Samstag, 22. März 2014

Weshalb die Zurückhaltung von Frauen bei Talks?

Braucht es gleichsam eine Quote?

Aus 20 Min:

Mehr Frauen in Talkshows – dank Internetportal

 Frauen sucht man an Podiumsdiskussionen oder in Talk-Sendungen oft vergeblich. Ein neues Internetportal will das in Deutschland ändern. Die Schweiz soll nachziehen.

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Talkmaster Roger Schawinski mit Ex-Miss-Schweiz Christa Rigozzi. Ein seltenes Bild: Nur gerade 17 von 100 «Schawinski»-Sendungen fanden mit einer Gesprächspartnerin statt. (Bild: Screenshot:
Die deutsche Talkerin Anne Will etwa beschwerte sich kürzlich darüber, dass Frauen Einladungen in ihre Sendung meist ausschlagen würden. Die Begründung laute jeweils: «Tut mir leid, das will ich mir ungern antun.» Auch in der Sendung «Schawinski» des Schweizer Fernsehens waren in den ersten hundert Ausgaben nur 17 Talkgäste weiblich.

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Beim SRF heisst es dazu, man achte nach Möglichkeit aber darauf, dass die Gästerunden nach Geschlecht ausgewogen seien. «Es ist aber zum Teil schwierig, Frauen einzuladen, weil es in gewissen Bereichen wenige Repräsentantinnen gibt.» Schawinski selber sagte in seiner Jubiläumssendung, gewisse Frauen hätten wohl nicht den «Mumm», in seine Sendung zu kommen.
«Es kann durchaus eine Herausforderung sein, weibliche Rednerinnen für Anlässe zu finden», bestätigt auch Matthias Wipf von der Agentur Speakers.ch, die auf die Vermittlung von Referenten und Moderatoren für verschiedene Anlässe spezialisiert ist. Oft sei viel Überzeugungsarbeit gefragt, weil sich Frauen einen Auftritt nicht zutrauten. Das sei «extrem schade», denn die Veranstalter zeigten sich von weiblichen Referentinnen und Talkgästen regelmässig begeistert.

Ein neues Internetportal in Deutschland reagiert nun auf das Frauendefizit am Rednerpult und in Diskussionsrunden: Auf der landesweiten, branchenübergreifenden Website Speakerinnen.org können sich Frauen seit Anfang März als Rednerinnen für ihr Fachgebiet registrieren. Laut Zeit online haben sich in wenigen Tagen bereits mehr als hundert Expertinnen eingetragen. Ihre Fachgebiete reichen von Medien über Bildung bis hin zu Popkultur. «Keine Ausreden mehr für Panels ohne Frauen!», schreiben die Initiantinnen des Projekts – acht Netzaktivistinnen aus Berlin – auf der Website selbstbewusst.

Economiesuisse setzt auf Xing
Rudolf Minsch, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Economiesuisse, findet es eine «gute Idee», darüber nachzudenken, wie das Geschlechterverhältnis bei Podien ausgeglichener gestaltet werden kann. Der Wirtschaftsverband habe selbst auch schon Schwierigkeiten damit gehabt. «Das Problem solcher spezifischer Datenbanken ist aber, dass sie extrem schnell veralten.» Besser seien Business-Plattformen wie Xing oder Linked-in. «Da können Fachfrauen ihr Profil selbst aktualisieren und auch vermerken, dass sie gerne für Podien oder Referate zur Verfügung stehen.»
Auch Matthias Wipf von der Agentur Speakers.ch hält eine Plattform, die sich exklusiv an Frauen richtet, in der Schweiz nicht für nötig. «Wir vermitteln Frauen und Männer, jüngere oder ältere, gleichwertig. Unsere Ambition ist es immer, den Besten oder die Beste für einen spezifischen Auftritt zu finden.»

KOMMENTAR: Die Diskussionen um Frauenquote bestätigten mir jeweils: Vielen Frauen möchten keine Quotenfrauen sein. Qualität kommt vor Geschlecht. Ich setze mich hingegen dafür ein, dass Frauen fit gemacht werden für harte Diskussionen. Dies ist der Erfolgsweg!




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