die Worte „Teig“, „Gnu“, „Teil“ bilden.
• Wenn Sie Rechtshänder sind, putzen Sie sich morgens gelegentlich mit der linken Hand die Zähne (Linkshänder dagegen mit rechts).
Hier gibt es alle Übungen als Download!
KOMMENTAR: In unseren individuellen Intensivseminaren machen wir kein explizites "Gehirnjogging". Doch können wir Ihnen garantieren, dass die überraschenden Herausforderungen im Simulator immer auch eine wertvolle Herausforderung für Ihr Gehirn sind. Sie werden ständig mit neuen Situationen konfrontiert und fördern somit zwangsläufig auch Ihre Denkfähigkeit. Sie halten Ihr Gehirn fit.
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